Leader Zug setzte sich im Spitzenkampf bei den ZSC Lions eher glückhaft mit 2:1 nach Penaltyschiessen durch. Für den EVZ war es der sechste Sieg aus den letzten sieben Spielen und der fünfte Erfolg in Serie in den Direktduellen. Die ZSC Lions mussten zum vierten Mal in Folge über 60 Minuten spielen und zogen dabei jeweils in den beiden Heimspielen den Kürzeren (2:3 n.V. gegen die SCL Tigers am 2. Januar).
Eine feine Einzelleistung des Zuger Verteidigers Miro Zryd führte zum 1:0 der Gäste im Startdrittel. Für den ZSC glich Denis Hollenstein mittels «Buebetrickli» (49.) aus. Der Zuger Keeper Leonardo Genoni hatte zuvor seinen Stock verloren, weshalb er sich für einmal relativ locker überwinden liess. Von da an geriet der EVZ unter Dauerdruck. Im Finish standen die ZSC Lions dem Sieg näher. Und in der Verlängerung konnte sich der EVZ vorab auch bei seinem Nationalgoalie Leonardo Genoni bedanken, dass man sich trotz einer zweiminütigen Unterzahl noch ins Penaltyschiessen retten konnte.
Am Ende erzwang der EVZ aber das Glück auf seine Seite. Das Siegtor im mit 2:1 gewonnen Penaltyschiessen erzielte Jan Kovar. Der meistgenannte Titelanwärter EVZ punktete damit in 13 seiner 14 letzten Partien, elf davon gewann Zug.
ZSC Lions - Zug 1:2 (0:1, 0:0, 1:0, 0:0) n.P.
11'200 Zuschauer (ausverkauft). - SR Lemelin/Hebeisen, Progin/Gnemmi.
Tore: 10. Zryd 0:1. 49. Hollenstein (Diem) 1:1.
Penaltyschiessen: Suter -, Martschini -; Wick -, Klingberg -; Pettersson 1:0, Simion -; Krüger -, Hofmann -; Bodenmann -, Senteler 1:1; Kovar 1:2, Suter -.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 5mal 2 Minuten gegen Zug.
ZSC Lions: Ortio; Phil Baltisberger, Geering; Blindenbacher, Marti; Trutmann, Berni; Sutter; Pettersson, Krüger, Suter; Bodenmann, Diem, Hollenstein; Christ Baltisberger, Prassl, Wick; Sigrist, Schäppi, Pedretti.
Zug: Genoni; Schlumpf, Geisser; Morant, Alatalo; Thiry, Zryd; Wüthrich; Klingberg, Kovar, Hofmann; Martschini, Lindberg, Thorell; Simion, Senteler, Zehnder; Leuenberger, Albrecht, Volejnicek.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Roe, Flüeler (beide verletzt), Noreau (krank), Zug ohne Bachofner, Stalder, Diaz, Schnyder, Zgraggen, Langenegger und Luca Hollenstein (geschont nach U20-WM). - 64. Timeout ZSC Lions.
Beim SC Bern machen sie schon wieder lange Gesichter. Der Meister verlor das Heimspiel gegen Lugano nach einer 2:1-Führung mit 2:5. Im Dezember punktete der Schlittschuhclub Bern in neun Spielen in Serie. Über die Festtage ging der Schwung aber verloren. Bern kassierte in den letzten fünf Runden Niederlagen gegen Ambri-Piotta (2:3 n.P.), in Zug (0:1), bei den Rapperswil-Jona Lakers (2:3 n.P.) und Lugano.
Das Überzahlspiel entschied die Partie für Lugano und gegen Bern. Die Berner kamen im zweiten Abschnitt, den der SCB dominierte (19:6 Torschüsse), zu drei Powerplay-Chancen, realisierte aber kein Goal und kassierte mit einem Mann mehr auf dem Eis den 2:2-Ausgleich durch Reto Suri. Viel besser machte es Lugano: Die Tessiner kamen zu zwei Powerplay-Chancen und nützte beide – durch David McIntyre zum 1:1 und 3:2. Im Finish trafen Alessio Bertaggia (4:2) und Dario Bürgler (5:2) noch zweimal ins leere Tor.
Luganos Aufschwung nach dem Trainerwechsel (Serge Pelletier kam und feierte zuletzt zwei Siege) hängt auch mit den Söldnern zusammen. McIntyre erzielte nicht nur gegen Bern die zwei wichtigsten Tore, sondern punktete schon vorher seit dem Wechsel von Zug nach Lugano mit vier Assists. Und Linus Klasen blüht an der Seite von McIntyre wieder neu auf.
Bern - Lugano 2:5 (1:1, 1:1, 0:3)
17'031 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stolc/Stricker, Kovacs/Nothegger.
Tore: 10. Pestoni (Ebbett, Scherwey) 1:0. 18. McIntyre (Klasen, Bürgler/Ausschluss Ruefenacht) 1:1. 27. Praplan (Sciaroni, Mursak) 2:1. 34. Suri (Lajunen/Ausschluss Zangger!) 2:2. 47. McIntyre (Klasen/Ausschlüsse Praplan, Beat Gerber) 2:3. 59. (58:22) Bertaggia 2:4 (ins leere Tor). 59. (58:52) Bürgler 2:5 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Bern, 5mal 2 Minuten gegen Lugano.
Bern: Karhunen; Andersson, Beat Gerber; Untersander, Colin Gerber; Krueger, Blum; Burren; Ruefenacht, Arcobello, Moser; Sciaroni, Mursak, Praplan; Pestoni, Ebbett, Scherwey; Berger, Heim, Kämpf; Spiller.
Lugano: Zurkirchen; Postma, Wellinger; Chiesa, Riva; Loeffel, Jecker; Ronchetti; Klasen, McIntyre, Bertaggia; Bürgler, Lajunen, Suri; Fazzini, Sannitz, Lammer; Zangger, Romanenghi, Walker.
Bemerkungen: Bern ohne Bieber, Grassi, Henauer (alle verletzt) und MacDonald, Lugano ohne Chorney (beide überzählige Ausländer), Jörg, Morini und Vauclair (alle verletzt). - Pfostenschüsse: Andersson 51.); Lammer (24.).
Davos fügte Biel mit einem späten Siegtor in der Verlängerung die zehnte Pflichtspiel-Niederlage in Folge zu. Der Davoser Topskorer Perttu Lindgren entschied die Partie mit seinem Treffer zum 4:3 zwei Sekunden vor Ablauf der Overtime.
Mit einem Steigerungslauf machten die Seeländer aus einem 1:2-Rückstand eine 3:2-Führung bis zur 35. Minute. Biels Topskorer Toni Rajala war dabei mit seinen Toren Nummer 15 und 16 in der laufenden Meisterschaft doppelt erfolgreich. Doch Mattias Tedenby sorgte für Davos mit seinem 3:3 (53.) für das Nachsitzen. Am Ende blieb die Bieler Steigerung mit zeitweise konsequentem Forechecking unbelohnt. Die Seeländer verpassten das Ende ihrer Negativserie in einer engen Partie erneut knapp.
Biel hat nun acht Meisterschafts-Niederlagen in Folge kassiert. Inklusive Europacup (Frölunda) und Schweizer Cup (Ajoie) sind die Seeländer in zehn Spielen in Folge sieglos geblieben. Acht dieser zehn Niederlagen erfolgten mit nur einem Tor Unterschied, wobei die Entscheidung wie zuletzt in Davos erst im Finish gegen die Bieler fiel.
Davos - Biel 4:3 (1:1, 1:2, 1:0, 1:0) n.V.
4640 Zuschauer. - SR Müller/Urban, Progin/Schlegel.
Tore: 1. (0:52) Rajala (Ullström, Brunner/Ausschluss Corvi) 0:1. 13. Nygren (Meyer) 1:1. 30. Palushaj (Tedenby, Du Bois/Ausschluss Gustafsson) 2:1. 34. Rathgeb (Riat, Fuchs/Ausschluss Palushaj) 2:2. 35. Rajala (Ullström) 2:3. 53. Tedenby (Guerra, Baumgartner) 3:3. 65. (64:58) Lindgren (Nygren, Ambühl) 4:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Davos, 2mal 2 Minuten gegen Biel.
Davos: Sandro Aeschlimann; Du Bois, Jung; Nygren, Guerra; Kienzle, Stoop; Heinen; Palushaj, Corvi, Tedenby; Marc Wieser, Lindgren, Baumgartner; Herzog, Marc Aeschlimann, Ambühl; Kessler, Chris Egli, Frehner; Maier.
Biel: Hiller; Rathgeb, Forster; Moser, Fey; Sataric, Salmela; Ulmer; Fuchs, Ullström, Rajala; Brunner, Gustafsson, Künzle; Riat, Neuenschwander, Schneider; Kohler, Tanner, Tschantré.
Bemerkungen: Davos ohne Dino Wieser, Paschoud und Bader (alle verletzt) sowie Hischier (krank) und Rantakari (überzähliger Ausländer), Biel ohne Lüthi, Hügli und Pouliot (alle verletzt) sowie Cunti und Kreis (beide krank). - Ulmer verletzt ausgeschieden.
Die SCL Tigers verpassten es in Freiburg, sich im Strichkampf viel Luft zu verschaffen. Die Langnauer führten 2:0, 3:1 und 4:2 und verloren am Ende 4:5 nach Verlängerung. Julien Sprunger entschied die Partie in der 64. Minute mit einem Powerplaytor zum 5:4. Sprunger erzielte seit Neujahr drei seiner erst vier Saisontore. Gegen die Tigers traf er (zum 1:2 und 5:4) zweimal.
Als grosse Figur beim HC Fribourg-Gottéron glänzte indes nicht Sprunger, sondern der neu verpflichtete Kanadier Zach Boychuk. Fribourg holte den einstigen SCB-Ausländer unmittelbar vor Weihnachten; am Spengler Cup spielte sich Boychuk im Team Canada in Form. An den ersten sieben Goals Fribourgs im neuen Jahr war Boychuk direkt beteiligt. Gegen Langnau gelang ihm 4,8 Sekunden vor der zweiten Pause der Anschlusstreffer zum 2:3, der die Wende im Spiel einleitete.
Die SCL Tigers agierten nach den drei Zweitore-Führungen viel zu passiv und wurden dafür bestraft. Die Emmentaler hätten sich vom Strich absetzen können. Stattdessen kämpfen die Langnauer mittlerweile mit einem mentalen Problem. In Verlängerungen und Penaltyschiessen verlassen die Tigers das Eis fast immer als Verlierer (3:9-Bilanz). Gottéron stattdessen gewann alle sechs bisherigen Overtime-Spiele in dieser Saison.
Fribourg-Gottéron - SCL Tigers 5:4 (0:2, 2:1, 2:1, 1:0) n.V.
6500 Zuschauer (ausverkauft). - SR Mollard/Salonen, Kaderli/Schlegel.
Tore: 13. Maxwell (DiDomenico, Blaser/Ausschluss Stalberg) 0:1. 16. Berger (DiDomenico. Blaser/Ausschluss Stalberg) 0:2. 25. Sprunger (Mottet, Boychuk) 1:2. 30. Diem (Lardi) 1:3. 40. (39:55) Boychuk (Sprunger, Brodin) 2:3. 42. Pesonen 2:4. 49. Abplanalp (Boychuk) 3:4. 55. Lhotak (Marchon, Walser) 4:4. 64. (63:13) Sprunger (Gunderson, Mottet/Ausschluss Maxwell) 5:4.
Strafen: 1mal 2 plus 5 Minuten (Stalberg) plus Spieldauer (Stalberg) gegen Fribourg-Gottéron, 3mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Stalder; Abplanalp, Chavaillaz; Kamerzin, Marti; Gähler; Brodin, Bykow, Mottet; Sprunger, Boychuk, Stalberg; Vauclair, Walser, Schmid; Lauper, Marchon, Lhotak.
SCL Tigers: Punnenovs; Cadonau, Leeger; Erni, Lardi; Huguenin, Blaser; Grossniklaus; Schmutz, Maxwell, Earl; DiDomenico, Blaser, Pesonen; Kuonen, Diem, Neukom; Rüegsegger, In-Albon, Sturny.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Desharnais, Forrer, Furrer, Rossi und Schmutz, SCL Tigers ohne Andersons, Dostoinow, Glauser, Schilt (alle verletzt), Gagnon und Elo (beide überzählige Ausländer). Huguenin verletzt ausgeschieden (12.). - Timeout Fribourg-Gottéron (63.).
Genève-Servette bezwang im Duell zweier offensiv bescheiden aufgetretenen Teams Ambri-Piotta mit 2:0. Der Genfer Goalie Gauthier Descloux benötigte 20 Paraden für den Shutout. Spengler-Cup-Halbfinalist Ambri kassierte damit die vierte Meisterschafts-Niederlage in Folge. Die Leventiner, die auf ihrer neun Namen umfassenden Absenzenliste neuerdings auch auf ihren verletzten PostFinance-Topskorer Matt D'Agostini verzichten müssen, kamen zwar zu einigen Chancen, war aber im Gegensatz zu Servette zu wenig kaltblütig.
In der 29. Minute wurde Ambris Igor Jelovac nach einem Check gegen den Kopf von Tanner Richard beim Stande von 2:0 unter die Dusche geschickt. Doch 12 Sekunden nach dem Beginn des fünfminütigen Powerplays erkämpfte sich Giacomo Dal Pian für Ambri in Unterzahl einen Penalty, der dann aber von Teamkollege Robert Sabolic nicht verwertet wurde.
Ambri hätte auch in der 4. Minute durch den NHL-Veteranen Scottie Upshall in Führung gehen, als solo auf Descloux zufuhr. Aber der Genfer Keeper Gauthier Descloux, der einst auch schon leihweise für Ambri spielte, rettete mit der Stockhand die mögliche gewesene Führung der Gäste. Für das bei den Zuspielen präzisere Servette war es der vierte Zu-Null-Sieg in der laufenden Meisterschaft, für Ambri die zweite Zu-Null-Niederlage.
Servette - Ambri-Piotta 2:0 (2:0, 0:0, 0:0)
6676 Zuschauer. - SR Wiegand/Urban, Altmann/Wolf.
Tore: 5. Winnik (Karrer/Ausschluss Zwerger) 1:0. 8. Fehr (Winnik) 2:0.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Servette, 5mal 2 plus 5 Minuten (Jelovac) plus Spieldauer (Jelovac) gegen Ambri-Piotta.
Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Maurer; Völlmin, Le Coultre; Kast; Miranda, Fehr, Winnik; Wingels, Richard, Rod; Riat, Berthon, Douay; Maillard, Smirnovs, Bozon; Patry.
Ambri: Östlund; Ngoy, Jelovac; Plastino, Dotti; Fora, Pinana; Fohrler; Trisconi, Goi, Hinterkircher; Upshall, Flynn, Sabolic; Joël Neuenschwander, Müller, Zwerger; Incir, Dal Pian, Mazzolini; Anthony Neuenschwander.
Bemerkungen: Servette ohne Fritsche, Mercier und Wick (verletzt), Mayer (persönliche Gründe), Ambri ohne D’Agostini, Bianchi, Kostner, Kneubühler, Hofer, Rohrbach und Novotny (alle verletzt) sowie Fischer und Manzato (beide krank). - 29. Descloux hält Penalty von Sabolic. - 59. Timeout Ambri, von 58:49 bis 59:29 ohne Torhüter. (ram/sda)
Wirklich perfekt kommentiert.