Juho Sintonen hat einen klaren Auftrag. Kari Jalonen hat ihm aufgetragen, die Vertrags-Situation zügig zu klären. Eigentlich möchte Kari Jalonen beim SC Bern verlängern und einer Einigung steht nichts im Wege. Eigentlich.
Aber SCB-Sportchef Alex Chatelain sieht keinen Grund zur Eile. «Ein Termin hat sich vor der Saison einfach noch nicht ergeben.» Juha Sintonen ist etwas verstimmt und sagt: «Der SCB könnte sich etwas intensiver um eine Vertragsverlängerung bemühen …»
Ein Vertrags-Pokerspiel ist nicht der Stil von Kari Jalonen und seinem Freund und Agenten. Aber Juha Sintonen sagt: «Inzwischen fragen immer mehr Klubs an …»
Kari Jalonen ist ein Welttrainer. Sein Markt reicht vom Nordkap bis zu den Alpen und von Bern bis Wladiwostok. So gesehen ist die Gefahr erheblich, dass Alex Chatelain die Sache unterschätzt wie einst die «Causa Genoni».
Andererseits ist die Lebensqualität in der Schweiz die höchste bei allen möglichen Arbeitgebern. Und in der Schweiz brauchen – wenigstens in diesen Tagen – weder die ZSC Lions noch Zug, Lugano, Davos oder Biel auf nächste Saison neue Trainer. So gesehen ist das gemächliche Vorgehen von Alex Chatelain verständlich.
Aber es gibt noch einen Punkt: Ein «Gschtürm» um den Vertrag, gar noch in den Medien ausgebreitet, mag Kari Jalonen so wenig wie der Teufel das geweihte Wasser. Ein Vorgehen, zügig, aber ohne Hast, wäre sicherlich von Vorteil.
Manager und Mitbesitzer Marc Lüthi, der Mann, der beim SCB in allen Dingen das letzte Wort hat, reagiert sichtlich verärgert auf entsprechende Fragen: «Jetzt lassen Sie uns doch erst einmal die Saison beginnen …»
Das Vorgehen ist so: Alex Chatelain muss mit Juha Sintonen die Bedingungen einer Verlängerung aushandeln. Wenn Kari Jalonen einverstanden ist, wird er das Geschäft dem SCB-Verwaltungsrat zur Genehmigung vorlegen. Das ist allerdings nur noch Formsache. Denn der Verwaltungsrat nickt ab, was Marc Lüthi will, und der will seinen finnischen Erfolgstrainer – zwei Titel in drei Jahren – halten. Unbedingt. Es ist also für den tüchtigen Alex Chatelain besser, sich in dieser Sache zu sputen.
Es ist ein Vertrags-Pokerspiel, das er nicht verlieren darf.
Den dieser Faktor ist der Hauptgrund wieso Genoni weg ist. Danach kommt Vertragsdauer und Lohn.
Aber mit dem Faktor Familie lässt sich nicht so gut hohe Wellen schlagen und eine Polemik starten die für nichts ist wie es KZ gerne macht.
Und bei Jalonen startet KZ schon mal damit obwohl nicht mal die Saison begonnen hat. Ein hoch auf die Polemik, und die hohen Wellen🍻