Serbien plant seit 2019 ein neues Nationalstadion: Seit 2020 ist bekannt, dass die neue Arena in Surcin, einem Aussenbezirk von Belgrad, gebaut werden soll. Wegen der Corona-Pandemie musste das Projekt allerdings auf Eis gelegt werden, am letzten Mittwoch hat Serbiens Präsident Aleksandar Vucic nun aber erklärt, dass noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden könne.
Im Stile der «Hängenden Gärten der Semiramis» – einem der sieben Weltwunder der Antike – soll für 250 Millionen Euro eine hochmoderne Arena mit Platz für 55'000 Zuschauer entstehen, die aussen auf drei Ebenen mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt sein wird.
Im Stadion, das durch eine Zuglinie und eine Autobahn verkehrstechnisch gut angeschlossen sein wird, sollen neben Fussballspielen auch Konzerte und weitere Veranstaltungen stattfinden. Ziel der Planer war es, vor den Toren Belgrads ein neues Tourismusgebiet zu erschaffen. Rund um das Stadion erhofft sich die Regierung die Entstehung eines pulsierenden Gebiets mit Technologie, Unterhaltung, Kultur und Wohnkomplexen.
Finanziert wird das gigantische Projekt durch Staatsgelder. Kritiker von Vucic halten den Bau deshalb für ein persönliches Prestigeprojekt des Präsidenten und zogen bereits Vergleiche zu Ungarn: Dort liess Staatschef Viktor Orban in der Hauptstadt von Budapest von 2017 bis 2019 die Puskas Arena bauen. Das 556-Millionen-Euro-Stadion wurde vor allem mit Steuergeldern finanziert.
Gut möglich, dass auch die Kosten für Vucics Arena noch in ähnliche Höhen schnellen werden. Serbiens neues Nationalstadion, das innen aus Holz und aussen aus Stahl gebaut wird, soll in zwei bis drei Jahren fertig sein. Bislang trug die serbische Nationalmannschaft ihre Heimspiele meist im Rajko-Mitic-Stadion von Roter Stern Belgrad aus. (pre)