Die Zahl der neu bestätigen Corona-Fälle in der Schweiz geht in den letzten Tagen wieder steil nach oben. Das sorgt auch im Amateur-Fussball für gewisse Sorgenfalten. Wie ein Bericht von «Radio FM1» zeigt, musste der Ostschweizer Fussballverband (OFV) in den Regionalligen wegen Infektionen mit dem Coronavirus bereits rund 100 Partien verschieben.
«Der Aufwand, den wir betreiben, damit ein regulärer Spielbetrieb sichergestellt werden kann, ist enorm», sagt OFV-Präsident Stephan Häuselmann. Man sei es sich zwar gewohnt, dass es insbesondere wegen des Wetters zu Spielabsagen oder -verschiebungen komme. Doch das Virus bringe ganz neue Dimensionen mit sich.
«Es kommt vor, dass unsere Pikettstelle wenige Stunden vor einem Match das Telefon kriegt, dass ein Verein sein Spiel aufgrund eines positiven Covid-19-Falles absagen muss», erklärt Häuselmann.
Auch Häuselmanns Kollegen in den anderen regionalen Verbänden schlagen sich mit Problemen, die das Virus kreiert, herum – wenn auch in geringerem Masse.
Beim Fussballverband Bern/Jura führt man keine Statistik über Anzahl und Gründe von Spielverschiebungen. Auch nicht, wenn Covid-19 der Grund ist, da diese unter den ordentlichen Verschiebungen laufen. Aber: «Während der ganzen Herbstrunde mussten immer wieder Spiele aus Corona-Gründen verschoben werden und eine gewisse erhöhte Häufigkeit ist in den letzten Tagen spürbar», sagt der Geschäftsführer Marco Prack.
In der Nordwestschweiz sind konkrete Zahlen verfügbar. «Wir haben bislang 20 Spiele coronabedingt verschieben müssen, 13 davon wurden bereits am neuen Termin ausgetragen», sagt Verbandspräsident Daniel Schaub. Sieben dieser 20 Spiele seien vorsorglich verschoben worden aufgrund von Verdachtsfällen und noch nicht vorliegendem Testergebnis. «Wir bewegen uns hier stets auf der vorsichtigen Seite und setzen keine Spiele durch, bei denen Verdachtsfälle gemeldet sind», erklärt Schaub.
Beim Aargauischen Fussballverband (AFV) mussten diese Saison bislang mehrere hundert Partien verschoben werden, dabei war aber nur bei rund 20 das Coronavirus der Grund. «Bis jetzt sind wir im Aargauer Fussball ausserordentlich gut durch die Corona-Pandemie gekommen», sagt Geschäftsführer Hannes Hurter.
Dass es im Aargau bislang zu deutlich weniger Spielverschiebungen kam als in der Ostschweiz, erklärt er sich aber auch mit einer etwas anderen Handhabung bei «Corona-Spielverschiebungen». Die Verschiebung eines Spiels kann beim AFV nur beantragt werden, wenn mindestens sechs Spieler eines Teams von der gleichen infektiösen Krankheit betroffen sind oder sich in Quarantäne befinden. Dementsprechend müssen die Klubs dem AFV eine entsprechende Bestätigung der Kantonsärztin vorlegen.
Hurter ist optimistisch, dass die Herbstrunde vollständig absolviert werden kann. Falls nötig könne man die Meisterschaft vor der Winterpause bis Mitte oder Ende November verlängern.