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NHL: Die attraktivsten und unattraktivsten Teams für die Spieler

San Jose, Ottawa oder Nashville: Welches Team würdest du für dich auswählen?
San Jose, Ottawa oder Nashville: Welches Team würdest du für dich auswählen?bild: keystone
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Bei diesen Teams wäre es als NHL-Spieler am geilsten (und am schlimmsten)

Stell dir vor, du bist ein so guter Eishockeyspieler, dass du dir dein NHL-Team frei aussuchen könntest. Bei welcher Mannschaft würdest du landen? Für mich sind die Top 5 und die Flop 5 relativ klar. Ein Gedankenexperiment.
09.07.2019, 09:5209.07.2019, 14:34
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Neulich in der watson-Redaktion. Ich erzählte, dass Sergei Bobrowski für sieben Jahre bei den Florida Panthers unterschrieben habe. Die Reaktion meiner Kollegen: «Bei Florida? Die haben ja gar keine Fans und gewinnen nie etwas. Warum geht man freiwillig dort hin?».

Und schon hiess es:

«Bürgler, schreib doch mal auf, bei welchem NHL-Team es als Spieler am geilsten wäre.»

Gesagt, getan. Ich startete folgendes Gedankenexperiment: Wenn ich Eishockeyprofi wäre (gut genug für die NHL) und frei auswählen könnte, bei wem ich unterschreiben darf, wo würde ich landen?

Wir besprachen kurz, welche Kriterien für die Gesamterfahrung als NHL-Spieler am wichtigsten wären, und kamen auf die folgenden sieben Punkte.

  • Tradition: Wie lange gibt es das Franchise schon? Ist es eine Traditionsmannschaft?
  • Fans: Die Qualität der Fans ist schwierig zu beurteilen, denn die Kultur ist eine komplett andere als bei uns in Europa. So nahm ich die prozentuale Auslastung des jeweiligen Stadions als Richtwert.
  • Stadt: Was bietet die Stadt, in der ich spiele? Wie ist die Lebensqualität? Kann man neben Hockey auch noch etwas anderes machen?
  • Erfolgsaussichten: Ganz einfach. Hat das Team auch Chancen, den Stanley Cup zu gewinnen?
  • Teamkollegen: Wer sind meine Teamkollegen? Ist es witzig, mit ihnen zu leben und zu spielen?
  • AHL-Team: Natürlich würden wir in diesem Gedankenspiel grundsätzlich nicht in die AHL geschickt. Aber vielleicht muss man nach einer leichten Verletzung mal 2 oder 3 Spiele dorthin ausweichen, um wieder in Form zu kommen (😉). Dann ist es wichtig, dass die Stadt und das Team attraktiv sind. Und dass man nicht zu weit reisen muss.
  • Gesamtzustand des Franchise: Wie gut ist der General Manager (GM)? Wer ist Trainer? Spielt das Team in einem geilen Stadion?
So sind die NHL-Teams in Nordamerika verteilt.
So sind die NHL-Teams in Nordamerika verteilt.Bild: google maps

Für alle diese Punkte verteilte ich an jedes Team einen bis maximal fünf Sterne. Daraus entstand die folgende, völlig subjektive, kein bisschen repräsentative Rangliste. Ich stelle je die fünf Teams vor, die am besten und am schlechtesten abgeschnitten haben.

Top

5 San Jose Sharks

Leben in Kalifornien. Spielen mit Superstars wie Erik Karlsson, Joe Thornton und dem Schweizer Powerstürmer Timo Meier. Passt.

  • Tradition: Die San Jose Sharks sind eines der jüngeren Teams in der NHL, wurden erst 1990 gegründet. In Sachen Tradition können sie nicht ganz vorne mitmischen.

    Bewertung: ⭐⭐
  • Fans: Die Fans lieben ihre Sharks. Die Kalifornier spielen fast immer vor ausverkauften Rängen. Die Auslastung der Arena beträgt 98,3 Prozent.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐
Downtown San Jose.
Downtown San Jose.Bild: wikimedia
  • Stadt: San Jose, Kalifornien! Zwar nicht typisches Eishockey-Klima, aber bessere Adressen findest du in der NHL nur wenige. San Francisco und das Meer sind praktisch vor der Haustüre und auch Berge und Natur sind nicht extrem weit weg.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐
  • Erfolgsaussichten: Seit Jahren sagt man, das Stanley-Cup-Fenster der Sharks schliesse sich langsam, aber sicher. Dennoch gehören sie auch nächste Saison wieder zu den Mitfavoriten auf den Titel.
  • Teamkollegen: Mit Timo Meier hat es schon einen Schweizer, der mir helfen kann, mich einzugewöhnen. Dazu kommen Superstars wie Brent Burns und Erik Karlsson. Ein Vorzeige-Leader wie Logan Couture. Und auch «Jumbo Joe» Thornton will nochmals eine Saison bei San Jose anhängen.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐
  • AHL-Team: Die San Jose Barracuda sind eines der wenigen AHL-Teams, das in derselben Stadt spielt wie ihr NHL-Partner. Das ist natürlich ein grosser Vorteil. Der Nachteil: Das Interesse der Fans am Team ist bescheiden.

    Bewertung: ⭐⭐⭐
  • Zustand des Franchise: Trainer Peter DeBoer hat die Sharks dieses Jahr nahe an den Stanley-Cup-Final geführt, ganz gereicht hat es aber nicht. GM Doug Wilson zaubert immer wieder gute Verträge aus dem Hut. Dennoch gibt es etwas Abzug, weil San Jose Salary-Cap-Probleme hat.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐

Gesamtbewertung: 25 ⭐

4 Boston Bruins

Auf den ersten Blick vielleicht etwas überraschend. Doch Boston ist für einen Eishockeyspieler attraktiver, als man denkt.

  • Tradition: Als Mitglied der «Original Six», der Gründerteams der modernen NHL, kriegt Boston hier die Maximalpunktzahl.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐
  • Fans: Der TD Garden in Boston ist in jedem Spiel ausverkauft. Die Auslastung beträgt 100 Prozent. Doch weil es Teams gibt, die noch mehr Fans in die Arena packen, gibt das «nur» vier Sterne.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐​

Die 32 Stadien der 31 NHL-Teams

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Die 32 Stadien der 32 NHL-Teams
Amalie Arena: Tampa, Florida. Team: Tampa Bay Lightning. Kapazität: 19'092 Zuschauer. Eröffnet: 1996.
quelle: picasa
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  • Stadt: Auch in Boston hat man Zugang zum Meer, allerdings ist das Klima empfindlich kälter als in Kalifornien. Hier herrscht Hockey-Wetter. Die Stadt hat in jeder der grossen US-Sportligen eine Mannschaft vertreten. Zudem gibt es Irish Pubs an jeder Ecke. Es ist keine absolute Top-Destination, aber es lässt sich hier sicher gut leben.

    Bewertung: ⭐⭐⭐​
  • Erfolgsaussichten: Die Bruins waren dieses Jahr nur einen Sieg vom Stanley-Cup-Sieg entfernt. Die Mischung in der Mannschaft stimmt. Sie werden auch nächstes Jahr um die Trophäe mitspielen können.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐
Boston Bruins left wing Brad Marchand (63) celebrates after scoring a goal against the St. Louis Blues during the first period of Game 6 of the NHL hockey Stanley Cup Final Sunday, June 9, 2019, in St ...
Lieber mit ihm als gegen ihn: Brad Marchand.Bild: AP/AP
  • Teamkollegen: Es ist sicher besser, wenn man Brad Marchand als Teamkollegen und nicht als Gegner hat. Ich glaube, Spieler aus dem eigenen Team hat er noch nie abgeleckt.

    Bewertung: ⭐⭐⭐

  • AHL-Team: Providence, wo die Providence Bruins spielen, liegt eine Autostunde von Boston entfernt. Das Team zieht über 8000 Zuschauer pro Spiel an und hat auch gewisse sportliche Erfolge zu verzeichnen. Ihr Stadion heisst «Dunkin' Donuts Center» und ich weiss nicht, ob ich dafür Pluspunkte oder Abzüge geben soll.

    Bewertung: ⭐⭐⭐
  • Zustand des Franchise: Don Sweeney ist seit 2006 als Funktionär bei den Bruins tätig. 2015 übernahm er das Amt des General Managers und hat den Laden bestens im Griff.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐

Gesamtbewertung: 26 ⭐

3 Nashville Predators

Hierhin würde es vermutlich viele Schweizer ziehen. Warmes Klima, gute Chancen auf den Cup und Roman Josi und Yannick Weber als Teamkollegen machen ein gutes Gesamtpaket aus.

  • Tradition: Wie San Jose gehört auch Nashville zu den jüngeren Teams in der Liga. Sie traten erst 1998 der Liga bei und gewannen 2010 erstmals eine Playoff-Serie.

    Bewertung: ⭐⭐
  • Fans: Die Leute in Nashville sind in den letzten Jahren auf den Geschmack von Eishockey gekommen. Die Auslastung des Stadions beträgt 101,9 Prozent. In der NHL ist dies möglich, indem man noch Leute ohne zugewiesenen Sitzplatz ins Stadion lässt.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐
  • Stadt: Die Hauptstadt der Countrymusik bietet auch sonst allerlei. Von der «New York Times» wurde Nashville kürzlich zu einem Top-Reiseziel gekürt. Auch die Schweizer, die dort spielen oder spielten, erzählen nur Positives.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐
Nashville, Tennessee, USA downtown skyline on the Cumberland River.
Downtown Nashville.Bild: Derrick Brutel, Flickr
  • Erfolgsaussichten: Vor zwei Jahren standen die «Preds» im Stanley-Cup-Final. Seither verliefen die Playoffs eher enttäuschend. Dennoch hat man das Gefühl, es fehlt nicht viel. Nashville wird auch nächstes Jahr einer der Cup-Anwärter sein.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐
  • Teamkollegen: An erster Stelle stehen da natürlich die beiden Schweizer Roman Josi und Yannick Weber. Aber auch sonst scheint die Stimmung bei den «Preds» bestens zu sein. Das merkte man auch daran, wie enttäuscht Kevin Fiala und dessen Freundin waren, als der Flügel das Team im Winter verlassen musste.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐
  • AHL-Team: Das AHL-Team der Predators sind die Milwaukee Admirals. Leider ist die Mannschaft kein Publikumsmagnet und spielt oft vor halbleeren Rängen. Zudem dauert die Reise von Nashville nach Milwaukee und umgekehrt ein Weilchen.

    Bewertung: ⭐⭐
Nashville Predators head coach Peter Laviolette, left, and general manager David Poile watch rookies practice at NHL hockey training camp Monday, Sept. 22, 2014, in Nashville, Tenn. (AP Photo/Mark Hum ...
Coach Peter Laviolette und GM David Poile sind das Powerduo aus Nashville.Bild: AP/AP
  • Zustand des Franchise: David Poile führt Nashville schon seit der Gründung als General Manager. Er hat die Truppe über die Jahre zu einem Spitzenteam geformt. Zudem profitiert Nashville gegenüber der direkten Konkurrenz von einem Steuervorteil, der es dem GM erlaubt, relativ billige Verträge abzuschliessen.

    Bewertung:
    ⭐⭐⭐⭐

Gesamtbewertung: 26 ⭐

2 Toronto Maple Leafs

Eine attraktive Stadt, ein gutes Team mit Fans, die absolut fanatisch sind, und Chancen, auch mal etwas zu gewinnen. Was will man mehr?

  • Tradition: Die Toronto Maple Leafs sind wie die Boston Bruins Teil der «Original Six».

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐
  • Fans: Keine Stadt in Kanada ist so eishockey- und generell sportverrückt wie Toronto. Das hat man nicht zuletzt auch beim NBA-Triumph der Raptors gesehen. Die Arena ist durchschnittlich mit 102,4 Prozent ausgelastet. Manchmal sind sie fast etwas zu eishockeyverrückt.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐
Downtown Toronto.
Downtown Toronto.Bild: pixabay
  • Stadt: Toronto besticht durch eine hohe Lebensqualität und eine gute Mischung von Kultur, Natur und moderner Infrastruktur. Auch neben dem Eishockey gibt es allerlei zu tun und zu sehen.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐
  • Erfolgsaussichten: Der Sturm bei den Leafs ist hervorragend besetzt. Auch der Goalie ist gut. Das Problem ist die immer noch mangelhafte Verteidigung. So ist Toronto zwar ein Playoff-Team, aber keiner der absoluten Topfavoriten auf den Cup.

    Bewertung:
    ⭐⭐⭐
ALS VORSCHAU AUF DIE AM MITTWOCH, 7. SEPTEMBER 2016, BEGINNENDE EISHOCKEY NATIONAL LEAGUE A SAISON, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Lions' Auston Matthews, of USA, retur ...
Auston Matthews verbrachte ein Jahr in der Schweiz.Bild: KEYSTONE
  • Teamkollegen: Mit Mitch Marner hat man sicher immer Spass. Mit Auston Mathews könnte man ein wenig über die Schweiz plaudern. Sonst sticht kein Spieler besonders hervor.

    Bewertung: ⭐⭐⭐​
  • AHL-Team: Die Marlies spielen wie die Maple Leafs in Toronto selbst. Sie waren in den letzten Jahren äusserst erfolgreich, 2018 gewannen sie den Calder Cup. Trotzdem sind sie nicht sonderlich beliebt und spielen nur selten vor ausverkauftem Haus.

    Bewertung: ⭐⭐⭐
  • Zustand des Franchise: Kyle Dubas ist mit 33 Jahren einer der jüngsten GMs der NHL. Er hat zuletzt gute Arbeit geleistet, dennoch haben die Leafs jetzt gewisse Probleme mit dem Salary Cap. Ein Fragezeichen darf man auch hinter Trainer Mike Babcock setzen. Er ist nach einer erneuten Erstrundenniederlage in den Playoffs in die Kritik geraten.

Gesamtbewertung: 27 ⭐

1 New York Rangers

Der Spitzenreiter hat auch mich etwas überrascht. Doch auf den zweiten Blick ist die Wahl logisch. Die Rangers haben gleichzeitig Tradition und eine rosige Zukunft, treue Fans und eine Stadt, die jeden Wunsch erfüllt.

  • Tradition: Auch die Rangers sind Teil der «Original Six» und spielen seit 1926 in der NHL.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐
  • Fans: Hier können die New Yorker nicht ganz mit dem Rest mithalten. Die Auslastung des Madison Square Gardens beträgt «nur» 96,2 Prozent. Ein Besuch ist aber dennoch ein besonderes Erlebnis.

    Bewertung: ⭐⭐⭐
Der legendäre Madison Square Garden in New York.
Der legendäre Madison Square Garden in New York.bild: wikimedia
  • Stadt: Eishockey spielen und dann noch in DER Weltmetropole schlechthin leben. Geht es noch besser?

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐
  • Erfolgsaussichten: Die Rangers sind das Team der Zukunft und haben innert Kürze einen kompletten Rebuild vollzogen. Artemi Panarin, Jacob Trouba, Kaapo Kakko und Adam Fox verstärken die «Blue Shirts» nächste Saison. Das reicht sicher für die Playoffs, vielleicht sogar für mehr.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐
  • Teamkollegen: «King» Henrik Lundqvist ist der perfekte Mentor für die eigene NHL-Karriere. Zudem macht es sicher Spass, mit einem Riesentalent wie Kaapo Kakko zu spielen.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐
  • AHL-Team: Die Hartford Wolf Pack spielen in einer Stadt, die auch mal ein NHL-Team hatte. Die Whalers (die heute die Carolina Hurricanes sind) dürften dort aber fast noch beliebter sein, als das aktuelle AHL-Team. Die 9'000 bis 14'750 Zuschauer fassende Arena ist jeweils nicht mal zur Hälfte gefüllt.

    Bewertung: ⭐⭐
  • Zustand des Franchise: Wie schnell General Manager Jeff Gorton die Mannschaft wieder auf Kurs gebracht hat, ist äusserst beeindruckend. Ausserdem sind die Rangers die wertvollste Marke der NHL. Da läuft vieles richtig.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐

Gesamtbewertung: 28 ⭐

Flop

5 Buffalo Sabres

Die Buffalo Sabres sind eines der aufstrebenden NHL-Teams. Noch fehlt allerdings der Erfolg, weshalb sie immer noch eine der unattraktivsten NHL-Adressen sind.

  • Tradition: Die Buffalo Sabres gehören schon zu den älteren NHL-Teams. Sie stiessen 1970 bei der zweiten Expansion zur Liga.

    Bewertung: ⭐⭐⭐
  • Fans: Die erfolglosen letzten Jahre haben Buffalos Zuschauerzahlen nicht gutgetan. Das Stadion ist jeweils zu 93,9 Prozent ausgelastet. Das sind für die NHL schon tiefe Zahlen.

    Bewertung: ⭐⭐
  • Stadt: Buffalo ist im Bundesstaat New York am Lake Erie gelegen. Die Niagarafälle sind praktisch vor der Haustür und auch sonst ist die Natur nicht weit. Im Winter kann es bitterkalt werden.

    Bewertung: ⭐⭐⭐​
Buffalo, New York. Viel Platz, wenig los.
Buffalo, New York. Viel Platz, wenig los.Bild: wikimedia
  • Erfolgsaussichten: Man wartet eigentlich schon lange darauf, dass die Sabres endlich wieder einmal den Sprung in die Playoffs schaffen. Seit 2011 wurden diese immer verpasst. Das Draften von Jack Eichel, Casey Mittelstadt und Rasmus Dahlin hat noch nichts gebracht. Auch nächste Saison wird Buffalo hart um die Playoffs kämpfen müssen.

    Bewertung: ⭐⭐
  • Teamkollegen: Jack Eichel ist ein Superstar, aber ist er auch ein angenehmer Teamkollege? Und auch sonst habe ich kaum bei einem Spieler der Sabres das Gefühl, dass ich um jeden Preis mit ihm zusammenspielen will.

    Bewertung:
    ⭐⭐
  • AHL-Team: Das Farmteam der Sabres sind die Rochester Americans, in der Schweiz auch durch einen Gastauftritt am Spengler Cup bekannt. In den letzten Jahren war die Mannschaft ziemlich erfolglos und zieht deshalb auch nicht viele Zuschauer an.

    Bewertung: ⭐⭐
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Die Rochester Americans am Spengler Cup – hier im Einsatz gegen Genf-Servette.Bild: KEYSTONE
  • Zustand des Franchise: Dank der vielen schlechten Jahre sind die Sabres mit vielen jungen Talenten ausgestattet. Jetzt müssen sie ihr Potenzial nur noch in Erfolg umsetzen. Dabei könnte der mutige Entscheid von GM Jason Botteril, Ralph Krueger zum Headcoach zu machen, helfen.

    Bewertung: ⭐⭐⭐

Gesamtbewertung: 17 ⭐

4 Minnesota Wild

Die Wild befinden sich in der Attraktivität-Skala im freien Fall. Viele Spieler sind schon älter und das Team hat kaum mehr eine erfolgreiche Zukunft vor sich. GM Paul Fenton hat es verpasst, einen Neuaufbau zu lancieren.

  • Tradition: Schon 1967 gibt es mit den Minnesota North Stars ein erstes NHL-Team im Bundesstaat. Doch diese zügelten 1993 nach Dallas und wurden die Stars. Die Wild existieren erst seit dem Jahr 2000.

    Bewertung: ⭐⭐
  • Fans: In Minnesota sind sie verrückt nach Eishockey. Die Auslastung von 105,3 Prozent in jedem Spiel ist der drittbeste Wert der ganzen NHL.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐
  • Stadt: Saint Paul klingt jetzt nicht gerade nach einer Traumdestination in den USA. Von allen NHL-Städten ist es sicher eine der langweiligsten – und kältesten.

    Bewertung:
Herzlich willkommen in Saint Paul. Es ist kalt hier.
Herzlich willkommen in Saint Paul. Es ist kalt hier.Bild: wikimedia
  • Erfolgsaussichten: Bei kaum einer NHL-Mannschaft bin ich so pessimistisch wie bei Minnesota. Trotz einer leichten Verjüngungskur (unter anderem mit dem Zuzug von Kevin Fiala) sind die Wild eines der ältesten und langsamsten Teams der Liga. Dabei entwickelt sich das Spiel in die gegenteilige Richtung.

    Bewertung:
  • Teamkollegen: Mit Fiala ist ein Schweizer da. Mats Zuccarello scheint eine tolle Persönlichkeit zu sein. Sonst sticht kaum ein Spieler hervor.

    Bewertung: ⭐⭐
Minnesota Wild center Victor Rask (49), of Sweden, and left wing Kevin Fiala (22), of Switzerland, celebrate a goal against the Winnipeg Jets by Rask during the first period of an NHL hockey game, Tue ...
Dank Kevin Fiala bleibt die Schweiz bei den Wild vertreten. Bild: AP/FR159563 AP
  • AHL-Team: Die Iowa Wild spielen in Des Moines, der Hauptstadt von Iowa. Das Team ist weder besonders erfolgreich noch besonders beliebt bei den Fans. Die grosse Wells Fargo Arena ist jeweils nur etwa zu einem Drittel gefüllt.

    Bewertung: ⭐⭐​
  • Zustand des Franchise: General Manager Paul Fenton scheint mit grosser Vorliebe Spieler aus seiner Zeit bei Nashville zusammenzubringen. Trainer Bruce Boudreau ist den Beweis noch schuldig, dass er wichtige Spiele und Titel gewinnen kann.

    Bewertung: ⭐⭐

Gesamtbewertung: 15 ⭐​

3 Columbus Blue Jackets

Im März dieses Jahres wären die Blue Jackets in meinem Ranking vermutlich noch weiter oben gewesen. GM Jarmo Kekäläinen ging ein grosses Risiko ein und hat nun viele Teamstützen verloren. So kann man die eigenen Nachteile nicht mehr durch ein gutes Team kaschieren.

  • Tradition: Wie die Minnesota Wild sind auch die Columbus Blue Jackets erst seit 2000 Teil der NHL.

    Bewertung: ⭐⭐​
  • Fans: In den diesjährigen Playoffs war die Euphorie beim Sieg gegen Tampa riesig. Doch ein wahrer Publikumsmagnet sind die Blue Jackets nicht. Die Auslastung von 91,8 Prozent ist eine der tiefsten in der NHL.

    Bewertung: ⭐⭐​
  • Stadt: Im German Village, in dem es ein wenig aussieht wie in Europa, fühlt man sich als Schweizer sicher auch zuhause. Sonst bietet die Stadt nicht wirklich viel. Alle anderen Sportteams des Staates sind beispielsweise entweder in Cincinnati oder in Cleveland beheimatet.

    Bewertung:
Ein Bücherladen im German Village in Columbus.
Ein Bücherladen im German Village in Columbus.Bild: wikimedia
  • Erfolgsaussichten: Letzte Saison haben die Blue Jackets zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Playoff-Serie gewonnen. Doch nun hatten sie sehr viele Abgänge zu verzeichnen. Die nächsten Jahre werden wohl eher schwierig.

    Bewertung:
  • Teamkollegen: Auch in diesem Team spielt ein Schweizer: Verteidiger Dean Kukan. Zudem ist Goalie Elvis Merzlikins sicher auch immer für einen Spass zu haben. Sonst fehlen spektakuläre Teamkollegen etwas.

    Bewertung: ⭐⭐
  • AHL-Team: Die Cleveland Monsters sind im Gegensatz zu ihrem NHL-Partnerteam relativ beliebt. Sie spielen regelmässig vor über 8000 Zuschauern. Zudem läuft in Cleveland vermutlich mehr als in Columbus.

    Bewertung: ⭐⭐⭐⭐
  • Zustand des Franchise: General Manager Jarmo Kekäläinen hat im Februar an der Trade-Deadline alles riskiert. Er hat darauf verzichtet, die beiden Stars Sergei Bobrowski und Artemi Panarin für einen guten Gegenwert zu tauschen, und holte stattdessen Matt Duchene und Ryan Dzingel für eigene Draft-Picks. Gereicht hat es nur für eine Playoff-Runde. Für einen neutralen Zuschauer war es extrem spannend, dass ein GM so viel riskierte. Für die Zukunft des Franchise war es wohl eher hinderlich.

    Bewertung:

Gesamtbewertung: 15 ⭐

2 Arizona Coyotes

Eishockey in der Wüste kann funktionieren, wie die Vegas Golden Knights gezeigt haben. In Arizona zieht es aber nicht. Deshalb die schlechte Bewertung.

  • Tradition: Das Franchise, das heute die Arizona Coyotes sind, gibt es schon seit 1972. Doch im US-Südstaat spielen sie erst seit 1996.

    Bewertung: ⭐⭐​
  • Fans: In Arizona ist Eishockey kein Kassenschlager. Das Stadion der «Yotes» ist jeweils nur zu etwas mehr als 80 Prozent ausgelastet.

    Bewertung:
  • Stadt: Glendale, wo die Coyotes zuhause sind, ist ein Vorort von Phoenix. Es gibt sicher schlechtere Städte, um sich in den USA niederzulassen. Doch fühlt man sich als Hockey-Spieler in der Wüste nicht etwas komisch? Im Gegensatz zu Kalifornien hat sich der Sport hier noch nicht restlos etabliert.

    Bewertung: ⭐⭐
Glendale, Arizona, aus der Luft betrachtet.
Glendale, Arizona, aus der Luft betrachtet.Bild: ken lund, flickr
  • Erfolgsaussichten: Junge Talente sind in Arizona eigentlich vorhanden. Dennoch leiden die «Yotes» an einer schon fast chronischen Erfolglosigkeit. Jedes Jahr scheint es ein neues Problem zu geben. Zuletzt schoss man viel zu wenig Tore. Ob der Zuzug von Phil Kessel da helfen kann?

    Bewertung: ⭐⭐
  • Teamkollegen: Phil Kessel scheint ein witziger Zeitgenosse zu sein. Ansonsten ist Arizona ein Team mit wenigen Charakterköpfen.

    Bewertung: ⭐​
  • AHL-Team: Wenn Glendale für mich nicht attraktiv ist, dann gilt dasselbe auch für Tucson. In der Stadt nahe der mexikanischen Grenze sind die Tucson Roadrunners zuhause. Ein mässig erfolgreiches AHL-Team mit knapp 4300 Zuschauern pro Spiel.

    Bewertung:
  • Zustand des Franchise: John Chayka (30) ist aktuell der jüngste GM der NHL. Seit drei Jahren besetzt er die Position beim Team aus der Wüste. Er hat das Franchise in der Zeit komplett umgekrempelt und vieles basiert auf Analytics. Der Erfolg in Form einer Playoff-Qualifikation ist bislang noch ausgeblieben, doch er kommt seinem Ziel immer näher.

    Bewertung: ⭐⭐⭐
FILE - In this May 5, 2016, file photo, Arizona Coyotes general manager John Chayka speaks at a news conference in Glendale, Ariz. Chayka turned interest in hockey analytics into a business. The succe ...
John Chayka ist der jüngste General Manager der NHL.Bild: AP/AP

Gesamtbewertung: 13 ⭐

1 Ottawa Senators

Eugene Melnyk. Genug gesagt.

  • Tradition: Die ursprünglichen Ottawa Senators waren eines der ersten Teams in der NHL. Doch mit der Mannschaft aus den 20ern haben die modernen Senators nichts mehr gemeinsam. Das aktuelle Franchise trat der NHL 1992 bei.

    Bewertung: ⭐⭐
  • Fans: Nicht jede Stadt in Kanada ist komplett hockeyverrückt. Vielleicht liegt es auch daran, dass das Stadion ein gutes Stück ausserhalb des Stadtzentrums von Ottawa in Kanata liegt. Auf jeden Fall haben die Senators mit 76,0 Prozent die schlechteste Auslastung aller NHL-Stadien.

    Bewertung:
  • Stadt: Wer einen Städtetrip in Kanada plant, denkt zuerst vermutlich an Vancouver, Montreal oder Toronto. Ottawa dürfte erst weiter hinten folgen. Dennoch bietet auch die Hauptstadt Kanadas einiges: Schlösser, eine reiche Geschichte und einen gemütlichen Kanal, der im Winter zur Eisbahn wird.

    Bewertung: ⭐⭐⭐
  • Erfolgsaussichten: 2017 standen die Senators im Final der Eastern Conference. Seither ging es steil nach unten. Man verlor praktisch alle Teamstützen und versank mit diversen Skandalen im Chaos. Immer mittendrin: Besitzer Eugene Melnyk. So schnell werden die Senators nichts mehr gewinnen.

    Bewertung:
  • Teamkollegen: Das geht einher mit dem Punkt oben. Da Ottawa fast alle seine guten Spieler verloren hat, hat es auch kaum mehr interessante Teamkollegen. Die Ausnahme: der talentierte und etwas ausgeflippte Brady Tkachuk.

    Bewertung:
  • AHL-Team: Die Belleville Senators existieren erst zwei Saisons. In beiden haben sie die Playoffs verpasst. Beim Publikum ist der Funke noch nicht übergesprungen. Die «kleinen» Senators haben den tiefsten Zuschauerschnitt der AHL.

    Bewertung:
  • Zustand des Franchise: Teambesitzer Eugene Melnyk sagte im Herbst 2018, das Team sei «ziemlich im Eimer». Der Millionär schafft es immer, wenn gerade etwas Ruhe einkehren könnte, wieder eine neue Kontroverse loszutreten. Sportchef Pierre Dorion ist nur Melnyks Marionette. Dazu kommen bei den «Sens» noch ständige Probleme mit dem Stadion.

    Bewertung:

Gesamtbewertung: 10 ⭐

Und jetzt bist du gefragt!

Wo würdest du in der NHL unterschreiben, wenn du frei wählen könntest? Und zu welchem Team würdest du garantiert nie wechseln? Lass es uns in den Kommentaren wissen.

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Roman Josi (Nashville Predators): Verteidiger, Vertrag bis 2028, Jahressalär (inkl. Boni): 9,059 Millionen Dollar.
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72 Kommentare
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WhatZitTooya
09.07.2019 10:30registriert August 2017
Bruins: "Zudem gibt es Irish Pubs an jeder Ecke." - erhält 3 von 5 Sternen...

Bürgler WTF?! ^^
1335
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Lümmel
09.07.2019 12:19registriert Mai 2016
Sehr unterhaltsamer Artikel! 😎👍

Und jetzt das ganze nochmal den Schweizer Teams! Getrauen sie sich, Herr Bürgler? 😏😅
1282
Melden
Zum Kommentar
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Coach_D
09.07.2019 11:29registriert Juli 2019
ALS ERSTES: DIE WATSON EISHOCKEY KOMPETENZ & SPASsFAKTOR FINDE ICH KLASSE! THX & KEEP IT UP💪🏼

ALS TOP PROFI würde ich TORONTO, die SHARKS, NASHVILLE oder neu die NY RANGERS wählen. Bin ein grosser Fan von Artemi Panarin - bin gespannt was das aufgewertete Team leisten kann!
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