Manchester City gegen Liverpool ist das Duell zweier Weltklasse-Trainer. Pep Guardiola gegen Jürgen Klopp. Die beiden überhäufen sich im Vorfeld gegenseitig mit Komplimenten. Guardiola sagt, Liverpool sei im Moment «das beste Team Europas». Die «Reds» stünden gut in der Verteidigung, seien gefährlich bei Standardsituationen und würden extrem gut kontern. «Sie sind ein komplettes Team», meint der Spanier.
Klopp legt sogar noch einen drauf und bezeichnet ManCity als «bestes Team der Welt». «Sie sind ein starkes Fussballteam, mit einem der besten Trainer der Welt. Du weisst nie, was dich erwartet», erklärt der Deutsche.
Die beiden schieben die Favoritenrolle im Gigantenduell hin und her. Guardiola will von Klopps Aussagen nichts wissen: «Das beste Team der Welt? Ich weiss nicht, warum er das sagt. Er will wohl nett zu uns sein. »
Mit Pep Guardiola und Jürgen Klopp treffen auch zwei unterschiedliche Fussballphilosophien aufeinander. Guardiola spielt wie eh und je seinen ballbesitzorientierten Fussball. Mit viel Geduld sollen aus dem Mittelfeld heraus die Chancen kreiert werden. Meist agiert City mit einem offensiven 4-3-3 mit zwei spielstarken 10ern. Im Duell gegen Liverpool wird Guardiola aber wohl noch auf seinen Star-Spielmacher Kevin De Bruyne verzichten müssen.
Jürgen Klopp ist Ballbesitz ziemlich egal. Er setzt in Liverpool wie schon bei Dortmund auf starkes Pressing und schnelles Umschaltspiel bei einem Ballgewinn. Mit schnellen Stürmern wie Mohamed Salah, Sadio Mané und Roberto Firmino ist das Kader natürlich für diesen Spielstil prädestiniert.
Im Duell der Philosophien scheint Klopp gegenüber seinem spanischen Rivalen die Nase vorne zu haben. Von bislang 15 Duellen hat der Deutsche acht für sich entschieden und nur fünf verloren.
Mit einem Sieg könnte das bislang noch ungeschlagene Liverpool den Abstand auf Manchester City in der Tabelle bereits auf zehn Punkte erhöhen. Tottenham wäre dann neun Punkte zurück. Es wäre vielleicht sogar schon eine Art Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft.
Schafft es Manchester City aber, Liverpool die erste Niederlage in der Premier League zuzufügen, dann ist das Titelrennen plötzlich wieder viel offener. Die «Citizens» lägen dann nur noch vier Punkte hinter den Reds. Und auch Tottenham könnte sich mit sechs Punkten Rückstand Hoffnungen machen.
Ob sie jetzt wirklich die besten Teams der Welt sind, wollen wir nicht beurteilen. Doch Fakt ist: Zwei absolute Spitzenmannschaften messen sich und mittendrin ist auch ein Schweizer. Xherdan Shaqiri hat zuletzt auch die Spitzenkämpfe gegen Manchester United und Arsenal bestritten – und dabei eine wichtige Rolle gespielt. Gegen United kam er als Joker auf den Platz und erzielte zwei Tore. Gegen Arsenal spielte er als kreativer Spielmacher 90 Minuten durch.
Ob der Basler auch im Kracher gegen City von Beginn weg zum Einsatz kommt, ist aber nicht sicher. Momentan deutet einiges daraufhin, dass Klopp ein 4-3-3 auflaufen lassen wird. Damit kämen im Mittelfeld Henderson, Milner und Wijnaldum zum Einsatz und vorne der Offensiv-Dreizack mit Mané, Salah und Firmino. Aber auch von der Bank aus ist Shaqiri immer für einen Geniestreich gut.
Liverpool gegen Manchester City bedeutet auch ein kombinierter Marktwert von zwei Milliarden (!) Euro – ausgeschrieben: 2'000'000'000 Euro. Natürlich bietet Liverpools Angriff mit Mané (75 Mio. Euro), Firmino (80 Mio. Euro) und Salah (150 Mio. Euro) viel Spektakel. Aber auch City mit Sergio Agüero (75 Mio. Euro), Leroy Sané (100 Mio. Euro) und Raheem Sterling (120 Mio. Euro) lässt sich nicht lumpen.
Im Tor verfügen beide Mannschaften ebenfalls über regelrechte Titanen. Der Brasilianer Alisson Becker (65 Mio. Euro) hat bei Liverpool in der Liga erst acht Tore zugelassen. Aber auch sein Landsmann Ederson (60 Mio. Euro), der bei den «Skyblues» zwischen den Pfosten stehen wird, gehört zur absoluten Weltelite.