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So reagieren Schweizer Fussballklubs auf den Entscheid des Bundesrates

Le CEO de la Swiss Football League, SFL, Claudius Schaefer porte un masque de protection facial lors de la remise des medailles au joueur du FC Lausanne-Sport le gardien Thomas Castella, deuxieme depu ...
SFL-CEO Claudius Schäfer steht nicht mehr im Regen – zumindest nicht gänzlich.Bild: keystone

So reagieren die Vertreter des Schweizer Fussballs auf den Entscheid des Bundesrates

13.08.2020, 09:0813.08.2020, 12:16
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Der Bundesrat hat am Mittwoch mitgeteilt, dass Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen ab Oktober wieder erlaubt sind. Allerdings muss jeder Kanton selbst abwägen, welche Veranstaltungen er erlaubt und welche nicht.

Das sagen die Vertreter des Schweizer Fussballs zum Entscheid:

Swiss Football League

  • Entscheid ist für Klubs von existenzieller Bedeutung.
  • SFL kann mit detaillierten Konzepten ihre grosse Verantwortung wahrnehmen.
  • Der gesundheitliche Aspekt darf zu keinem Zeitpunkt auf der Strecke bleiben.
«Der Entscheid des Bundesrats, unter Einhaltung strenger Schutzkonzepte wieder mehr Zuschauer in die Stadien lassen zu können, ist für unsere Klubs von existenzieller Bedeutung. Die SFL hat dem Bund aufgezeigt, dass sie mit detaillierten Konzepten ihre grosse Verantwortung für einen reduzierten, aber kontrollierten Betrieb wahrnehmen kann.

Parallel dazu müssen nun Spieler, Funktionäre und Fans auf diese geplanten Schutzmassnahmen vorbereitet werden. Alle Beteiligten müssen die Massnahmen verstehen und mittragen, denn der gesundheitliche Aspekt darf zu keinem Zeitpunkt auf der Strecke bleiben.»
Claudius Schäfer, CEO
Claudius Schaefer, CEO der Swiss Football League SFL, vor dem Interview am Donnerstag, 6. August 2020, in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Claudius Schäfer.Bild: keystone

Young Boys

  • Bei YB rechnet man künftig wieder mit rund 15'000 Fans.
  • Um Abstände zwischen den Sitzen zu gewährleisten, müssen Abonnenten umplatziert werden.
  • Zuschauer ohne Masken werden im Stadion nicht akzeptiert.

YB-CEO Wanja Greuel sagt gegenüber dem «Runden Leder»: «Wir sind erleichtert. Es geht in die Richtung, die für uns wichtig ist.» Greuel gehe davon aus, dass YB das Wankdorf künftig wieder zu 50 Prozent füllen dürfe. Das wären rund 15’000 Fans. Man werde das Schutzkonzept auf das Wankdorf-Stadion adaptieren. Das bedeute etwa, dass man die Sektoren viel kleiner fasse und trennen könne. Zudem brauche es klare Konzepte für Catering und sanitäre Anlagen.

Weiter heisst es, dass die Abstände zwischen den Sitzen gewährleistet werden müssen, dafür müssten Abonnenten umplatziert werden. Zentral sei auch, die Personenflüsse inner- und ausserhalb des Stadions zu managen und die Kontaktdaten aller Anwesenden aufzunehmen. Greuel sagt zudem, dass es Sanktionsmassnahmen brauche: «Jeder Zuschauer muss sich an die Vorschriften halten. Wir wollen keine Zuschauer im Stadion ohne Maske.»

Wanja Greuel, CEO von YB, spricht zu Medienleuten waehrend der praesentation der gelben Stuehle auf der Gegentribuene, die den Schriftzug
Wanja Greuel.Bild: keystone

FC Basel

  • Der FCB wäre glücklicher, wenn bereits ab September vor mehr als 1000 Zuschauern hätte gespielt werden können.
  • Stehen in der Pflicht, taugliche Schutzkonzepte zu realisieren.
  • Oberste Priorität hat weiterhin der Schutz der Gesundheit aller Menschen.
«Der FC Basel 1893 nimmt den Entscheid des Bundesrates, dass die 1000er-Grenze per 1. Oktober 2020 grundsätzlich fallen wird, gerne zu Kenntnis. Natürlich wären wir noch glücklicher gewesen, wenn dies bereits ab Anfang September der Fall gewesen wäre. Wir freuen uns aber sehr darüber, dass wir nun mit dem 1. Oktober ein Datum vor Augen haben, auf das wir gezielt hinarbeiten können.

Fussball mit Fans im Stadion macht deutlich mehr Freude, für die Fans selbst, aber auch für die Mannschaften und die Clubs. Und darum stehen wir in der Pflicht, Schutzkonzepte zu realisieren, die tauglich sind.

Bei aller Vorfreude auf den Oktober, wenn hoffentlich wieder deutlich mehr Leben in die Schweizer Sportstadien zurückkehrt, sei dennoch erwähnt: Oberste Priorität hat nach wie vor der Schutz der Gesundheit aller Menschen in den Stadien und im ganzen Land.»
CEO Roland Heri
CEO Roland Heri spricht an einer Medienkonferenz des FC Basel 1893 in Basel, am Dienstag, 18. Juni 2019. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Roland Heri.Bild: KEYSTONE

FC Luzern

  • Für die Zukunft des FC Luzern war es enorm wichtig, wieder vor mehr Zuschauern zu spielen.
  • Die Grundlagen für ein Schutzkonzept sind dank Zusammenarbeit mit dem Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons Luzern bereits vorhanden.
  • Es ist keine Option, langfristig auf Stehplätze oder Gästefans zu verzichten und auch personalisierte Tickets achtet man nicht als gangbaren Weg für die Zukunft.
Es ist für den FC Luzern, unsere Fans und Partner und alle diejenigen, welche Freude am Fussball haben, ein guter Tag. Auch wenn es weiterhin grosse Herausforderungen zu bewältigen gibt, war es für die Zukunft des FC Luzern enorm wichtig, dass wir so bald als möglich wieder mehr Zuschauer bei unseren Spielen begrüssen dürfen - und wir danken dem Bundesrat für das heute ausgesprochene Vertrauen.

Es liegt nun an uns, gemeinsam mit dem Kanton ein Schutzkonzept zu entwickeln, welches die Gesundheit aller sicherstellen kann und von den Fans im Stadion auch mitgetragen wird. Die Einhaltung der jeweiligen Massnahmen jedes Einzelnen ist dabei unverzichtbar. Die Grundlagen für ein Schutzkonzept sind dank der wertvollen Unterstützung des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Luzern bereits vorhanden. Wir werden in den kommenden Tagen intensiv an diesem Schutzkonzept arbeiten und so bald als möglich über die Rahmenbedingungen an unseren Spielen informieren.

Wir werden uns als Klub dafür einsetzten, den Vor-Corona-Zustand, sobald dies möglich sein sollte, wieder zurückzugewinnen. Es ist für uns keine Option, langfristig auf Stehplätze oder Gästefans in unserem Stadion zu verzichten. Ebenso erachten wir personalisierte Tickets nicht als gangbaren Weg für die Zukunft.»
Präsident Philipp Studhalter
Der Praesident des FC Luzern, Philipp Studhalter beim Super League Meisterschaftsspiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Thun vom Sonntag, 5. Juli 2020 in Luzern. (KEYSTONE/Urs Flueeler)
Bild: keystone

FC Zürich

  • Die neue Regelung wird helfen, einen Teil des finanziellen Schadens zu kompensieren.
  • Dringend benötigt wird aber der Zugang zu angekündigten Bundeskrediten zu realistischen Bedingungen.
  • Trotz aufwändiger Umsetzung des Schutzkonzeptes ist man überzeugt, sichere Rahmenbedingungen schaffen zu können.
«Natürlich begrüssen wir diese neue Regelung ab dem 1. Oktober 2020. Sie wird uns helfen, einen Teil des finanziellen Schadens zu kompensieren. Allerdings wird diese Einnahmequelle nicht ausreichen, die Fortführung nachhaltig sicherzustellen. Auch können die Verluste der vergangenen Monate damit nicht aufgefangen werden. Deshalb benötigen wir dringend Zugang zu den angekündigten Bundeskrediten. Und zwar zu Bedingungen, die realistisch sind und von uns auch eingehalten werden können.

Wir werden nun die Ausarbeitung eines Schutzkonzeptes weiter fortsetzen. Auch wenn die Umsetzung dieses Schutzkonzeptes äusserst aufwendig sein wird, sind wir überzeugt davon, dass wir für die Zuschauer sichere Rahmenbedingungen werden schaffen können.»
Präsident Ancillo Canepa
ARCHIVBILD ZUM POSITIVEN CORONAVIRUS-TEST VON FCZ PRAESIDENT ANCILLO CANEPA, AM SONNTAG, 12. JULI 2020 - FC Zuerich's president Ancillo Canepa leaves the pitch at halftime during the first Super  ...
Bild: keystone
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2022: FC Lausanne-Sport
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13 Kommentare
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Switch_on
13.08.2020 10:22registriert September 2015
Der Kanton Basel-Stadt hat doch beschlossen, dass es keine Events mit mehr als 1000 Zuschauer gibt bis Ende Jahr.
Bekommt der FCB eine Sondergenehmigung odr wie läuft das?
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fidget
13.08.2020 10:47registriert Dezember 2018
Nur kurz zum Titelbild: Kann Herr Schäfer den Regenschirm nicht selbst halten? Jetzt erst recht, da man Abstand halten sollte. Mir persönlich wäre das dermassen unangenehm, wenn mir jemand den Regenschirm hält.
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Upsidupsiwiederda
13.08.2020 10:06registriert März 2020
Und wird dann auch kontrolliert wo sich die Maske im Gesicht befindet? Unter der Nase, unter dem Kinn, frei hängend am Ohr ?
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