Granit Xhaka gehört bei Arsenal zu den absoluten Leistungsträgern, trotzdem gehört er bei den «Gunners» auch zu den grossen Reizfiguren. Denn immer wieder lässt sich der Schweizer Nationalspieler zu emotionalen Ausbrüchen verleiten. Im Herbst 2019 rief er den eigenen Fans «Fuck off» zu, als er während seiner Auswechslung ausgepfiffen wurde.
Am 13. Dezember des letzten Jahres sah der 28-jährige Familienvater nach einer Würge-Attacke gegen Burnley die Rote Karte. Arsenal-Coach Mikael Arteta sprach von einer «dummen Roten Karte» und dass man «das Spiel weggeworfen» habe. Die Fans liessen ihrem Hass darauf im Internet freien Lauf.
Wie «Sky Sports» berichtet, wurde Xhaka gemäss einer Studie der britischen Firma «Signify» nach dem Burnley-Spiel auf Twitter innert 30 Tagen 1374 Mal beleidigt. Sechsmal wird dem defensiven Mittelfeldspieler gar Gewalt angedroht. «Ich will, dass Xhaka heute Abend an einem Baum hängt», schreibt ein Twitter-User. «Xhaka ist ein albanisches Nazi-Geschwür» ein anderer.
In 16 Fällen wird «gezielter rassistischer Missbrauch» festgestellt – darunter auch von Personen, die sich selbst als Saisonkarten-Inhaber von Arsenal outeten. Die Analyse zeigt zudem, dass viele der übelsten Beleidigungen gegen Xhaka von drei Accounts stammen. Und genau diese drei Twitter-User erhielten am meisten Likes für ihre Beleidigungen.
Xhaka ist nicht der einzige Premier-League-Spieler, der auf Twitter zuletzt übelst beleidigt wurde. Die Studie untersuchte auch die Accounts von Chelseas Antonio Rüdiger, Tottenhams Harry Kane und Xhakas Teamkollege Hector Bellerin. Das Resultat war ebenfalls erschreckend.
Arsenal hat nun Konsequenzen angekündigt. «Eine unserer grössten Herausforderungen ist es, die Straftäter zu identifizieren, sie der Polizei zu melden, ihnen die Klub-Mitgliedschaft zu entziehen und sie aus dem Stadion zu verbannen», erklärte ein Klub-Sprecher und forderte die Social-Media-Plattformen gleichzeitig dazu auf, mehr Massnahmen zu ergreifen, um Online-Missbrauch zu verhindern: «Letztendlich müssen wir alle zusammenarbeiten, um dies zu stoppen.»
Xhaka selbst sagte vor kurzem in einem Interview mit dem «Guardian», dass er offen für Kritik sei, aber dass es Grenzen geben müsse: «Es sollten keine Hinweise auf die Familie eines Spielers, persönliche Angriffe und sicherlich keine Erwähnung der Kinder eines Spielers geben. Die Angriffe auf meine Frau und die gezielten Kommentare zu meiner Tochter, meinen Freunden – das ist zu viel. Aber man weiss halt nicht, wer dieses Zeug schreibt.»
Twitter, das bisher heftig für seine mangelnde Reaktion auf die Problematik kritisiert wurde, erklärte: «Es darf keinen Raum für rassistischen Missbrauch auf Twitter geben. Wir sind deshalb entschlossen, sicherzustellen, dass der fussballerische Austausch auf unserer Plattform für Fans und Spieler sicher ist.» (pre)
Ah, geht nicht? Marketing-Interessen? Aha, wichtiger als Rassismus? Okee...
oder wie gewisse moderatoren finden, "dass kann man ja auch nach dem spiel anschauen. ich sehe keinen grund das spiel zu unterbrechen".
Ausserdem ist das immer noch Fussball, da kannst Du heute der Buhmann sein und morgen Jesus Christus höchstpersönlich, da sollte man auch ein Bisschen Distanz bewahren.