Im fünften Spiel unter Interimstrainer Massimo Rizzo musste sich der FC Zürich erstmals geschlagen geben. Beim bisherigen Schlusslicht Servette unterlag der FCZ durch einen Treffer in der letzten Sekunde mit 1:2.
Zwischen Sieg und Niederlage lagen wenige Zentimeter. In der 90. Minute traf der eingewechselte, 17-jährige Wilfried Gnonto aus spitzem Winkel nur den Pfosten, nachdem er Servettes Goalie Jérémy Frick ausgespielt hatte. Etwas später bot sich auch noch Abwehrchef Lasse Sobiech die Möglichkeit zum Zürcher Siegtreffer. Mit dem Fuss lenkte der Deutsche eine Flanke übers Tor. Das Schlussfurioso der phasenweise zu zurückhaltend agierenden Zürcher war sehenswert.
Das letzte Wort hatte aber Servette, das sich für eine deutliche Steigerung nach der Pause belohnte. In den letzten Sekunden vor Ablauf der dreiminütigen Nachspielzeit schlängelte sich Théo Valls zwischen den beiden Zürcher Innenverteidigern Sobiech und Nathan durch und bezwang Goalie Yanick Brecher.
Der FCZ, der auf den ersten Rückstand durch Grejohn Kyei (69.) rasch mit dem Ausgleich durch einen schönen Schuss von Toni Domgjoni (75.) geantwortet hatte, blieb keine Zeit mehr für eine weitere Reaktion. Für Servette war es nach fünf Spielen mit nur zwei Punkten eine Erlösung.
Servette - Zürich 2:1 (0:0)
SR Schärer.
Tore: 69. Kyei (Fofana) 1:0. 75. Domgjoni (Kramer) 1:1. 94. Valls (Imeri) 2:1.
Servette: Frick; Sauthier, Rouiller, Ondoua, Severin; Cespedes; Stevanovic, Cognat (64. Imeri), Valls, Schalk (64. Fofana); Kyei (74. Koné).
Zürich: Brecher; Omeragic, Sobiech, Nathan, Aliti; Domgjoni (84. Hekuran Kryeziu), Doumbia; Tosin, Marchesano (70. Schönbächler), Kololli (84. Gnonto); Ceesay (59. Kramer).
Bemerkungen: Servette ohne Sasso, Alves, Henchoz (alle verletzt) und Antunes (private Gründe). Zürich ohne Britto (verletzt) und Janjicic (krank). Verwarnungen: 60. Kyei (Foul). 79. Ondoua (Foul).
Vier Tage nach dem 3:1 in Genf gegen Servette hat der FC Luzern nachgedoppelt. Die Luzerner besiegen das erneut enttäuschende Sion in einem Nachtragsspiel zuhause 2:0.
Die Luzerner Defensive, mit 15 Gegentoren die bislang schwächste der Liga, geriet gegen matte Sittener kaum je in Gefahr, weitere Tore einzufangen. Die Innerschweizer betrieben lange Zeit einen hohen, wohl auch kräfteraubenden Aufwand. Zu wirklich grossen Torchancen kamen sie dabei nicht. Viele vielversprechende Angriffe scheiterten daran, dass die Luzerner ihre Schüsse abblocken liessen oder das letzte, entscheidende Zuspiel verpassten.
Mit den Einwechselung von Yvan Alounga und Ibrahima Ndiaye 25 Minuten vor Schluss wurde alles anders. Sie brachten den Zug, der vorher gefehlt hatte. Der 18-jährige Schweizer Nachwuchs-Internationale Alounga, auf diese Saison vom FC Aarau aus der Challenge League verpflichtet, wurde der Matchwinner. Er war kaum eine Minute auf dem Platz als er nach schöner Einzelleistung die Hereingabe schlug, die Sions Innenverteidiger Jan Bamert beim näheren Pfosten ins Tor ablenkte. Und er war nach 81 Minuten zur Stelle, um zum 2:0 abzustauben.
Die Sittener zeigten sich im Vergleich zur 1:4-Niederlage in Vaduz etwas verbessert, aber nur deshalb, weil es nicht noch schlimmer werden konnte. Trainer Fabio Grosso liess in Luzern mit einer defensiven Grundeinstellung spielen, dank der vielleicht ein 0:0 hätte herausschauen können. Die Rechnung ging nicht auf. Schon nach fünf Minuten musste Sion eine herbe Schwächung hinnehmen. Luca Clemenza verletzte sich und musste ersetzt werden. Der Leihspieler von Juventus Turin war beim 2:0 gegen Servette spielbestimmend gewesen.
Luzern - Sion 2:0 (0:0)
SR Tschudi.
Tore: 70. Bamert (Eigentor) 1:0. 81. Alounga (Sorgic) 2:0.
Luzern: Müller; Sidler, Lucas, Knezevic, Frydek; Carbonell (69. Alounga), Schulz; Tasar (69. Ndiaye), Schaub (85. Schwegler), Ugrinic; Sorgic.
Sion: Fickentscher; Martic, Bamert (73. Ruiz), Ndoye, Iapichino; Tosetti (60. Khasa), Grgic, Araz; Clemenza (6. Serey Die); Itaitinga (73. Wakatsuki), Karlen (60. Uldrikis).
Bemerkungen: Luzern ohne Schürpf, Ndenge, Grether, Emini, Binous und Burch (alle verletzt). Sion ohne Hoarau, Luan, Kabashi und Andersson (alle verletzt). Clemenza verletzt ausgeschieden. Verwarnungen: 49. Carbonell (Foul), 64. Martic (Foul), 67. Bamert (Foul), 91. Araz (Foul).
Lausanne-Sport hat in einem Nachtragsspiel der Super League das Duell der Aufsteiger gegen den FC Vaduz daheim 3:0 gewonnen. Zweifacher Torschütze war Aldin Turkes in der zweiten Halbzeit.
Für die Vaduzer Mannschaft von Trainer Mario Frick war die 58. Minute fatal. Der schon verwarnt gewesene Sandro Wieser lenkte, im eigenen Strafraum auf dem Rücken liegend, einen Weitschuss mit der Hand ab. Der Handspenalty und der Platzverweis mit der Gelb-roten Karte waren unumgänglich. Lausannes Goalgetter Aldin Turkes verwertete den Penalty und doppelte zehn Minuten später mit einem Schlenzer aus 14 Metern zum 2:0 nach.
Die Waadtländer errangen mithin - zuletzt verdientermassen - ihren ersten Sieg im Stadion «La Tuilière» - und den ersten nach einer schwachen Phase mit nur einem Punkt in vier Spielen.
Die Vaduzer hielten bis zu den entscheidenden Szenen gut mit, das Spiel war bis dorthin arm an Torchancen. Gegen Schluss mussten sie aber auch noch das von Joel Geissmann erzielte 0:3 hinnehmen.
Lausanne-Sport - Vaduz 3:0 (0:0)
SR Cibelli.
Tore: 59. Turkes (Handspenalty) 1:0. 69. Turkes (Puertas) 2:0. 80. Geissmann (Jenz) 3:0.
Lausanne-Sport: Diaw; Loosli, Jenz, Nanizayamo; Kukuruzovic (73. Tsongui); Boranijasevic, Puertas, Geissmann (81. Da Cunha), Flo (73. Barès); Zekhnini (65. Guessand), Turkes (73. Brazão).
Vaduz: Büchel; Schmied (73. Prokopic) Schmid, Simani; Dorn, Gajic, Wieser, Hug (46. Gasser); Cicek (80. Di Giusto), Coulibaly (73. Sutter); Djokic (61. Lüchinger).
Bemerkungen: Lausanne-Sport ohne Falk und Schmidt (beide verletzt). Vaduz komplett. Gelb-rote Karte: 58. Wieser (Hands). Verwarnungen: 34. Wieser (Reklamieren), 40. Zekhnini (Foul), 42. Nanizayamo (Foul), 63. Puertas (Foul).
(dab/sda)