Manche Dinge ändern sich wohl nie. Uli Hoeness hat mit einer Aussage wieder mal für mächtig Wirbel gesorgt. Angesichts der Verhandlungen über einen neuen Vertrag für David Alaba war dem Ehrenpräsident von Bayern München der Kragen geplatzt.
Nach Medienberichten soll der Spielervermittler Pini Zahavi für seinen Klienten einen Jahreslohn von 20 bis 25 Millionen Euro fordern. «Er hat einen geldgierigen Piranha als Berater», sagte Hoeness im «Doppelpass» von Sport 1 über Zahavi. Dieser verlange alleine für die Unterschrift Alabas ein Honorar «im zweistelligen Millionenbereich» – und zwar als Provision für sich selbst.
Ein Vorwurf, den Zahavi zurückweist. Schliesslich sei gar nie über eine allfällige Provisionszahlung gesprochen worden, sagte der Israeli zu «Sky»: «Das einzige Mal, dass dieses Thema auf den Tisch kam, war bei unserem Treffen in Lissabon. Dort fragte mich Hasan Salihamidzic, wie ich mir das vorstellen würde. Ich sagte ihm, dass wir zunächst an einer Einigung mit dem Spieler arbeiten sollten, ich aber nicht mehr als das Übliche fordern werde. Ich will nicht mehr bekommen, als andere Berater, die von Bayern Provisionszahlungen erhalten haben.»
Im Alaba-Lager zeigt man sich offenbar überrascht über Hoeness' Attacke. Es gehe nicht an, dass ein Verein wie der FC Bayern München dem Image eines Spielers und dessen Agenten öffentlich schaden wolle.
Vater George Alaba spricht gar von «schmutzigen Lügen». Er habe David als Jugendlichen zu den Bayern gebracht und hätte über all die Jahre mehrmals die Möglichkeit gehabt, ihn zu einem anderen Verein zu transferieren, liess er bei «Sky» verlauten. Er weist darauf hin: «Wir waren loyal und haben uns immer für einen Verbleib entschieden. Ich habe nicht damit gerechnet, dass der FC Bayern jetzt in der Öffentlichkeit schmutzige Lügen über Gehalts- und Provisionsforderungen streut.»
Keine Frage: George Alaba ist wütend auf die Bayern. «Zu behaupten, dass wir wegen einer solchen Zahlung bei Vertragsunterschrift nicht zu einer Einigung kommen, ist eine von diesen dreckigen Anschuldigungen. Und das alles nur, weil wir die von ihnen vorgelegten Zahlen nicht akzeptieren.»
Offenbar bietet der deutsche Rekordmeister seinem Abwehrspieler einen Vierjahresvertrag an, Alaba verlangt einen Kontrakt über fünf Saisons. Dieses Problem sollte aus der Welt zu schaffen sein, schwieriger wird es beim Geld. Aus Alabas Umfeld heisst es, der Klub habe zunächst 7,5 Millionen Euro pro Jahr offeriert und dieses Angebot in der Zwischenzeit leicht verbessert. Dennoch sei David Alaba damit weit weg von den Top-Verdienern bei Bayern München.
Es bleibt den zerstrittenen Parteien wohl nicht viel anderes übrig, als sich zusammenzuraufen. Denn dass ein Klub die von Bayern geforderte Ablösesumme von rund 60 Millionen Euro überweist, ist angesichts der Corona-Krise unwahrscheinlich. Denn das ist sehr viel Geld für einen 28-Jährigen, der im kommenden Sommer ablösefrei zu haben ist.
Am Freitag eröffnet Bayern München die neue Bundesliga-Saison mit einem Heimspiel gegen Schalke 04. Nach acht Titeln in Folge führt der Weg zur Meisterschale auch in dieser Spielzeit nur über den «FC Hollywood» – selbstgemachte Turbulenzen hin oder her. (ram)
Die Alaba-Seite muss sich bewegen und eine Entscheidung treffen ob verlängern oder nicht. Falls sie ablehnen steht Alaba als Geldgeier da und die Bayern als Verein der sich nicht von Spielern erpressen lässt.
Auch Kroos oder Ballack mussten seinerseits bereits feststellen, dass Bayern nicht jeden Preis zahlt.
Wohl noch nie etwas von Juan Bernat oder Mesut Özil gehört.