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Kleine Trainer drängen auf frühzeitige Vertragsverlängerungen oder -abschlüsse. Sie möchten schon im November oder Dezember wissen, wo sie in der kommenden Saison arbeiten. Sie tanzen nach der Pfeife der Klubmanager.
Grosse Trainer lassen die Klubs warten. Bis nach Saisonschluss. Wie im letzten Frühjahr Arno Del Curto. Er verlängerte erst im Mai mit dem HCD. Und nur um ein Jahr. Grosse Trainer machen die Musik und lassen die Klubmanager tanzen.
So ist es auch mit Kari Jalonen, Finnlands Antwort auf Arno Del Curto. Er hat dem finnischen Verband bereits gesagt, dass er den Vertrag als Nationaltrainer nicht verlängern und nächste Saison ins Klubhockey zurückkehren wird.
Wo er nächste Saison arbeiten wird, lässt er offen. Der charismatische Finne konzentriert sich ganz auf das Nationalteam. Er wird erst nach der WM entscheiden, bei welchem Klub er an der Bande stehen wird. Kari Jalonen wird die Offerten erst nach der WM studieren und sich dann entscheiden. Das hat sein Agent Juha Sintonen auf Anfrage bestätigt. «Die Eishockey-WM hat in Finnland eine ganz besondere Bedeutung. Kari Jalonen konzentriert sich hundertprozentig auf seine Aufgabe als Nationaltrainer und lässt sich nicht durch Vertragsverhandlungen ablenken».
Ob ein Engagement in Bern in Frage kommt, mag er, wie sein Klient, weder bestätigen noch dementieren und sagt: «Welcher Fussballtrainer ist nicht daran interessiert, mit Bayern München zu arbeiten? Man sagt in der Schweiz, der SCB sei das Bayern München des Hockeys…»
Die WM in Russland beginnt am 6. Mai und das Finale wird am 22. Mai 2016 ausgetragen. Wenn der SCB einen grossen Trainer will, dann muss der neue Sportchef Alex Chatelain mit den Gesprächen bis zum 25. Mai 2016 warten. Bis Kari Jalonen aus Russland zurück ist und die Koffer zu Hause wieder ausgepackt hat.
Ganz neu ist diese Situation für den SC Bern ja nicht. Der legendäre Bill Gilligan verlängerte jeweils seinen Vertrag 1989, 1990 und 1991 erst im Mai und nur um ein Jahr. Der Amerikaner wurde 1989, 1991 und 1992 Meister, 1990 erreichte er das Finale. Zweifelsfrei ein grosser Trainer.
Und Guy Boucher inszenierte seine Bewerbungen um einen NHL-Job im letzten Frühjahr auf allen Kanälen bis zur Lächerlichkeit. Er tanzte SCB-Manager Marc Lüthi und seinem damaligen Sportchef Sven Leuenberger keck auf der Nase herum, bis er schliesslich und endlich am 1. Juni zu verkünden geruhte, er bleibe nun doch beim SCB.
Wer sich bis zum 1. Juni von einem Trainer wie Guy Boucher hinhalten lässt, kann gut bis zum 1. Juli auf Kari Jalonen warten. Es bliebe dann ja noch immer Zeit genug, um halt mit Lars Leuenberger zu verlängern.
Logische Schlussfolgerung, ungelesen kommentiert.