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Folter: Hakim Al-Araibi kämpt in Thailand gegen Ausschaffung nach Bahrain

epa07341692 Bahraini soccer player with Australian refugee status Hakeem Al-Araibi (C) speaks to journalists as he is escorted by Thai prison officers prior an extradition hearing at the Criminal Cour ...
Hakim Al-Araibi wird von Gefängniswärtern zu seiner Anhörung geführt.Bild: EPA

#SaveHakeem – warum dieser Fussballer aus Bahrain um sein Leben fürchtet

Hakim Al-Araibi wehrt sich in Thailand vor Gericht gegen eine Auslieferung in seine Heimat Bahrain. Der ehemalige Nationalspieler befürchtet, dort gefoltert zu werden.
05.02.2019, 11:0505.02.2019, 15:08
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Eigentlich lebt Hakim Al-Araibi in Australien. Dort ist er als politischer Flüchtling anerkannt und spielt als Halbprofi für Pascoe Vale aus Melbourne in der ersten Liga des Bundesstaats Victoria. Doch als er Ende November mit seiner Frau nach Bangkok in die Flitterwochen flog, wurde er von den thailändischen Behörden auf Wunsch der Regierung Bahrains festgenommen.

Al-Araibi wurde 2014 in Bahrain zu zehn Jahren Haft verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, sich 2011 während der arabischen Aufstände an Ausschreitungen beteiligt zu haben. In Bahrain gingen damals vor allem Schiiten – auch Al-Araibi ist Schiit – gegen die sunnitische Regierung auf die Strasse. Der heute 25-Jährige soll eine Polizeiwache angegriffen haben.

Al-Araibi wies die Vorwürfe zurück. Er sei zur angeblichen Tatzeit mit der Nationalmannschaft Bahrains bei einem Länderspiel gegen Katar im Einsatz gewesen. 

Internationale Unterstützung

«Bitte schicken Sie mich nicht nach Bahrain», rief Al-Araibi, als er mit Fussfesseln zur Anhörung im Bangkoker Strafgericht Ratchadaphisek geführt wurde. Er befürchtet, in seinem Heimatland gefoltert oder gar getötet zu werden.

Al-Araibi erhält internationale Unterstützung. Die Anhörung wurde von Repräsentanten diverser verschiedener Länder und der Europäischen Union verfolgt. Mit Federico Addiechi war unter den Zuhörern auch ein Funktionär des Weltfussballverbands FIFA. Die FIFA und auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) fordern die Freilassung des Kickers. 

Und auch der Asiatische Fussballverband AFC hat sich zu den Vorfällen geäussert. Vizepräsident Praful Pratel verlangte vom thailändischen Premierminister in einem Brief, dass «die notwendigen Schritte eingeleitet werden, um sicherzustellen, dass Herr Al-Araibi sicher nach Australien zurückkehren kann».

Der Brief Pratels ist ein wichtiges Zeichen. Denn AFC-Präsident ist Scheich Salman bin Ibrahim Al Chalifa, ebenfalls bahrainischer Staatsbürger, dem Nähe zum Königshaus seines Heimatlandes nachgesagt wird. 

Eine Entscheidung in diesem komplizierten Fall fällt möglicherweise aber erst in einigen Monaten. Die nächste Anhörung Al-Araibis wurde vom thailändischen Gericht erst für den 22. April angesetzt. (abu)

Twitter half dieser 18-jährigen Frau bei der Flucht

Video: watson

Wunderschöner Himmel über Bahrain

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