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Verbandspräsident Gilliéron: «Nati-Fans brauchen wahrscheinlich etwas Erziehung»

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Spieler, Staff und Fans feiern die WM-Qualifikation – nur Minuten nachdem Stürmer Haris Seferovic ausgepfiffen wurde.Bild: EPA/KEYSTONE

Verbandspräsident Gilliéron: «Nati-Fans brauchen wahrscheinlich etwas Erziehung»

Am Tag nach dem erfolgreichen Abschluss der WM-Playoffs gegen Nordirland sprachen Nationaltrainer Vladimir Petkovic und SFV-Präsident Peter Gilliéron nochmals über die irritierenden Pfiffe gegen Haris Seferovic.
13.11.2017, 13:0713.11.2017, 15:24
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Er habe menschlich auf die sonderbare öffentliche Behandlung von Seferovic reagiert, so Petkovic am Tag nach der geschafften WM-Qualifikation. Als Teile des Publikums seinen Stürmer Haris Seferovic ausgepfiffen hatten, drehte sich der Trainer verwundert um und forderte die Fans mit Gesten auf, sein Team lieber zu unterstützen als niederzumachen.

In der Kabine habe er gestern Abend seinen Topskorer in einem unschönen Zustand vorgefunden, sagte Petkovic weiter. «Er war enttäuscht und sehr betroffen.» Wie sehr ihm die Geringschätzung seines Stürmers missfiel, war auch tags darauf spürbar.

Switzerland's forward Haris Seferovic, right, reacts as he leaves the pitch next to Switzerland's head coach Vladimir Petkovic, during the 2018 Fifa World Cup play-offs second leg soccer mat ...
Coach Petkovic und Stürmer Seferovic nach dessen Auswechslung.Bild: KEYSTONE

Vielleicht müsse man einen Teil der Zuschauer etwas erziehen, mutmasste der Selektionär. Er versuche, mit seiner Mannschaft bei jeder Gelegenheit Bodenständigkeit vorzuleben. «Wir sind eine kleine Nation, die viel erreichen will. Das sollte niemand vergessen», erinnerte Petkovic. Er forderte: «Während des Spiels sollte der Support vorrangig sein.»

Gilliéron wird deutlich

Nachher sei eine kritische Aufarbeitung durchaus berechtigt, fuhr der Nationalcoach bei der Aufarbeitung der Reaktionen auf Seferovics Auswechslung fort. «Wir haben alle die Möglichkeit, uns zu steigern.» Vladimir Petkovic ist indes guter Dinge, dass auch der eher negativ veranlagte Teil des Publikums künftig wieder positiv reagieren wird.

Peter Gillieron, Praesident des SFV, rechts, und Nationalcoach Vladimir Petkovic, links, an einem Mediengespraech des Schweizerischen Fussballverbandes SFV in Pratteln am Montag, 13. November 2017. (K ...
SFV-Präsident Gilliéron (rechts) und Nationaltrainer Petkovic.Bild: KEYSTONE

Wesentlich deutlicher äusserte sich Peter Gilliéron zum Thema. «Das Publikum der Nordiren hat gegen unser Publikum gewonnen», sagte der Präsident des Schweizerischen Fussballverbands. Er habe schon oft erlebt, dass «die Schweizer Zuschauer nicht gerade die begeisterungsfähigsten sind». Gilliéron streifte seine übliche Diplomatie in Bezug auf diesen Teil des Publikums ab: «Entschuldigung, aber das ist ein Übel. Die Schweizer Zuschauer brauchen wahrscheinlich etwas Erziehung.» (ram/sda)

Video: srf

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79 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nymeria
13.11.2017 13:32registriert Februar 2015
Ich war früher an allen Heimspielen der CH anzutreffen auch als Streller in St. Gallen ausgepfiffen wurde und dann nochmals, als dasselbe mit Frei in Basel geschah. Dies war dann auch der Moment indem mir die Lust auf Nati(heim)spiele verging. Wie man als Fan einer Nationalmannschaft einen eigenen Spieler auspfeifen kann, verstehe ich bis heute nicht. Noch weniger, da sich der Support der sogenannten Nati'Fans' zu 95% irgendwo zwischen inexistent und erzwungener Guggenmusikfeuchtfröhlichkeit befindet. Elende Eventtouristen, hier spielen Menschen und keine Maschinen!
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ujay
13.11.2017 13:31registriert Mai 2016
Erziehung nützt nur bei Leuten mit einem minimen IQ und einem mindestmass an Bildung etwas. Bei solchen Idioten und Rassisten, die wir gestern Abend "geniessen" mussten, hilft eigentlich nur ignorieren, auch wenns schwerfällt.
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Sedaduböse
13.11.2017 14:17registriert März 2016
- Treue der Fans wird nicht belohnt:
Als Fan wird man durch den SFV immer mehr verarscht.
Tickets für begehrte Auswärtsspiele gehen teilweise nur
an Sponsoren resp. an die "offiziellen"
Reiseanbieter, welche die Trips dann zu völlig
überteuerten Preisen anbieten. Genau dieses
Zielpublikum ist nun halt aber auch nicht gerade für
seine Stimmungsmacher-Qualitäten berühmt...

Wieso ist es hier nicht möglich, eine Art Punkte-Tabelle
für Fans einzuführen, welche treue Fans bei
Ticketbestellungen bevorzugt?
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