Mit Jude Bellingham hat sich Borussia Dortmund eines der begehrtesten Talente Europas gesichert. Dem 17-jährigen Engländer wird eine ähnliche Entwicklung zugetraut wie Jadon Sancho, der beim BVB den Durchbruch vom Talent zum Superstar geschafft hat.
Schwer wiegt Bellinghams Abgang offenbar für seinen alten Klub Birmingham City. So schwer, dass der englische Zweitligist angekündigt hat, die Rückennummer 22 nie mehr zu vergeben. Bellingham stammt aus der eigenen Jugendakademie und spielte seit der U8 für die «Blues». Dennoch kommt der Schritt etwas überraschend. Beim 20. der Championship hatte der Mittelfeld-Motor nicht einmal eine ganze Saison im Profi-Kader gespielt. In 41 Liga-Partien erzielte er vier Tore und drei Assists.
Forever our #22.
— Birmingham City FC (@BCFC) July 23, 2020
Good luck at @BVB, Jude! 👊
«Dieses Trikot ist zum Synonym für Jude geworden, seinen Aufstieg in die erste Mannschaft und seine Qualitäten», begründeten die «Blues» den ungewöhnlichen Schritt. Seine Nummer wird nicht mehr vergeben, «um an einen von uns zu erinnern und andere zu inspirieren.»
You can take the boy out of Birmingham, but you can't take Birmingham out of the boy.
— Birmingham City FC (@BCFC) July 23, 2020
Keep Right On, Jude. 💙 pic.twitter.com/x7SRATj8Wl
Bellingham verabschiedete sich am Mittwochabend nach einer 1:3-Niederlage im letzten Saisonspiel gegen Derby County unter Tränen von seinem ehemaligen Arbeitgeber. «Ich habe versucht, mich zu verstecken», sagte Bellingham, nachdem er unter dem Applaus seiner Mitspieler von den Emotionen übermannt den Rasen verlassen hatte. «Ich liebe diesen Klub, bin einfach ein riesiger Fan.» Immerhin konnte trotz der Niederlage der Abstieg in die drittklassige League One knapp verhindert werden.
Normalerweise werden im Fussball nur Trikots absoluter Legenden nicht mehr vergeben. Das sind etwa Paolo Maldinis Nummer 3 bei der AC Milan, Diego Maradonas Nummer 10 in Napoli, Johan Cruyffs Nummer 14 bei Ajax Amsterdam oder Marc-Vivien Foes Nummer 23 bei Manchester City.
Not the way I wanted to go out. Gave everything but wasn’t to be. I can’t thank @BCFC and the academy enough for what they’ve done for me over the last 10 years. It’s been an absolute pleasure working with all the staff and all my teammates during that period of time and owe... pic.twitter.com/TUzEbxAAWP
— Jude Bellingham (@BellinghamJude) July 23, 2020
Birmingham kassierte deshalb in den sozialen Netzwerken einiges an Spott und Häme. Viele Fans konnten nicht verstehen, warum Bellinghams Nummer zurückgezogen wurde und diejenigen von anderen «echten Klublegenden» wie Joe Bradford oder Trevor Francis» bisher nicht. Die beiden haben weit über 300 Spiele für die «Blues» absolviert liegen in der ewigen Torschützenliste des Klubs auf den Rängen 1 und 2.
Stourbridge will retire the number 22 shirt following Birmingham City decision to retire Jude Bellingham shirt.
— Stourbridge FC (@StourbridgeFC) July 23, 2020
This is due to the fact we play non league and we think shirt numbers over 20 are pretty ridiculous 😂😂
Der FC Stourbridge, der Fussball Klub aus Bellinghams Geburtsstadt, reagierte mit einem lustigen Tweet. Man werde die Nummer 22 nach Birminghams Entscheidung ebenfalls nicht mehr vergeben. «Weil wir Non-League-Fussball spielen und weil wir denken, dass Trikotnummern über 20 ziemlich lächerlich sind.» (pre)