Servette, das seine wenigen Chancen nutzt, fügt Meister YB die erste Niederlage dieser Meisterschaft zu. Alex Schalk ist Doppeltorschütze beim 2:1 im Wankdorf.
Mit dem 1:2 mussten die Young Boys überdies eine sehr lange Serie der Ungeschlagenheit in Heimspielen der Super League zu Ende gehen lassen. Am 6. Oktober 2018 verloren sie gegen Luzern 2:3 – dies nach neun Siegen in neun Spielen der damaligen Saison. Seither gewannen sie 31 von 35 Spielen im Wankdorf. Die restlichen vier Partien gingen unentschieden aus.
Als Schalk nach 22 Minuten mit dem ersten seriösen Angriff der Genfer das 1:0 erzielte, hätten die Berner längst führen müssen. Aber Theoson Siebatcheu, der den anfänglich geschonten Jean-Pierre Nsame vertrat, traf mit einem Kopfball den Pfosten. Vorher hatte Servettes Goalie Joel Kiassumbua – er vertrat den geschonten Jérémy Frick – einen Kopfball von Christian Fassnacht von der Linie weggefaustet. Der Ball schien hinter der Linie zu sein. Da sich die Szene aber nicht eindeutig auflösen liess, gab der VAR das vermeintliche Tor korrekterweise nicht. Unmittelbar vor Schalks 2:0 Mitte der zweiten Halbzeit schlug Théo Valls einen Kopfball von Christopher Martins in höchster Not von der Torlinie weg.
Die Servettiens spielten lange Zeit mit Erfolg sehr defensiv, aber nach dem 2:0 waren sie stärker als die Berner. Diese konnten durch den eingewechselten Felix Mambimbi nur noch verkürzen.
Young Boys - Servette 1:2 (0:1) SR Horisberger.
Tore: 22. Schalk (Valls) 0:1. 65. Schalk (Cognat) 0:2. 85. Mambimbi (Siebatcheu) 1:2.
Young Boys: Von Ballmoos; Maceiras, Camara, Zesiger, Garcia (46. Hefti); Fassnacht (67. Nsame), Gaudino, Martins (67. Rieder), Sulejmani (61. Moumi Ngamaleu); Elia (75. Mambimbi), Siebatcheu.
Servette: Kiassumbua; Diallo (61. Sauthier), Rouiller, Severin, Clichy; Cespedes; Cognat, Valls (88. Mendy); Imeri (61. Antunes), Kyei (88. Vouilloz), Schalk (69. Fofana).
Bemerkungen: Young Boys ohne Lustenberger, Sierro, Spielmann, Lauper, Petignat (alle verletzt) und Aebischer (krank). Servette ohne Ondoua, Sasso, Koné und Henchoz (alle verletzt). 7. Kopfball von Siebatcheu an den Pfosten. Verwarnungen: 54. Maceiras (Foul).
Erstmals seit über einem Jahr blieb der FC Lugano im Cornaredo ohne Punkte. In einer Partie mit weniger Chancen als Zuschauern siegte der FC Zürich im Tessin 1:0.
Als im Tessin rund eine Stunde absolviert war, geschah noch gänzlich Unerwartetes. Der Gast aus Zürich erspielte sich plötzlich eine Chance, dann noch eine, und führte plötzlich 1:0. Blaz Kramer, der nach 35 Minuten für den verletzten Benjamin Kololli ins Spiel gekommen war, erwischte den zuvor tadellosen Noam Baumann in der 58. Minute mit einem Abschluss aus spitzem Winkel zwischen den Beinen. Nur Sekunden zuvor hatte Baumann gegen den Slowenen aus kurzer Distanz noch stark pariert.
Dem FCZ reichte Baumanns Fehler gegen die aus der Quarantäne kommenden Tessiner zu den drei Punkten. Weil die Partie mit Ausnahme der Szenen um die 60. Minute das bot, was beide Trainer vor Anpfiff prognostiziert hatten. Der auf eine solide Defensive ausgerichtete Fussball von Jacobacci und FCZ-Coach Massimo Rizzo verhinderte Räume in Strafraumnähe, was wiederum wenige Torszenen zur Folge hatte. Und weil die Tessiner ihre beste Möglichkeit eine Viertelstunde vor Schluss durch den eingewechselten Joaquin Ardaiz knapp am Tor vorbeifliegen sahen, blieben sie im eigenen Stadion letztlich erstmals seit über einem Jahr ohne Punkte.
Lugano - Zürich 0:1 (0:0) 5 Zuschauer. - SR Schärer.
Tor: 58. Kramer (Domgjoni) 0:1.
Lugano: Baumann; Kecskes, Maric, Facchinetti; Lavanchy, Lovric, Custodio, Guidotti (89. Oss), Guerrero (71. Monzialo); Odgaard (71. Ardaiz) ; Lungoyi (46. Bottani).
Zürich: Brecher; Wallner, Sobiech, Nathan, Aliti; Domgjoni, Doumbia; Gnonto (82. Rohner), Marchesano, Kololli (35. Kramer); Tosin (93. Winter).
Bemerkungen: Lugano ohne Gerndt (gesperrt), Sabbatini (verletzt), Covilo, Daprelà und Macek (krank). Zürich ohne Britto, Omeragic (verletzt) und Janjicic (krank). 35. Kololli verletzt ausgeschieden. Verwarnungen: 63. Lovric (Foul). 76. Marchesano (Foul). 84. Rohner (Foul). 91. Lavanchy (Foul).
Ein Goalie-Fehler lässt St. Gallen zurückkehren in die Top 3 der Super League. Weil Lausannes Keeper Mory Diaw einen haltbaren Schuss von Victor Ruiz nicht parieren konnte (61.), gelangten die Ostschweizer beim Aufsteiger trotz mässiger Leistung zum 1:0-Erfolg und zum zweiten Auswärtssieg innerhalb von vier Tagen; am Mittwoch hatte St. Gallen gegen den FC Zürich gewonnen.
Die St. Galler waren bestimmt nicht das bessere Team, doch sie kontrollierten immerhin den Gegner gerade in der Schlussphase mehrheitlich gut und ohne sichtbaren physischen Probleme. Das mochte überraschen, denn die Mannschaft von Peter Zeidler war zuletzt während über zwei Wochen in der Quarantäne und musste nun quasi von 0 auf 100: zwei Spiele innerhalb von vier Tagen.
Lausanne kassierte derweil im dritten Spiel im neuen Stadion die zweite Niederlage. Aus den letzten fünf Partien holte der Aufsteiger bloss drei Punkte. Ein besseres Resultat verhinderten am Sonntag einerseits Mittelstürmer Aldin Turkes mit zwei verpassten hochkarätigen Chancen – und eben Torhüter Diaw mit seinem Fehlgriff nach einer Stunde.
Lausanne-Sport - St. Gallen 0:1 (0:0) SR Piccolo.
Tor: 61. Ruiz (Guillemenot) 0:1.
Lausanne-Sport: Diaw; Zohouri (88. Loosli), Elton Monteiro, Nanizayamo, Flo (75. Schmidt); Geissmann (46. Thomas), Kukuruzovic, Puertas; Brazão, Turkes; Zekhnini (75. Guessand).
St. Gallen: Zigi; Kräuchi, Stergiou, Fazliji, Muheim; Görtler (87. Rüfli), Quintilla, Ruiz (70. Staubli); Babic (59. Guillemenot); Youan (87. Traoré), Kamberi (70. Stillhart).
Bemerkungen: Lausanne-Sport ohne Boranijasevic (gesperrt) sowie Falk (verletzt) und Da Cunha (krank), St. Gallen ohne Abaz, Alves, Gonzalez und Lüchinger (alle verletzt). Verwarnungen: 14. Geissmann (Foul). 40. Zekhnini (Foul).
(rst/bal/sda)