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PK live: Arno Del Curto ist neuer Trainer der ZSC Lions

Del Curto: «Überlegt, erst nächste Saison wieder zu coachen. Aber der ZSC ist der ZSC»

14.01.2019, 15:39
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Ende der PK
Damit ist die Antritts-Medienkonferenz von Arno Del Curto bei den ZSC Lions beendet.

Morgen leitet er sein erstes Training bei den Zürchern, am Freitag und Samstag gegen die SCL Tigers stehen die ersten Partien auf dem Programm.
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Sulander meint
von TheWall_31
Nach der PK hab ich ein besseres Gefühl als vorher...
Nochmals über die ZSC-Equipe
«Es ist eine starke Mannschaft, sie ist physisch stark, gut organisiert. Die Mannschaft ist für Schweizer Verhältnisse auf einem technisch hohen Niveau. Es gibt Nationalspieler, Junioren-Nationalspieler. Es ist schon ein Team, das etwas erreichen kann. Aber es ist nicht immer einfach. Wenn es eine Negativspirale gibt, kann man sie nicht einfach so aufhalten. In vier, fünf Wochen weiss ich mehr und dann können wir uns wieder darüber unterhalten bei einem Glas … ähm … Apfelsaft.»
Zahner über früheren Ärger mit Del Curto
«Das sind Geschichten von vorgestern. Das ist passiert, aber ich hatte damals eine andere Rolle. Arno und ich kennen uns seit 35 Jahren. Da sind keine schlechten Gefühle vorhanden.»
Der neue Trainer der ZSC Lions Arno Del Curto, rechts, spricht neben Michael Liniger an einer Medienkonferenz, aufgenommen am Montag, 14. Januar 2019, im Zuercher Hallenstadion. (KEYSTONE/Ennio Leanza ...
Bild: KEYSTONE
Was Zürich und der ZSC ihm bedeutet
Del Curto redet ein bisschen ohne Punkt und Komma, und ohne Sätze zu beenden …

«Die Stadt Zürich, das habe ich schon tausend Mal gesagt, ist meine Lieblingsstadt auf der ganzen Welt. Als ich damals hier gearbeitet habe, lernte ich sie bis ins letzte Detail kennen.»

«Der Klub selber … Wenn du das damals erlebt hast mit dem Lugano-Sieg, ich war immer mit den Leuten von damals verbunden, viele gehen nach Davos in die Ferien. Die ersten Spiele im Hallenstadion waren hart für mich als Davos-Trainer.»

«Ich habe mir schon überlegt, erst nächstes Jahr wieder Trainer zu sein. Aber der ZSC ist der ZSC. Nebst den 22 Jahren in Davos, ich war immer gerne im Hallenstadion.»
Über den Abgang aus Davos
«Ein Abgang, den du nach 22 Jahren an einem Ort machst, wird immer falsch sein. Ich hätte sehr wahrscheinlich nach dem fünften Titel in Davos gehen müssen. Aber was passierte? Ein sechster Titel! Und die Saison darauf war vielleicht die schönste überhaupt mit unseren Erfolgen in der Champions League. Das legendäre Interview, das ich mit meinem Scheiss-Englisch gegeben habe, da hatte ich noch richtig Feuer im Herzen. Hätte ich vorher aufgehört, hätte ich das nicht erlebt. Und dann kam noch eine Saison, die gut war. Aber letzte Saison merkte ich dann … jä. Aber man macht den Fehler und zögert es immer wieder hinaus.»
Der neue Trainer der ZSC Lions Arno Del Curto spricht an einer Medienkonferenz, aufgenommen am Montag, 14. Januar 2019, im Zuercher Hallenstadion. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Bild: KEYSTONE
Der genaue Ablauf
Ein Chronist will Details wissen zum Anruf, den Del Curto gestern Abend ereilte. «Wir haben abgemacht für heute Morgen und dann bin ich früh los gefahren heute, ich war um 8.30 Uhr in Zürich und wir haben diskutiert.» Mehr will er sich nicht entlocken lassen.
Zahner: Den Trainer wechseln ist einfacher als die Spieler
«Wir wollen sicher nicht die Mannschaft aus der Verantwortung. Aber wir alle wissen, wie die Situation ist Anfang Januar. Es gibt viel mehr Optionen auf der Trainer- als auf den Spielerpositionen. Wir sind ohnehin der Überzeugung, dass unser Potenzial gross ist. Die Trainer haben es nicht geschafft, dieses auszuschöpfen.»
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Leuenberger über Aubin
«Wir haben Serge Aubin und seinen Assistenten heute Morgen informiert. Es kam für sie überraschend.»

«Wir haben etwas versucht mit einem Trainer, der in der Schweiz noch wenig Erfahrung hatte. Selbstverständlich ist seine Entlassung auch eine Niederlage für mich, der ihn eingestellt hat.»
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Das Wiedersehen mit dem HCD
«Es wäre verfrüht und vermessen, darüber schon heute zu sprechen.»
Wie lange gilt der Vertrag?
Leuenberger: «Bis Ende Saison. Dann schauen wir weiter.»

Del Curto: «Wenn es rasselt und alle von den Bänken springen wie damals gegen Lugano … Aber ich mache immer Ein-Jahres-Verträge. Das ist für beide Seiten besser. Wenn es nicht hinhaut, komme ich in einem Jahr als Gast an diese Pressekonferenz.»
Gestern das 1:2nV gegen Davos gesehen?
«Ich habe das Spiel gestern nicht gesehen, aber ich habe es dann um etwa 21.50 Uhr angeschaut. Das erste Drittel war in Ordnung, dann liessen die Zürcher nach. Das Spiel wurde statischer, es war nicht mehr soviel Tempo drin.

Im Powerplay hat man's versucht, viel versucht, auch Pech gehabt. Es ist halt so in so einer Situation. Ich wollte nicht zu viel sagen jetzt. Die Mannschaft war kompakt, gegen vorne könnte wohl mehr gehen. In einer Woche kann ich viel mehr sagen.»
Sven Leuenberger
«Wenn man jemanden entlässt, ist das nie schön. In der Mannschaft kann die Tat dafür sorgen, dass sie merkt, dass die Verantwortung umso mehr bei ihr liegt. Wir waren zu nonchalant in die Saison gegangen und seit eineinhalb, zwei Monaten versucht das Team wirklich, kämpferisch Gegensteuer zu geben. Aber trotz allem hat es uns nicht vorwärts gebracht. Deshalb mussten wir reagieren.»
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Gab es andere Angebote?
Del Curto schaltet auf stumm und sagt gar nichts dazu.
«Es hat schon wieder gekribbelt»
«Man wollte ja, dass ich die Saison fertig mache. Nachdem ich so oft überredet worden bin, habe ich es nun durchgezogen. Wenn man mich gut beobachtet hat, sah man ja, dass ich zu kämpfen hatte. Aber nach einer Woche, als ich ein Mätschli schaute, hat es schon wieder gekribbelt.»
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Ist der Kopf schon frei für einen neuen Job?
«Der Anruf kam gestern Abend. Ich habe jetzt sechs, sieben, acht Wochen frei gehabt, das hat mir gut getan. Ich liebe den ZSC, ich liebe Zürich. Ich glaube, mein Kopf ist frei.»
Über seine Rolle in Zürich
«Ich habe am Ende in Davos unter der Last gelitten, ich will das nie mehr. Sven ist der Sportchef, Peter ist der CEO und ich bin der Arno und mein Job ist es, Trainer zu sein.»
Erinnerungen an früher
«Ich habe eine ZSC-Vergangenheit, mir ging in der Nacht alles durch den Kopf, was ich hier gemacht habe. Ich war Konditionstrainer, habe Transfers gemacht, habe hier 1975 sogar gespielt, bis ich wegen Heimweh wieder nach Hause ins Bündnerland ging. Und dann wurde ich sogar noch ZSC-Trainer. Ich hoffe, es passiert wieder das Gleiche wie damals, als wir das Grande Lugano besiegt haben.

Ich liebe die Stadt Zürich sehr, bin gerne da und hoffe, dass wir das, was ihr und die Fans alle wollen, einigermassen umsetzen können.»
Der neue Trainer der ZSC Lions Arno Del Curto wartet an einer Medienkonferenz, aufgenommen am Montag, 14. Januar 2019, im Zuercher Hallenstadion. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Bild: KEYSTONE
Jetzt spricht Del Curto
«Das muss ich noch lernen. In 22 Jahren Davos hatte ich hier nie so eine grosse Pressekonferenz.»
Sportchef Sven Leuenberger übernimmt das Wort
«Wir haben mit der Champions League und dem Cup unsere ersten beiden Ziele verpasst. Aber der Hauptgrund war, dass wir fünfeinhalb Monate Zeit hatten, mit der Mannschaft zu arbeiten. Sie entwickelte in dieser Zeit keine eigene Identität, man wusste nicht, wofür sie steht.»

«Wenn man die Statistiken anschaut, dann sind wir nur bei den Gegentoren weit vorne.»

«Wir spielen Hockey, um zu gewinnen. Wer Arno kennt, der weiss, seine Mannschaften müssen laufen. Wir erwarten von ihm, dass er seine Emotionen in die Mannschaft bringt.»
Zahner über die Beweggründe
Die Saison bislang sei ein Auf und Ab gewesen, man habe nicht erkennen können, dass sie sich stabilisiere. Deshalb habe Serge Aubin gehen müssen. Er freue sich, dass die Lösung mit Del Curto zustande gekommen sei.
Zahner über die letzten 24 Stunden
«Wir haben gestern nach dem Spiel eine Analyse gemacht, es war natürlich nicht die erste. Wir haben mit dem VR, speziell mit Walter Frey (der Geldgeber, d.Red.), diskutiert und uns entschieden, einen Trainerwechsel ins Auge zu fassen.

Wir haben dann HCD-Präsident Gaudenz Domenig über das Interesse informiert. Noch gestern Abend kam das Okay, mit Arno Del Curto zu verhandeln.

Heute Morgen sind wir zusammengesessen und haben den Deal besiegelt.»
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Peter Zahner, CEO der ZSC Lions
Bevor Del Curto spricht, erläutert Zahner die Gründe, die zum Trainerwechsel geführt haben.
Das Hemd sitzt noch nicht ganz
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Es ist ziemlich voll

Daran wird man sich gewöhnen müssen
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Del Curto übernimmt ZSC Lions
Es ist DIE grosse Nachricht des bisherigen Eishockey-Jahres 2019: Arno Del Curto übernimmt per sofort die ZSC Lions. Die Zürcher trennen sich vom erfolglosen Serge Aubin und engagieren den Kult-Trainer, der in 22 Jahren mit dem HC Davos sechs Mal Meister wurde. Vor seiner Zeit bei den Bündnern war Del Curto schon einmal beim ZSC, nun also die Rückkehr nach einem Vierteljahrhundert.

Vor den Medien gibt Arno Del Curto ab 15 Uhr Auskunft über seine Beweggründe und über die Ziele, die er mit seinem neuen Team hat.

Die Karriere von Arno Del Curto

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Die Karriere von Arno Del Curto
Arno Del Curto war der «ewige» Trainer beim HC Davos. Er unterschrieb auf die Saison 1996/1997 und amtete 22 Jahre als Cheftrainer.
quelle: keystone / arno balzarini
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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Züzi31
14.01.2019 15:42registriert August 2015
"... Ich liebe den ZSC, ich liebe Zürich..." Pressekonferenz hätte man da beenden können.
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Bündn0r
14.01.2019 15:13registriert Januar 2018
Weisses Hemd und schwarzer Anzug?
Ist das ein stilverrückter Doppelgänger?
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Herren
14.01.2019 18:45registriert März 2016
Wetten, dass das weiße Hemd von Del Curto entweder Zahner oder Leuenberger gehört? 😎😂
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31
Bald wieder «grande»? Dank einem Umdenken und Goalie Schlegel ist Lugano wiedererstarkt
Der HC Lugano kann sich am Donnerstag (20 Uhr) im Showdown gegen den Qualifikations-Zweiten Fribourg-Gottéron erstmals seit 2018 für die Playoff-Halbfinals qualifizieren. Das ist auch einem Umdenken zu verdanken.

In den ersten fünf Saison nach der Einführung der Playoffs, die 1986 erstmals ausgetragen wurden, holte der HCL viermal den Schweizer Meistertitel. «Grande Lugano» war geboren. Bis 2006 kamen immerhin drei weitere Titel dazu. Seither aber waren die Final-Qualifikationen 2016 und 2018 das höchste der Gefühle. Zweimal verpassten die Bianconeri gar die Playoffs (2008, 2011).

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