Sport
Fussball

EM 2020: Die Schweiz deklassiert Liechtenstein im letzten Test

epa09245878 Switzerland's Mario Gavranovic (C) celebrates with teammates Granit Xhaka (L) and Christian Fassnacht (R) after scoring a goal during the International Friendly soccer match between S ...
Die Schweiz feiert gegen Liechtenstein einen lockeren Sieg.Bild: keystone

Sieben Tore für ein gutes Gefühl, aber: «Das war kein Gradmesser fürs erste EM-Spiel »

Der letzte Schweizer EM-Test endete mit einem Tor-Festival. Dank sechs Treffern nach der Pause schlug die Schweiz Liechtenstein in St. Gallen 7:0. Gavranovic traf drei Mal, die weitere Tore schossen Fassnacht (2), Fernandes sowie Noah Frick mit einem Eigentor.
03.06.2021, 17:3003.06.2021, 20:44
Mehr «Sport»

Niemand hatte ernsthaft erwartet, dass Liechtenstein die Schweiz würde an einem Sieg hindern können. Letztlich ging von den Gästen aber doch etwas gar wenig Gefahr und in der zweiten Hälfte auch keine Gegenwehr mehr aus. Nach sechs Toren innerhalb von 39 Minuten nach der Pause stand der höchste Sieg seit einem 7:0 gegen San Marino im Oktober 2015 zu Buche. Höher gewann die Schweiz erst einmal ein Länderspiel: Das war vor 97 Jahren, an den Olympischen Spielen 1924 in Paris – 9:0 gegen Litauen!

«Ich habe eine andere Rolle in der Nati als bei YB. Aber ich bin bereit, wenn es mich braucht.»
Christian Fassnacht

Die Schweiz kann also am nächsten Montag mit dem angestrebten guten Gefühl und einer Erfolgsserie im Gepäck an die EM-Endrunde nach Baku reisen. Neun Tage vor dem Startspiel gegen Wales war der Sieg gegen Liechtenstein der fünfte in Folge. Nur einmal, zwischen September 2016 und Oktober 2017, hat die Schweiz eine längere Serie hingelegt. Damals gelangen sogar zehn Siege in Folge. Fünf Mal hintereinander gewann die Schweiz ausserdem vor 60 Jahren einmal, zwischen April 1960 und Mai 1961.

«Wir hatten viele Chancen und hätten noch mehr Tore schiessen können. Aber das war auch nicht die Priorität. Priorität war, gesund und mit einem guten Gefühl durch die Vorbereitung zu kommen. Das ist uns gelungen.»
Vladimir Petkovic

Wie viel ein solcher Test gegen die ersatzgeschwächte Nummer 186 im FIFA-Ranking im Hinblick auf die EM bringt, kann man getrost so beantworten: fast nichts. Nach einem perfekten Start in die WM-Qualifikation im März und guten Auftritten im letzten Herbst gegen Spanien und Deutschland brauchte das Schweizer Team dieses Duell nicht, um sich Selbstvertrauen einzuflössen.

«Das Resultat ist positiv. In der ersten Halbzeit hatten wir etwas Mühe. Man muss auch sagen, dass das kein Gradmesser war im Hinblick aufs erste EM-Spiel.»
Admir Mehmedi

Immerhin konnte Mario Gavranovic an seiner Tor-Statistik arbeiten. Er steht nach seiner Triplette nun bei 30 Länderspielen und 14 Toren. Aus dem Schweizer EM-Kader haben damit nur noch Xherdan Shaqiri (23) und Haris Seferovic (21) eine bessere Bilanz. Und Christian Fassnacht erzielte seine Tore zwei und drei für die Schweiz – im erst achten Länderspiel.

«Der Fokus lag zuletzt eher auf dem Training, das hat man gesehen. Die Intensität war nicht gross, aber wir haben das gut zu Ende gespielt»
Djibril Sow

Nationalcoach Vladimir Petkovic wiederum nutzte die Gelegenheit, um zum Ende des Vorbereitungscamps in Bad Ragaz fast das ganze Team bei Laune zu halten. Er wechselte die Startformation im Vergleich zum Spiel vom letzten Sonntag gegen die USA auf neun Positionen. Einzig Fabian Schär und Xherdan Shaqiri, der als Captain auflief, waren erneut von Beginn weg dabei. Nach den sechs Wechseln nach der Pause hatte Petkovic in den beiden Testspielen 25 von 26 EM-Fahrern eingesetzt. Nur der dritte Torhüter Jonas Omlin blieb in beiden Spielen draussen.

Schweiz - Liechtenstein 7:0 (1:0)
St. Gallen. - 300 Zuschauer. - SR Kajtazovic (SVN).
Tore: 19. Gavranovic (Kopfball Cömert) 1:0. 46. Fassnacht (Zuber) 2:0. 57. Eigentor Noah Frick (Corner Zuber) 3:0. 70. Fassnacht (Corner Rodriguez) 4:0. 75. Gavranovic (Fernandes) 5:0. 79. Gavranovic 6:0. 85. Fernandes (Lotomba) 7:0.
Schweiz: Mvogo; Omeragic, Schär (46. Rodriguez), Cömert; Mbabu (67. Fernandes), Sow, Freuler (46. Xhaka), Zuber (67. Lotomba); Shaqiri (46. Vargas), Mehmedi (46. Fassnacht); Gavranovic.
Liechtenstein: Büchel; Brändle (46. Yildiz), Grünenfelder, Hofer, Göppel (89. Sandro Wolfinger); Frommelt; Fabio Wolfinger (46. Spirig), Meier (67. Sele), Noah Frick (83. Kollmann), Salanovic; Yanik Frick (87. Ospelt).
Bemerkungen: 10. Tor von Mehmedi wegen Offside aberkannt. 32. Kopfball von Gavranovic an die Latte. (abu/sda)

Der Liveticker zum Nachlesen:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Mehrfach-Torschützen in der Champions League
1 / 20
Die Mehrfach-Torschützen in der Champions League
5 Tore: Erling Haaland (Manchester City) beim 7:0 gegen Leipzig am 14. März 2023.
quelle: imago/pro sports images / imago images
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Chefsache: Keine Fussball-Fans im Büro, bitte!
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Nelson Muntz
03.06.2021 19:33registriert Juli 2017
War Rufer pinkeln beim 4:0?
271
Melden
Zum Kommentar
17
Neuer «Weltrekord»: Ryoyu Kobayashi springt fast 300 Meter weit

Der Skispringer Ryoyu Kobayashi hat einen neuen (vermeintlichen) Weltrekord aufgestellt. Von einer natürlichen Schanze im Norden Islands sprang der Japaner 291 Meter weit. Somit hat er theoretisch den vorherigen Rekord des Österreichers Stefan Kraft (253.5 Meter) um fast 40 Meter übertroffen.

Zur Story