Anfang Oktober gehören die Schlagzeilen der indischen Sportmedien Gourav Mukhi. Kein Wunder: Mit seinem Treffer gegen Bengaluru wird der Stürmer von Jamshedpur zum jüngsten Torschützen der indischen Super League.
Der 16-Jährige könnte der Hoffnungsträger einer Nation mit zwar 1,3 Milliarden Einwohnern, aber sehr überschaubarem Erfolg auf dem Fussballplatz sein. Doch aus Mukhi wird nie der «Messi des Currys» werden.
«Die Diskussion über sein Alter begann umgehend», schrieb die Times of India kurz nach dem angeblich historischen Treffer bei Mukhis Debüt in der ISL. Hauptgrund: «Sein Schnauz und sein Körperbau.»
Der Generalsekretär des indischen Verbands wies zudem auf eine Ungereimtheit hin: «Gemäss seinem Pass ist er im Jahr 2002 geboren. Aber in einer Erklärung aus dem Jahr 2015 behauptete er, er habe Jahrgang 1999», sagte Kushal Dal zur Nachrichtenagentur PTI.
Vor drei Jahren war Mukhi vor der U17-Weltmeisterschaft in die Junioren-Nati aufgeboten worden, nachdem er bei Nachwuchsspielen auf sich aufmerksam gemacht hatte. In einem Final schoss er bei einem 8:3-Sieg fünf Tore. Mukhi und vier Teamkollegen gaben damals zu, schon älter zu sein.
Nun sind die Untersuchungen des Verbands abgeschlossen und das Verdikt ist klar: Gourav Mukhi ist kein 16 Jahre junges Sturmjuwel, sondern er ist bereits 29-jährig. Für den dreisten Altersbetrug kassierte er eine sechsmonatige Sperre. Er hat nicht Jahrgang 2002, auch nicht 1999, sondern soll 1989 geboren worden sein. Aber vermutlich ist auch diese Angabe nicht für bare Münze zu nehmen.
Unklar ist, weshalb der Stürmer von der Liga überhaupt als Teenie-Sensation verkauft wurde. Denn nicht nur der Schnauz deutete auf ein älteres Geburtsdatum hin, sondern auch Zeitungsberichte im Vorfeld der Saison. So berichtete der indische «Telegraph» über einen Stürmer, der «aus den engen Gassen eines Slums durch die berühmten Pforten des Jamshedpur FC gedribbelt» sei. Der Name des 29-jährigen Angreifers? Gourav Mukhi.