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Aus dem Theater um Kevin Schläpfer hat Verbandsdirektor Raeto Raffainer etwas gelernt. Als er Schläpfer als Nationaltrainer wollte, ging er so ungeschickt vor, dass daraus eine Hockey-Staatsaffäre wurde. Bei der Besetzung des zweitwichtigsten nationalen Trainerpostens geht er nun diskreter vor.
Lars Leuenberger bekommt nächste Saison den Job. Er ist für diese Position die bestmögliche Besetzung. Er hat Erfahrung in der Nachwuchsarbeit und als Chefcoach in der höchsten Liga. Aber das bleibt, da ja die Meisterschaft noch läuft, vorerst geheim. Einzig Sven Leuenberger äussert sich zu dieser heiklen Personalie: «Es ist mir lediglich bekannt, dass der Verband bei Lars angefragt hat…»
Offen wird hingegen die Position des ehemaligen SCB-Sportchefs Sven Leuenberger diskutiert. Er ist am 18. Dezember bei der Beförderung seines Bruders zum Berner Cheftrainer freiwillig von seinem Amt zurückgetreten: «Wir sind zum Schluss gekommen, dass Lars der fähigste Mann war um den Trainerposten zu übernehmen. Aber der Verwaltungsrat entschied, dass er nicht Trainer sein könne, wenn ich Sportchef sei. Also bin ich zurückgetreten.»
Sven Leuenberger hat beim SCB einen Arbeitsvertrag mit einjähriger Kündigungsfrist, jeweils kündbar per 1. November auf Saisonende. Da am vergangenen 1. November keine Kündigung erfolgte, steht der ehemalige National- und Meisterverteidiger noch mindestens bis zum Ende der Saison 2016/17 beim SCB unter Vertrag. Er bestätigt: «Ja, das ist so.» Und was dann?
Sven Leuenberger arbeitet zurzeit als Chefcoach der Elite-Juniorenmannschaft, aber er führt nicht die ganze Nachwuchsabteilung. «Das würde keinen Sinn machen.» Die Administration laufe über Marc Weber, sportliche Entscheidungen treffe der neue Sportchef Alex Chatelain.
Nach dieser Saison wird Marco Bayer, jetzt noch Assistent von Lars Leuenberger bei der ersten Mannschaft, wieder die Elite-Junioren übernehmen. Was macht dann Sven Leuenberger? «Das ist offen. Ich werde die Arbeit übernehmen, die mir zugeteilt wird. Der SCB ist mein Arbeitgeber.» Er spricht mit weiser Zurückhaltung. Schliesslich steht sein Vertrag und damit sein Salär für die nächste Saison auf dem Spiel.
Der ehemalige Nachwuchschef, ab 2006 SCB-Sportchef und Architekt der Meisterteams von 2010 und 2013 sagt, er habe inzwischen Anfragen von anderen Klubs für die Position eines Sportchefs bekommen: «Aber nicht aus der NLA». Die NLB reize ihn jedoch nicht. Der gelernte Schreiner mit abgeschlossener Handelsschule und Sportmanagement-Ausbildung sowie allen Hockey-Trainerdiplomen bleibt gelassen: «Ich habe auch Anfragen ausserhalb des Eishockeys. Das sind ernsthafte Optionen für mich.»
Vieles deutet also darauf hin, dass die Gebrüder Leuenberger, die mehr als sieben Jahre lang die sportliche Abteilung des SC Bern als Nachwuchschef, Juniorentrainer, Assistent des Cheftrainers, Cheftrainer und Sportchef ganz entscheidend geprägt haben, nach dieser Saison zu Ende geht.
Bei Sven Leuenberger zeichnet sich ab, dass SCB-General Marc Lüthi erst weiss, was er an seinem ehemaligen Sportchef hatte, wenn er ihn nicht mehr in seiner Organisation hat. Knurrig sagt er: «Ich rede jetzt nicht über die nächste Saison.»