Die Frage aller BVB-Fragen: Bleibt Haaland oder geht er schon in diesem Sommer? Bild: keystone
Trotz der 1:2-Niederlage im Champions-League-Viertelfinal gegen Manchester City hat Borussia Dortmund noch realistische Chancen auf den Einzug unter die letzten Vier. Doch zumindest in der kommenden Saison wird es wohl keine europäischen Spitzenspiele mehr im Dortmunder Signal-Iduna-Park geben.
Aufgrund schwankender Leistungen droht den «Schwarz-Gelben» zum ersten Mal seit sechs Jahren das Verpassen der Königsklasse. In der Bundesliga liegt der BVB sieben Runden vor Schluss bereits sieben Punkte hinter Eintracht Frankfurt auf Rang 4. Gelingt keine Aufholjagd mehr, würde nur noch der Gewinn der Champions League die Teilnahme im nächsten Jahr garantieren.
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Neben dem sportlichen Prestige drohen die Dortmunder beim Verpassen der Königsklasse in der nächsten Saison auch wichtige finanzielle Einnahmen zu verlieren. Damit das in der kommenden Spielzeit unter Neu-Trainer Marco Rose nicht wieder passiert, soll das Kader im Sommer umgebaut werden. Dabei steht vor allem die Defensive im Fokus. Mit aktuell 39 Gegentoren stellt der BVB die schwächste Abwehr der Top-7-Teams.
Damit der BVB trotz der ausbleibenden Einnahmen genug Geld zur Verfügung hat, müssen zwei absolute Urgesteine des Vereins den Klub verlassen. Wie die «SportBild» berichtet, werden die Verträge der Defensiv-Experten Marcel Schmelzer und Lukas Piszczek nicht verlängert. Der 35-jährige Piszczek spielt seit fast elf Jahren für den BVB, Schmelzer ist sogar seit über 12 Jahren in Dortmund.
Die Zeit von Piszczek (l.) und Schmelzer ist abgelaufen. Bild: keystone
Noch in der vergangenen Saison kam Schmelzer hin und wieder zu Kurzeinsätzen. Die aktuelle Saison verpasste er bisher aufgrund einer Knie-OP komplett. Piszczek kam in dieser Saison immerhin schon zu fünf Kurzeinsätzen.
Dafür sollen beim BVB nun die beiden Innenverteidiger Maxence Lacroix vom Tabellendritten VfL Wolfsburg und Felix Uduokhai vom FC Augsburg auf der Liste stehen. Laut «SportBild» müssten die Dortmunder für Uduokhai wohl mindestens 15 Millionen Euro an Ablöse zahlen. Sollte Lacroix mit Wolfsburg tatsächlich am Ende der Saison in die Champions League einziehen, wäre es ziemlich fraglich, ob der 20-jährige Franzose dann tatsächlich den Schritt zum BVB wagt und womöglich nur in der Europa League antritt.
Was passiert mit Akanji, wenn Lacroix kommt? Bild: keystone
Auch im Sturm zeigen sich die Dortmunder in dieser Saison zu abhängig von Erling Haaland (21 Tore) und Jadon Sancho (sechs Tore, elf Vorlagen). Vor allem für die Aussenbahn und das Sturmzentrum braucht der BVB Verstärkung. Das Problem: Noch immer ist unklar, ob Haaland und Sancho über den Sommer hinaus bleiben. Beide Jungstars sind bei europäischen Topklubs sehr begehrt. Aufgrund der angespannten finanziellen Lage könnte mindestens einer der beiden Spieler den Klub im Sommer für eine Ablöse von mindestens 100 Millionen Euro verlassen.
Besonders Haaland und sein Berater Mino Raiola machten in der Vergangenheit deutlich, dass er jedes Jahr in der Champions League spielen muss. «Wir planen weiter mit ihm – unabhängig davon, wo wir am Ende landen werden», sagte BVB-Sportchef Michael Zorc noch am Dienstagabend.
Als möglichen Ersatz haben die Dortmunder aber wohl Donyell Malen von der PSV Eindhoven und den im Sommer ablösefreien Memphis Depay von Olympique Lyon im Visier. Malen erzielte für seinen niederländischen Klub in dieser Saison in 40 Spielen wettbewerbsübergreifend 24 Tore und kommt zudem auf acht Vorlagen. Trotz verpasster Champions League soll er bei einem verbesserten Gehalt wohl zu einem Wechsel bereit sein.
Donyell Malen könnte Erling Haaland ersetzen. Bild: EPA/ANP
Anders sieht es bei Depay aus, der ohne Champions League wohl nicht nach Deutschland wechseln wird. An ihm sind auch Klubs wie der FC Barcelona interessiert. (lgr/pre)