Borussia Mönchengladbach konnte den Anschluss an die Spitzenteams der Bundesliga halten. Beim 1:0-Sieg der «Fohlen» gegen Werder Bremen war Breel Embolo am Dienstagabend jedoch nur Zuschauer. Der Schweizer Nationalstürmer war von seinem Klub intern suspendiert worden.
In der Nacht auf Sonntag hatte die Polizei Embolo bei einer illegalen Party aufgegriffen. Der 23-Jährige soll dabei gegen die Corona-Schutzverordnung verstossen haben – und vor den Beamten geflüchtet sein. Die Polizei bestätigte, dass 23 Personen angezeigt wurden, zwei mit Schweizer Staatsbürgerschaft.
Gemäss der «Bild» hatte die Polizei das Gebäude des Cafés «Extrablatt» in Essen umstellt, als plötzlich ein Mann aus einem Fenster geklettert, über ein Dach gelaufen und in das Fenster einer Wohnung eingestiegen sei. Bei diesem Mann soll es sich laut der Zeitung um Embolo gehandelt haben.
Der Fussballer widersprach dieser Darstellung. Es stimme, dass er in der Nacht nach dem Bundesligaspiel in Stuttgart (2:2) mit einem Freund nach Essen gefahren sei. Er habe dort bei einem Kollegen Basketball geschaut. «Das war dumm von mir», so Embolo. Dass er an einer Party teilgenommen habe, treffe aber nicht zu.
Borussia Mönchengladbach steht trotz der Suspendierung für das gestrige Spiel hinter seinem Angreifer. Manager Max Eberl und Trainer Marco Rose hatten mit ihm telefoniert. Embolo soll nach Klubangaben glaubhaft dargelegt haben, dass die Geschichte sich so ereignet habe, wie er es in seinem Instagram-Post beschrieb.
«Er hat uns glaubwürdig versichert, dass er kein Teil irgendeiner Party war», sagte Trainer Rose im Rahmen der Partie gegen Bremen. Das mache für ihn «einen ganz, ganz grossen Unterschied. Eine Party zu feiern in dieser Zeit wäre ein erheblicher Unterschied.»
Tadel vom Trainer gab es trotzdem für Embolo: «Fakt ist: Es ist völlig sinnfrei, am Samstagabend um 2.30 Uhr in der Pandemiezeit als Person der Öffentlichkeit mit dem Kumpel zu einem anderen Freund zu fahren. Schon in dem Moment habe ich eine Corona-Regel gebrochen.»
Nach dem Sieg gegen Werder äusserte sich Gladbachs Kapitän Yann Sommer zum Fall. «Ich kenne Breel schon lange und weiss, dass er ein super Typ ist», so der Schweizer Nationaltorhüter zu «Sky». Sein Kollege sei «ein junger Spieler, dem ein grosser Fehler passiert ist.» Das Leben in der Öffentlichkeit sei schwierig. «Er ist 23 Jahre alt. Er wird daraus lernen», hofft Sommer. «Er weiss selber, dass er etwas gemacht hat, das einfach nicht geht.»
Er kündigte bei allem Verständnis indes auch an, mit dem Basler ernste Worte auszutauschen. «Wir werden als Mannschaft schon auch hart ins Gericht gehen und das deutlich ansprechen. Und mit ihm nach vorne gehen.»
Wohl spätestens am Freitag wird Breel Embolo wieder im Fokus stehen. Dann steigt das Borussen-Duell zwischen Mönchengladbach und dem kriselnden Dortmund – und der dreifache Saisontorschütze wird wieder im Aufgebot stehen, sofern seine Corona-Tests negativ sind. Das kündigte Trainer Marco Rose gestern an.
Ihn ärgert es, dass der Fall nun so breitgeschlagen wird: «Wie kommt diese Nachricht zustande? Hat ihn der ‹Bild›-Reporter gesehen, oder wo hat er die Info her? Das ist für mich erstmal wichtig.» Er hoffe, dass die Wahrheit herauskomme und betonte auch nach der Partie, Embolo habe glaubhaft versichert, kein Party-Gast gewesen zu sein. (ram)