Auf dem Platz ist das Hands derzeit das grösste Ärgernis des Fussballs. Auf diese Saison hin waren die Regeln angepasst worden mit dem Ziel einer Vereinfachung. Weil damit aber niemand zufrieden ist, könnte das Handspiel im Regelbuch bald neu definiert werden.
Auch die Offsideregel steht in der heutigen Form – im Zusammenhang mit dem Videoschiedsrichter – auf der Kippe und beim VAR könnte es Neuerungen geben. Im Fokus steht der Zuschauer im Stadion und im TV, dem Entscheide begründet werden sollen.
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin kündigte an, dass man das Thema behandeln müsse. Er erzählte im «Daily Mirror» von einer Tagung mit Trainern wie Jürgen Klopp, Pep Guardiola oder Zinédine Zidane:
Unparteiische könnten nicht wissen, ob ein Hands absichtlich erfolgt sei oder nicht. «Der Schiedsrichter ist kein Psychiater.» Einen Vorschlag, wie die Handsregel erneuert werden könnte, machte Ceferin nicht.
One was ruled offside by VAR the other was ruled onside by VAR
— Paul 🇮🇪🏴 (@itstartedin1882) December 2, 2019
Both decisions favoured the same team.
VAR is fucked, it doesn’t work.
It needs to go. pic.twitter.com/nNwWomURh8
Fast nach jeder Premier-League-Runde machen Standbilder die Runde, auf denen mit Linien ein Offside angezeigt wird. Dumm nur, dass es sich manchmal um zwei Millimeter zu handeln scheint und der Zeitpunkt der Ballabgabe durchaus auch zwischen zwei Bildern einer Videoaufnahme sein könnte (Filmmaterial besteht ja aus vielen Einzelbildern). Es lässt sich also trotz Technik nicht immer zweifellos sagen, ob ein Spieler offside ist oder nicht. UEFA-Präsident Ceferin sagt:
Ceferin schlägt eine Toleranzgrenze von 10 bis 20 Zentimetern vor. Man werde dies mit der Schiedsrichter-Abteilung diskutieren, kündigte der Slowene an.
Gemäss der ARD missfällt Ceferin der VAR generell. Der Fussball brauche auch weiterhin eine gewisse Unsicherheit:
Auch mit der unterschiedlichen Handhabung des VAR hat Ceferin Mühe. «In England gibt es Schiedsrichter, die nichts am Bildschirm anschauen, während sie in Italien alles eine halbe Stunde lang prüfen. Es ist ein Chaos.»
Das International Football Association Board (IFAB) ist jenes Gremium, das über die Fussballregeln entscheidet. Es hat bei seiner jüngsten Sitzung diese Woche festgestellt, dass mehr Transparenz dem Video-Schiedsrichter helfen könnte. Deshalb sollen nun verschiedene Massnahmen getestet werden, damit Spieler und Zuschauer die Entscheide besser verstehen können:
«Manchmal können Fans oder Spieler die Entscheidung nicht nachvollziehen. Wir überlegen, wie man das verbessern kann», sagte IFAB-Geschäftsführer Lukas Brud zur ARD. Ende Februar will man entscheiden, ob die Testphase tatsächlich gestartet wird.
Für UEFA-Präsident Aleksander Ceferin ist klar, dass es kein Zurück gibt und der Videoschiedsrichter bleiben wird. Er schilderte ein Beispiel aus der jüngsten EM-Qualifikation, wo noch ohne VAR gespielt wurde:
So ist das Ende 2019 mit dem Videobeweis: Ist ein VAR da, ärgert man sich darüber, wie pingelig die Regeln umgesetzt werden. Und fehlt der VAR, ärgert man sich darüber, dass die Regeln nicht pingelig umgesetzt werden.
Nö, das sind nach wie vor die Schwalben. Warum wird dieser Beschiss immernoch toleriert? Der VAR hätte die Möglichkeit dies sofort zu bestrafen.