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National League: Der Vertragspoker des SCB mit Trainer Kari Jalonen

Alex Chatelain, Sportchef vom SC Bern spricht an einer Medienkonferenz, am Mittwoch, 4. September 2019, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Alex Chatelain: Der SCB-Sportchef steht unter Zugzwang.Bild: KEYSTONE
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Ein Vertrags-Pokerspiel, das der SCB-Sportchef nicht verlieren darf

SCB-Sportchef Alex Chatelain hat schon einmal ein Vertrags-Pokerspiel verloren, das er nicht hätte verlieren dürfen: Torhüter Leonardo Genoni spielt jetzt für den EV Zug. Nun geht es um Trainer Kari Jalonen (59).
13.09.2019, 06:5013.09.2019, 09:47
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Juho Sintonen hat einen klaren Auftrag. Kari Jalonen hat ihm aufgetragen, die Vertrags-Situation zügig zu klären. Eigentlich möchte Kari Jalonen beim SC Bern verlängern und einer Einigung steht nichts im Wege. Eigentlich.

Aber SCB-Sportchef Alex Chatelain sieht keinen Grund zur Eile. «Ein Termin hat sich vor der Saison einfach noch nicht ergeben.» Juha Sintonen ist etwas verstimmt und sagt: «Der SCB könnte sich etwas intensiver um eine Vertragsverlängerung bemühen …»

Ein Vertrags-Pokerspiel ist nicht der Stil von Kari Jalonen und seinem Freund und Agenten. Aber Juha Sintonen sagt: «Inzwischen fragen immer mehr Klubs an …»

Kari Jalonen ist ein Welttrainer. Sein Markt reicht vom Nordkap bis zu den Alpen und von Bern bis Wladiwostok. So gesehen ist die Gefahr erheblich, dass Alex Chatelain die Sache unterschätzt wie einst die «Causa Genoni».

Andererseits ist die Lebensqualität in der Schweiz die höchste bei allen möglichen Arbeitgebern. Und in der Schweiz brauchen – wenigstens in diesen Tagen – weder die ZSC Lions noch Zug, Lugano, Davos oder Biel auf nächste Saison neue Trainer. So gesehen ist das gemächliche Vorgehen von Alex Chatelain verständlich.

Aber es gibt noch einen Punkt: Ein «Gschtürm» um den Vertrag, gar noch in den Medien ausgebreitet, mag Kari Jalonen so wenig wie der Teufel das geweihte Wasser. Ein Vorgehen, zügig, aber ohne Hast, wäre sicherlich von Vorteil.

ZUM BEGINN DER NATIONAL LEAGUE SAISON 2019/20 AM FREITAG, 13. SEPTEMBER 2019, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDE PORTRAITS VON KARI JALONEN, HEADCOACH SC BERN, ZUR VERFUEGUNG --- Kari Jalonen, Coach SC Bern,  ...
Kari Jalonen leistet beim SCB äusserst erfolgreiche Arbeit.Bild: KEYSTONE

Beim SCB reagiert man verärgert

Manager und Mitbesitzer Marc Lüthi, der Mann, der beim SCB in allen Dingen das letzte Wort hat, reagiert sichtlich verärgert auf entsprechende Fragen: «Jetzt lassen Sie uns doch erst einmal die Saison beginnen …»

Das Vorgehen ist so: Alex Chatelain muss mit Juha Sintonen die Bedingungen einer Verlängerung aushandeln. Wenn Kari Jalonen einverstanden ist, wird er das Geschäft dem SCB-Verwaltungsrat zur Genehmigung vorlegen. Das ist allerdings nur noch Formsache. Denn der Verwaltungsrat nickt ab, was Marc Lüthi will, und der will seinen finnischen Erfolgstrainer – zwei Titel in drei Jahren – halten. Unbedingt. Es ist also für den tüchtigen Alex Chatelain besser, sich in dieser Sache zu sputen.

Es ist ein Vertrags-Pokerspiel, das er nicht verlieren darf.

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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das Otzelot
12.09.2019 22:43registriert April 2016
Ich bin nicht unbesingt ein Chatelain Freund aber trotzdem denke ich nicht, dass er den Abgang von Genoni verschuldet hat. Zug hat einfach das bessere Gesamtpaket geboten. So schade dies als SCB Fan ist.
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Spocki88
13.09.2019 06:24registriert März 2017
KZ vergisst den wichtigsten Faktor in der Angelegenheit Genoni: Den Faktor Familie!
Den dieser Faktor ist der Hauptgrund wieso Genoni weg ist. Danach kommt Vertragsdauer und Lohn.
Aber mit dem Faktor Familie lässt sich nicht so gut hohe Wellen schlagen und eine Polemik starten die für nichts ist wie es KZ gerne macht.

Und bei Jalonen startet KZ schon mal damit obwohl nicht mal die Saison begonnen hat. Ein hoch auf die Polemik, und die hohen Wellen🍻
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goldmandli
12.09.2019 23:05registriert November 2014
Bei den geilen Spielern die Bern hat, würde ich mir eigentlich wünschen, dass Jalonen durch einen Trainer ersetzt wird, der dieses Talent von der Leine lässt und dynamisches offensives Hockey spielen lässt. Klar, man weiss nicht, ob das erfolgreicher oder mindestens gleich erfolgreich wäre, aber schön anzuschauen wäre es mit Sicherheit.
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Was du schon immer sehen wolltest: Ein Gespräch zwischen Eismeister Zaugg und Marc Lüthi

In der Playoff-Zeit, da widmet sich selbst das öffentlich-rechtliche Fernsehen in der Schweiz wieder dem Eishockey. Zumindest teilweise. Live-Spiele gibt es beim SRF keine mehr zu sehen, echte Zusammenfassungen auch nicht. Aber gestern hat «10 vor 10» dafür watson-Eismeister Klaus Zaugg porträtiert.

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