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Coronavirus: So will die SFL den Schaden für die Klubs minimieren

Claudius Schaefer, CEO SFL, spricht anlaesslich einer Medienkonferenz der KKJPD und der Swiss Football League (SFL) ueber "Gewalt im Umfeld des Sports", am Freitag 5. Juli 2019, in Bern. (KE ...
SFL-CEO Claudius Schäfer kann sich vorstellen, auch weitere Runden komplett zu verschieben.Bild: KEYSTONE

Möglichst keine Geisterspiele – wie die SFL den Schaden für die Klubs minimieren will

28.02.2020, 17:0228.02.2020, 18:35
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Im Vergleich zum Eishockey, dessen Terminkalender mit den bald anstehenden Playoffs dicht gedrängt ist, trifft der bundesrätliche Entscheid zur Eindämmung des Coronavirus den Schweizer Spitzenfussball etwas weniger stark. Die zuständige Swiss Football League (SFL) kann es sich einstweilen erlauben, ganze Runden in der Super League und der Challenge League zu verschieben, statt sie mit lauter Spielen vor leeren Rängen abhalten zu lassen.

Bis zum 21. Mai, wenn die Meisterschaft abgeschlossen sein soll und die Vorbereitung der Nationalmannschaft auf die EM-Endrunde beginnt, gibt es noch mehrere Möglichkeiten, englische Wochen (mit ganzen Runden unter der Woche) durchzuführen. Selbst wenn beispielsweise zwei Runden mit Geisterspielen bestritten werden müssten, wäre der finanzielle Schaden für die Klubs nicht riesig, zumal dann jeder Klub «nur» ein Heimspiel ohne Zuschauereinnahmen durchführen müsste.

Schweizer Fussball steht komplett still
Der Fussball in der Schweiz steht an diesem Wochenende komplett still. Der Schweizerische Fussballverband (SFV) hat sämtliche Partien in seinem Zuständigkeitsbereich bis und mit am Montag abgesagt oder verschoben. Auch die Viertelfinals im Schweizer Cup von kommender Woche (4. und 5. März) werden auf einen noch unbestimmten Zeitpunkt verlegt. Dies teilte der SFV am Freitagabend mit.

Bereits am Vormittag waren die Spiele der Super League und der Challenge League durch die Swiss Football League (SFL) abgesagt worden. Nun stellt der gesamte SFV seine gesamten Aktivitäten an diesem Wochenende ein. Denn vom neusten Beschluss sind alle Meisterschafts- und Freundschaftsspiele auf Rasen und in der Halle der Männer, Frauen und Junioren des SFV selbst, der Ersten Liga, der Amateur Liga und der Regionalverbände betroffen.

Die Promotion League und die 1. Liga hätte an diesem Wochenende den Meisterschaftsbetrieb nach der Winterpause wieder aufgenommen. Der SFV wird anfangs nächster Woche über allfällige weitere Massnahmen und die Neuansetzungen der betroffenen Partien informieren.

Claudius Schäfer, CEO der Swiss Football League, sagte in einem Interview bei SRF: «Der Entscheid des Bundesrats ist für uns eine sehr einschneidende Massnahme. Aber wir können den Entscheid nachvollziehen, deshalb unterstützen wir ihn.»

Die SFL wird sich laut Schäfer Anfang nächster Woche mit den betroffenen Vereinen zusammensetzen, um das weitere Vorgehen festzulegen. Es sei denkbar, so Schäfer, dass noch weitere ganze Runden verschoben würden. Bis zum 15. März – bis dorthin gilt vorderhand die vom Bundesrat verhängte Verbot von Veranstaltungen mit mehr als tausend Menschen – stehen in den höchsten zwei Spielklassen insgesamt drei Vollrunden im Programm.

Die Überlegungen, die die SFL mit den Klubs anstellen wird, sind laut Schäfer rechtlicher und finanzieller Art. «Wir haben Verträge, und die Klubs haben Verträge. Auf jeden Fall werden wir mit den Klubs zusammenarbeiten und sie unterstützen. Die Interessen der Klubs sind uns am wichtigsten.»

Wollte die SFL eine oder mehrere zusätzliche Wochentagsrunden durchführen, wäre sie voraussichtlich auf das Wohlwollen der UEFA angewiesen, denn zahlreiche Spieltage von Dienstag bis Donnerstag sind im Frühling durch Champions League und Europa League belegt.

Dies sind von der UEFA festgelegte Sperrdaten, an denen keine nationalen Meisterschaften gespielt werden sollen. «Aber die jetzige Situation ist ausserordentlich», sagt Claudius Schäfer. Eine allfällig nötige Einigung mit der UEFA sollte gefunden werden. (pre/sda)

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10 Kommentare
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Le_Urmel
28.02.2020 17:40registriert Juni 2014
Purer Aktionismus bei 20 Erkrankten. Wenn man konsequent sein will, müsste die ganze Schweiz 14 Tage in Quarantäne.

Wieso dürfen denn dann auch noch die Pendler raus. Die Bahnhöfe sind mindestens so ein Verbreitungsherd wie die Stadien, aber es zeigt nur, dass es sich um einen politischen Aktionismus handelt, der Kompetenz vortäuschen soll
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