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NHL: Kampf gegen Missbrauch und Rassismus – der 4-Punkte-Plan von Bettman

FILE - In this Sept. 13, 2012, file photo, NHL commissioner Gary Bettman listens as he meets with reporters after a meeting with team owners in New York. The National Hockey Leage Players' Associ ...
Gary Bettman will «inakzeptables Verhalten» aus der NHL verbannen.Bild: AP

Bettmans Vier-Punkte-Plan – so will die NHL gegen Missbrauch und Rassismus vorgehen

10.12.2019, 10:5710.12.2019, 12:52
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Die NHL ist in Aufruhr. Die Rassismus-, Gewalt- und Missbrauchsvorwürfe gegen Trainer-Legenden wie Bill Peters, Mike Babcock und Marc Crawford haben die beste Hockey-Liga der Welt bis ins Mark getroffen. Die Fälle zeichnen ein alarmierendes Bild der Umgangsformen und zwischenmenschlichen Beziehungen in der Macho-Welt des Hockeys.

Nun hat sich erstmals NHL-Commissioner Gary Bettman zum Thema Nummer 1 der letzten Wochen geäussert. «Als eine der herausragenden Profisportligen der Welt und als herausragende Hockeyliga der Welt erkennen wir unsere Rolle als Vorbild und nehmen sie an», erklärte der 67-Jährige in einem Statement. «Wir sind uns bewusst, dass solches Verhalten inakzeptabel war und ist. Ob es vor zehn Jahren oder in der letzten Woche geschah, die Antwort muss immer dieselbe sein – es ist inakzeptabel.»

Um künftigen verbalen, physischen und emotionalen Missbrauch und Rassismus zu verhindern, hat der NHL-Commissioner einen Vier-Punkte-Plan proklamiert.

  1. Vorfälle (auch aus der Vergangenheit) müssen sofort bei der Liga gemeldet werden. Klubs, die das nicht tun und versuchen, Verhaltensfehler zu vertuschen, müssen mit strengen Disziplinarmassnahmen rechnen.
  2. Um einen Kulturwandel herbeizuführen, wird es einen obligatorischen, jährlichen Workshop für Trainer und General Manager geben. Durch Schulung und Beratung soll der respektvolle Umgang miteinander im Eishockey sichergestellt werden.
  3. Unangemessenes Verhalten wird streng bestraft – und zwar von Fall zu Fall. Um Strafen zu verhängen, sollen aber auch disziplinarische Richtlinien erstellt werden.
  4. Es wird eine Plattform («Hotline») eingeführt, über welche Spieler die Liga über unangemessenes Verhalten anonym informieren können.

Bettman erklärte dazu, dass nicht jeder Trainer sich unangemessen verhalte. «Es gibt jedoch Grenzen, die nicht überschritten werden können – eindeutig körperlicher Missbrauch und rassistische sowie homophobe Sprache. Wir hoffen, dass wir mit unserem Vier-Punkte-Plan dazu beitragen, ein Bewusstsein dafür zu bilden und besser zu definieren, was ein akzeptables Verhalten ist und was nicht, und für eine bessere Spieler-Coaching-Umgebung sorgen.» (pre)

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