Wegen Finanzsorgen aufgrund der Coronakrise senkt Arsenal seine Kosten. Teil der Sparmassnahmen: Der Gunnersaurus soll nicht mehr weiterbeschäftigt werden. Nach 27 Jahren im Klub und rund 66 Millionen Jahre später als seine Artgenossen verschwindet der Dinosaurier – und mit ihm der Mann, der ihn an Spieltagen zum Leben erweckt.
Seit der Gunnersaurus 1993 erstmals auflief, steckt Jerry Quy im grünen Kostüm. Dass sein Teilzeit-Job nun aus Spargründen verschwindet, während Arsenal gleichzeitig für rund 50 Millionen Franken die Verpflichtung von Atléticos Madrid Thomas Partey bekannt gab, stösst vielen Fans sauer auf.
Und nicht nur den Supportern. Auch Mesut Özil beschäftigt das Thema. Der deutsche Weltmeister, bei Arsenal noch für eine Saison unter Vertrag, nimmt sich Quy an. «Ich war sehr traurig, als ich gehört habe, dass unser berühmtes und treues Maskottchen nach 27 Jahren überflüssig gemacht wurde», teilt Özil mit. Der Grossverdiener öffnet deshalb sein Portemonnaie und kündigt an: «Ich biete an, dass ich seinen Lohn übernehme, solange ich bei Arsenal bin, damit Jerry weiter seinen geliebten Job ausüben kann.»
I was so sad that Jerry Quy aka our famous & loyal mascot @Gunnersaurus and integral part of our club was being made redundant after 27 years. As such, I’m offering to reimburse @Arsenal with the full salary of our big green guy as long as I will be an Arsenal player... pic.twitter.com/IfWN38x62z
— Mesut Özil (@MesutOzil1088) October 6, 2020
Özil kann es sich locker leisten: Mit einem Jahreseinkommen von mehr als 20 Millionen Franken gilt er als Arsenals Topverdiener. Eine Lohnkürzung soll er zuletzt im Gegensatz zu anderen Spielern nicht akzeptiert haben, heisst es. Die «Gunners» baten ihre Stars aus dem Premier-League-Kader um eine Gehaltsreduktion von 7,5 Prozent, um die finanziellen Auswirkungen der Pandemie aufzufangen.
B E S T F R I E N D S 😎 pic.twitter.com/yztt9kQeMm
— Gunnersaurus (@Gunnersaurus) March 7, 2020
Vielleicht ist aber auch Özils Grosszügigkeit für das Maskottchen nicht nötig: Ein Klubsprecher sagte ESPN, der Gunnersaurus sei nicht ausgestorben. Er werde ins Stadion zurückkehren, wenn auch wieder Fans kommen dürfen. Ob dies schon vorher so feststand oder als Reaktion auf Mesut Özils Angebot geschah, ist nicht klar. Die «Daily Mail» jedenfalls mutmasst, Özil könne seine Ankündigung auch deshalb gemacht haben, um Arsenals Führung in ein schlechtes Licht rücken zu lassen. Er scheine entschlossen zu sein, diese in seinen letzten zehn Monaten beim Klub lächerlich zu machen. (ram)
Spass beiseite: bei den Kleinsten sparen. Das a und o auch unserer Wirtschaft. Hat mit Menschlichkeit allerdings nichts zu tun.