Sportlich lief es für Bayern München am Samstagnachmittag mal wieder blendend. Mit 6:0 schoss man die TSG Hoffenheim aus deren eigenem Stadion. Doch der Fussball geriet noch während des Spiels zur Nebensache. Schuld daran war ein Plakat, das die Bayern-Fans präsentierten.
Der nächste Eklat in Sachen #Hopp. Flick, Gerland, Alaba & Co sind sichtlich sauer auf den eigenen Anhang & müssen diesen beruhigen. Rummenigge nennt es auf der Tribüne „Sauerei“ & tröstet Mäzen Hopp. Der Fußball wird zur Nebensache. #TSGFCB #FCB #FCBayern #MiaSanMia #Bundesliga pic.twitter.com/82yjafp1qu
— Benjamin Heinrich (@BennyHeinrich) February 29, 2020
In der 67. Minute entrollten Fans im Bayern-Block ein Banner, auf dem der Mäzen der TSG Hoffenheim, Dietmar Hopp, als männlichen Nachkommen einer käuflichen Dame beleidigt wurde. Schiedsrichter Dingert unterbrach die Partie. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge redete beschwichtigend auf Hopp ein. Nach einigen Minuten wurde die Partie fortgesetzt.
Unfassbar. Stadionsprecher schreibt: „Wieder ein menschenverachtendes Banner in der Südkurve“. Spielabbruch. Mannschaft jetzt geschlossen in der Kurve. Stadion mit Hopp-Gesängen. KHR und Kahn auf dem Platz. Kahn jetzt alleine zu den Fans. @SPORT1 #TSGFCB pic.twitter.com/owlFt8bOsy
— Florian Plettenberg (@Plettigoal) February 29, 2020
Doch nicht für lange. Etwa zehn Minuten später wurde das Banner mit den Beleidigungen erneut entrollt. Dingert unterbrach das Spiel ein weiteres Mal. Die Bayern-Verantwortlichen, darunter Trainer Hansi Flick und Sportdirektor Hasan Salihamidzic sowie einige Spieler gingen in die Bayern-Kurve und versuchten, die Lage zu beruhigen.
Die Mannschaften gingen anschliessend für zirka sechs Minuten in die Kabine. Dann pfiff der Schiedsrichter wieder an. Wäre das Plakat ein drittes Mal aufgetaucht, hätte er die Partie wohl abgebrochen – dieses Mal endgültig.
Rummenigge and Hopp after the game pic.twitter.com/7lOYKUPojS
— Bayern & Germany (@iMiaSanMia) February 29, 2020
Auf dem Rasen ging es zwar weiter – aber angesichts der Schmähungen und wohl auch des glasklaren Spielstands spielten sich die beiden Mannschaften den Ball nur noch gegenseitig im Mittelfeld zu. Mit diesem Nichtangriffspakt drückten sie ihren Protest gegen die Plakate aus. Viele Zuschauer skandierten Hopps Namen.
Die Bayern-Fans spielten mit ihrem Plakat auf eine Kollektivstrafe für die Fans von Borussia Dortmund an, die Hopp mehrere Male massiv beleidigt hatten und in den kommenden zwei Jahren deshalb nicht zu Auswärtsspielen nach Sinsheim reisen dürfen. Auch beim Spiel des BVB gegen den SC Freiburg kam es wegen Beleidigungen gegen Hopp zu einer Unterbrechung. Zu Beginn der zweiten Halbzeit stimmten die Dortmunder Anhänger Schmähgesänge an. Deshalb liess Schiedsrichter Robert Hartmann das Spiel für wenige Minuten unterbrechen und ordnete eine Stadiondurchsage an, in der mit Spielabbruch gedroht wurde.
Bevor ein paar Fans der Bayern auf skandalöse Art und Weise in den Fussball-Nachmittag eingriffen, hatte ihr Team besten Fussball zelebriert und die starke Form ein weiteres Mal unter Beweis gestellt. Schon nach sieben Minuten führten die Bayern 2:0, zur Pause stand es 4:0. Der Brasilianer Coutinho erzielte seine ersten beiden Tore in diesem Jahr und verbesserte die Bilanz der Bayern zusammen mit Serge Gnabry, Joshua Kimmich, Joshua Zirkzee und Leon Goretzka auf 32 Tore in neun Pflichtspielen seit dem Jahreswechsel.
Hoffenheim - Bayern München 0:6 (0:4)
30'150 Zuschauer. -
Tore: 2. Gnabry 0:1. 7. Kimmich 0:2. 15. Zirkzee 0:3. 34. Coutinho 0:4. 47. Coutinho 0:5. 62. Goretzka 0:6. - Bemerkung: Hoffenheim mit Zuber (bis 46). (sda)
Der erste Verfolger des Titelverteidigers spielt am Sonntag zuhause gegen das formstarke Bayer Leverkusen. Die beiden Borussias aus Dortmund und Mönchengladbach hielten mit knappen Siegen mit den Bayern mit und bleiben vier beziehungsweise sechs Punkten zurück. Die Dortmunder zitterten sich im Heimspiel gegen Freiburg zum 1:0-Sieg. Das entscheidende Tore erzielte Jadon Sancho nach einer Viertelstunde.
Borussia Dortmund - Freiburg 1:0 (1:0)
81'365 Zuschauer. -
Tor: 15. Sancho 1:0. -
Bemerkung: Borussia Dortmund mit Bürki und Akanji (ab 46.), ohne Hitz (Ersatz).
Mönchengladbach siegte in Augsburg 3:2 und musste mit am Ende vier Schweizern auf dem Platz bis zuletzt um die drei Punkte kämpfen – trotz 2:0- und 3:1-Führung im Verlaufe der zweiten Halbzeit. Rami Bensebaini sowie Doppeltorschütze Lars Stindl waren erfolgreich. Bei Augsburg kam Stephan Lichtsteiner nach überstandener Knieverletzung erstmals nach zwei Wochen wieder zum Einsatz; der Captain der Nationalmannschaft wurde schon nach 35 Sekunden verwarnt und von Trainer Martin Schmidt zur Pause ausgewechselt.
Augsburg - Borussia Mönchengladbach 2:3 (0:0)
29'303 Zuschauer. -
Tore: 46. Bensebaini 0:1. 53. Stindl 0:2. 57. Löwen 1:2. 79. Stindl 1:3. 83. Finnbogason 2:3. -
Bemerkung: Augsburg mit Lichtsteiner (bis 46.) und Vargas, Borussia Mönchengladbach mit Sommer, Elvedi, Zakaria und Embolo (ab 87.),
1. FC Köln - Schalke 3:0 (2:0)
50'000 Zuschauer. -
Tore: 9. Bornauw 1:0. 40. Cordoba 2:0. 75. Kainz 3:0.
Mainz - Paderborn 2:0 (2:0)
24'231 Zuschauer. -
Tore: 29. Quaison 1:0. 37. Onisiwo 2:0.
Bemerkung: Mainz mit Edimilson Fernandes (ab 74.).
(zap/sda/om/dpa)
Aber hee, Rassismus ist halb so schlimm. *ironieoff*
Aber in 2 Jahren spielen sie dann fröhlich in Stadien, die von Sklaven gebaut wurden, die dabei verreckt sind.
Und die Masse klatscht für beides Applaus...