Viereinhalb Stunden vor dem Anpfiff des Spitzenspiels gegen den FC St.Gallen verschickte der FC Basel gestern ein brisantes Communiqué. «Ein Spieler des FC Basel wurde positiv auf das Coronavirus getestet», hiess es dort. Die Partie in St.Gallen fand trotzdem wie geplant statt, Basel feierte einen überlegenen 5:0-Sieg. Und das, obwohl der Spieler, der in den letzten Spielen nicht im Aufgebot stand und dessen Name nicht genannt werden soll, in den letzten Tagen mit der Mannschaft trainiert hatte.
Positiver COVID-19-Test beim FC Basel 1893: Beim gestrigen Test wurde ein Spieler positiv auf das Virus getestet, alle anderen Tests waren negativ. Das heutige Spiel gegen den @FCSG_1879 findet statt. Alle Infos ➡️ https://t.co/JNcL1W66kN #FCBasel1893 #zämmestark #rotblaulive pic.twitter.com/ibepgNvdoP
— FC Basel 1893 (@FCBasel1893) July 22, 2020
Der Grund: Anders als beim FC Zürich oder bei Neuchâtel Xamax hat der FCB seine Spieler seit dem Restart dreimal vorsorglich getestet. Bis auf den betroffenen Spieler waren alle anderen Tests am Dienstag negativ. Der zuständige Kantonsarzt bewertete die Situation deshalb als ungefährlich und verzichtete auf eine Quarantäne-Anordnung. Der besagte Spieler musste sich jedoch in Selbstisolation begeben, er wird in drei Tagen erneut getestet.
Nach dem Spiel erklärte Captain Valentin Stocker, wie die Mannschaft mit der Neuigkeit vor dem Spiel umgegangen ist. «Wir haben in den Medien auch gesehen, was in der ganzen Welt und in der Schweiz passiert und wussten, dass das auch bei uns passieren kann», so Stocker gegenüber 20 Minuten. «Wir haben super Massnahmen im Verein getroffen: Wir ziehen uns in kleinen Gruppen in vier oder fünf Garderoben um, kommen einzeln ins Training, es wird jeden Tag Fieber gemessen und auch Corona-Tests haben wir in den letzten Wochen schon vier oder fünf gemacht. Ich glaube, viel mehr können wir nicht machen.»
Ausserdem könne man sich ja auch beim Einkaufen oder sonst wo anstecken, deshalb habe man in den letzten Wochen so weit wie möglich auf alle Aktivitäten ausserhalb des Klubs verzichtet. «Wenn es dann halt nochmal passiert, sollen jene Leute, die sich auskennen, entscheiden, wie es weitergeht. Ich denke, dann gilt es auch im Schweizer Fussball, diesen Leuten zu vertrauen.»
Beim FCB werden die Massnahmen nach dem ersten Corona-Fall nun noch einmal verschärft. Nicht nur im Hinblick auf den Schlussspurt in der Super League, auch wegen des bevorstehenden Achtelfinal-Rückspiels in der Europa League gegen Eintracht Frankfurt. Um am möglichen Final-Turnier der besten acht Teams in Deutschland teilnehmen zu können, verlangt das Sicherheitskonzept der UEFA einen negativen Corona-Test des gesamten Teams. (pre/bzbasel)
Dass das Ganze in einer nationalen Liga aber kantonal geregelt wird ist nicht nur ein schlechter Witz, sondern amateurhaft, inkonsequent und unglaubwürdig.
Wäre das Wort "Wettbewerbsverzerrung" nicht schon derart verbraucht, spätestens jetzt wäre es angebracht.
Herr Koller, sobald ein Spieler Symptone zeigt, war er vorher schon einige Tage ansteckend.
Eigentlich hätte die 1. Mannschaft des FCB nicht auflaufen dürfen, da der Kantonsarzt aber FCB - Fan ist..