Sport
EV Zug

Schwarzer Abend für alle Auswärtsfahrer: Nur die Gastgeber haben Grund zum Jubeln

National League A, 18. Runde
Bern – Lausanne 5:1 (1:1, 3:0, 1:0)
Davos – Servette 5:2 (2:0, 0:0, 3:2)
Fribourg – Biel 6:3 (4:1, 0:2, 2:0)
Kloten – Zug 4:3 (1:0, 1:0, 1:3, 0:0) n.P.
Lugano – Ambri 3:1 (1:0, 0:0, 2:1)
NLA, 18. Runde

Schwarzer Abend für alle Auswärtsfahrer: Nur die Gastgeber haben Grund zum Jubeln

Fünf Spiele, Fünf Heimsiege: Bern, Davos und Fribourg verlängern ihre Siegesserien problemlos – Lugano triumphiert im Tessiner Derby und Kloten muss bis zum Penaltyschiessen zittern. 
31.10.2014, 22:4531.10.2014, 23:02
Mehr «Sport»

Bern – Lausanne: Bern siegt immer weiter

– Grosses Kino bieten Bern und Lausanne nicht gerade. Der Schlittschuhclub Bern feiert mit 5:1 aber den achten Sieg (inklusive Cup) hintereinander. Bei Lausanne fehlt wiederum der verletzte Star-Goalie Cristobal Huet, der allerdings entweder heute Samstagabend im Heimspiel gegen die ZSC Lions, spätestens aber nach der Nationalmannschaftspause wieder mittun kann.

– Die Entscheidung fällt nach 35 Minuten. Bis zu diesem Zeitpunkt führte Bern lediglich mit 2:1, wobei der kanadische Verteidiger Marc-André Gragnani, der schon am Dienstag beim Auswärtssieg im Cup zweimal getroffen hatte, sein viertes Saisontor (2:1) beisteuert.

– Lausanne kommt dem neuerlichen Ausgleichstreffer mehrmals nahe. Dann leistet sich Lausannes Back John Gobbi während eines Bully ein unnötiges Foul, zehn Sekunden später nützt Martin Plüss die Überzahl zu Berns drittem Goal. Und weitere 23 Sekunden später gelingt Marc Reichert das mehr als vorentscheidende 4:1. Die letzten Zweifel räumt Christoph Bertschy nach bloss 43 Sekunden im Schlussabschnitt mit dem 5:1 aus.

Da ist der Mist geführt: Martin Plüss und Christoph Bertschy feiern das 5:1.
Da ist der Mist geführt: Martin Plüss und Christoph Bertschy feiern das 5:1.Bild: KEYSTONE

Davos – Servette: Zehnter Heimsieg für Davos

– Davos bleibt im eigenen Stadion weiter ohne Punktverlust. Den Spengler-Cup-Sieger Genève-Servette bezwingt der HCD 5:2. Die bisherige Heimbilanz der aktuellen Nummer 1 der NLA ist beeindruckend: 10 Siege, 59:21 Tore.

– Im Cup hatte der HCD quasi ausserplanmässig ein Timeout beansprucht und sich gegen das Out beim B-Ligisten Visp (2:4) bestenfalls mit halber Kraft gewehrt. In der NLA hingegen überrollt der Rekordchampion die Konkurrenz nach wie vor im beeindruckenden Stil. Servette bekommt die Qualität und Entschlossenheit der Bündner von Beginn weg zu spüren. Nach 80 Sekunden verschaffte Enzo Corvi dem Leader den ersten Vorteil. In der 12. Minute erhöhte Marc Wieser auf 2:0.

– Im letzten Abschnitt sorgten Ambühl mit einem wunderbaren Solo und Koistinen mit dem zweiten HCD-Powerplay-Tor für eine 4:0-Führung. Erst in den Schlussminuten betrieben die Westschweizer wertlose Resultatkosmetik.

Der Cup-Frust ist vergessen. Marc Wieser bezwingt den Genfer Goalie Robert Mayer zum 2:0.
Der Cup-Frust ist vergessen. Marc Wieser bezwingt den Genfer Goalie Robert Mayer zum 2:0.Bild: KEYSTONE

Fribourg – Biel: Zenhäuserns dritter Streich

>>> Hier gibt's den Liveticker der Partie zum Nachlesen

– Der HC Fribourg-Gottéron macht sich auf, das Feld in der NLA von hinten aufzurollen. Die Freiburger gewinnen das erste Spiel eines wegweisenden Wochenendes gegen Biel mit 6:3. Erstmals in dieser Saison gewinnen die Freiburger drei (Meisterschafts-)Spiele hintereinander. Für Gerd Zenhäusern, den neuen Trainer, der vorher bei Gegner Biel gewirkt hatte, war es der dritte Streich.

– Die Basis zum Sieg legt Fribourg im ersten Abschnitt mit gleich zwei Tor-Doubletten: Zuerst bringen Benny Plüss und Tristan Vauclair nach fünf Minuten innerhalb von 27 Sekunden das Heimteam mit 2:0 in Führung, später erhöhen nach 15 Minuten Killian Mottet und wieder Plüss innerhalb von 21 Sekunden von 2:1 auf 4:1.

– Der EHC Biel, der vier der letzten fünf Duelle gegen Gottéron gewonnen hat, gibt sich noch nicht geschlagen. Im zweiten Abschnitt kommen die Seeländer durch Martin Ulmer (2:4) und Matthias Rossi (3:4) auch dank der Unterstützung von Fribourgs Goalie Melvin Nyffeler auf 3:4 heran. Im Schlussabschnitt machte Nyffeler bei einer Ausgleichschance von Rossi (42.) seinen Fehler aber wieder gut.

Kevin Schläpfer und Gerd Zenhäusern feiern ihr Wiedersehen.
Kevin Schläpfer und Gerd Zenhäusern feiern ihr Wiedersehen.Bild: KEYSTONE

Kloten – Zug: Flyers trotz Blackouts erneut Sieger

– Gegen Zug entgleitet Kloten auf dem Weg zum 4:3-Sieg nach Penaltyschiessen spät eine 3:0-Reserve. Das Nervenspiel im Shoot-out hätten sich die Flyers im Prinzip ersparen können. Bis zur 50. Minute beherrschen sie den EVZ mehr oder weniger sicher, ehe die Gäste innerhalb von 33 Sekunden mit einer Doublette (Bouchard/Earl) eine Rückkehr erzwingen. Das 3:3 Sondells bahnte sich regelrecht an, weil Kloten unter Druck nun plötzlich minutenlang taumelte.

– Erst in der zweiten Zusatzschlaufe schütteln die Flyers den EV Zug endgültig ab. Derweil Dennis Hollenstein als dritter Zürcher den Penalty souverän verwertet, stoppt Keeper Gerber den Nationalspieler Suri. Der Sohn des Flyers-Trainers steht wie kein Zweiter für die erhebliche Steigerung. Mit dem Stürmer, der wegen diverser medizinischer Probleme lange pausierte und lediglich in fünf Partien zum Einsatz gelangte, hat Kloten nie verloren.

– Aus der Versenkung aufgetaucht ist Simon Bodenmann. Der Nationalspieler mit dem in der Szene sehr unüblichen Transfervorhaben – er wird am Ende der nächsten Saison zum SCB wechseln – markiert nach über 945 torlosen Minuten kurz vor der zweiten Pause das 2:0. Einen Querpass DuPonts verwertet er mit einem Slapshot in die hohe Ecke – als hätte er in den vergangenen 15 Spielen nie mit einer Krise zu kämpfen gehabt.

Dennis Hollenstein verwertet seinen Penalty ganz cool.
Dennis Hollenstein verwertet seinen Penalty ganz cool.Bild: KEYSTONE

Lugano – Ambri: Pettersson entscheidet das Tessiner-Derby

– Lugano ist auch im zweiten Tessiner Derby nicht zu schlagen. Die Bianconeri müssen für den 3:1-Erfolg gegen den im NLA-Ranking abgestürzten Rivalen lange leiden. Der HCL orientiert sich an der Spitze, Ambris Realität ist wohl ein Playoutplatz.

– Der dritte Heimsieg in Folge gegen Ambri ist von einer schwedischen Note geprägt. Das geniale Duo Klasen/Pettersson ist mehrfach nicht zu stoppen. Hirschis 1:0 bereiten die beiden technisch brillanten Nordländer vor. Und als Lauper den Ausgleich (44.) erzwingt, benötigte Topskorer Fredrik Pettersson nur 37 Sekunden zur Antwort. Sekunden vor Schluss und wenige Meter vor dem leeren Gehäuse kommt er wegen eines Fouls der Leventiner gegen ihn in den Genuss eines seltenen technischen Tors.

– Mit 16 Treffern führt der frühere KHL-Stürmer das Ranking der besten NLA-Stürmer überlegen an. Angreifer seiner Güteklasse hat Ambri derzeit nicht zu bieten. Die Gäste erzeugen in der Schlussphase zwar enorm Druck und konfrontieren Patrick Fischers Squadra teilweise mit erheblichen Problemen, aber Lugano übersteht den späten Ansturm dank Keeper Merzlikins unbeschadet. (dux/si)

Fredrik Pettersson ist von Ambris Hintermannschaft nicht zu stoppen.
Fredrik Pettersson ist von Ambris Hintermannschaft nicht zu stoppen.Bild: TI-PRESS
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Hirscher wie Schumacher, Hingis oder Jordan: Die grössten Comebacks der Sportgeschichte
Österreichs Ski-Legende Marcel Hirscher will es noch einmal wissen, startet im nächsten Winter für die Niederlande und fordert Marco Odermatt heraus. Er ist nicht der einzige Sportstar, der nach dem Rücktritt ein Comeback gibt. Einige waren nach ihrer Rückkehr erneut erfolgreich, andere wurden zur Karikatur ihrer selbst.

Als er 2006 zurücktrat, hatte Michael Schumacher sämtliche Rekorde in der Formel 1 gebrochen, war sieben Mal Weltmeister geworden und hatte 91 Siege gefeiert. Lange hielt es der Deutsche nicht aus. 2009 verhinderte das Veto der Ärzte einen Einsatz als Ferrari-Ersatzfahrer für den zuvor verunfallten Felipe Massa, Schumacher litt an Nackenbeschwerden. Kurz darauf unterschrieb der Deutsche dann bei Mercedes. Siege gab es in den drei Saisons von 2010 bis 2012 keine mehr. Schumacher belegte die WM-Plätze 8, 9 und 13. Im letzten Jahr fuhr er als Dritter einmal aufs Podest.

Zur Story