Der alte und neue deutsche Meister dürfte Bayern München heissen. Der Titelverteidiger setzte sich im Spitzenspiel der 27. Runde auch ohne Robert Lewandowski in Leipzig 1:0 durch und baute den Vorsprung auf den Verfolger auf sieben Punkte aus.
Leipzig und sein Trainer Julian Nagelsmann hatten sich für das Topspiel viel vorgenommen, zumal sie beim spektakulären 3:3 im Hinspiel dem Sieg näher gestanden hatten. RB spielt bislang die beste Saison seiner Bundesliga-Geschichte, und die Bayern wirkten in den letzten Monaten nie so unwiderstehlich wie im vergangenen Jahr. Zudem mussten sie ohne den am Knie verletzten Topskorer Robert Lewandowski (35 Saisontore) auskommen.
Ohne ihren Weltfussballer verzichteten die Bayern auf Spektakel, bewiesen aber dennoch, warum sie in der neunten Saison in Folge das Nonplusultra der Bundesliga sind und sie nach dem Triple im Sommer zuletzt auch die Klub-WM gewonnen haben. Sie zogen sich für ihre Verhältnisse stark zurück, überliessen den Leipzigern das Spieldiktat, schlugen aber eiskalt zu, als sich ihnen die Chance dazu bot. Joshua Kimmich lancierte in der 38. Minute Thomas Müller in die Tiefe, dieser liess seinen Gegenspieler ins Leere laufen und legte für Leon Goretzka auf, der aus dem Rückraum herrlich zum 1:0 traf.
Leipzig verzeichnete mehr Torschüsse, eine bessere Passquote, mehr Ballbesitz und absolvierte ein grösseres Laufpensum, stand am Ende aber mit leeren Händen da. Seine beste Phase hatte das Heimteam in der ersten Viertelstunde nach der Pause, als Dani Olmo und Marcel Sabitzer mehrere gute Chancen vergaben – auch weil Bayern-Goalie Manuel Neuer teils mirakulös abwehrte.
Hinter dem Spitzenduo feierten Wolfsburg (1:0 gegen Köln) und Eintracht Frankfurt (2:1 in Dortmund) wegweisende Siege im Kampf um die Champions-League-Plätze, der BVB hingegen scheint das Saisonziel zu verpassen.
Spätestens dann droht auch der Abgang von Erling Haaland. Sein Berater Mino Raiola soll sich in dieser Woche mit den Verantwortlichen von Real Madrid und dem FC Barcelona bereits ausgetauscht haben. Zwar sind die Dortmunder in der laufenden Champions League noch im Rennen, treffen im Viertelfinal aber auf Manchester City. (ram/sda)