Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 12:
» Hier geht's zu den Standings nach Week 12.
Nach dem überraschenden Sieg gegen die Los Angeles Chargers haben die Denver Broncos erneut zugeschlagen und die Pittsburgh Steelers mit 24:17 nach Hause geschickt. Die Steelers müssen sich allerdings an der eigenen Nase nehmen, insgesamt liessen sie 17 Punkte fahrlässig liegen.
Dabei begann es gar nicht schlecht für «Big Ben» Roethlisberger und seine Jungs. Den ersten Touchdown zum 9:10 sicherten sie sich nach einem Fake-Field-Goal und einem Touchdown-Pass von Kicker Chris Boswell auf 145-Kilo-Brocken Alejandro Villanueva. Mit einem 97-Yard-Touchdown stand kurz nach der Halbzeit gar 16:10.
Doch es schlichen sich eben auch Fehler ein: Zunächst blockten die Broncos ein Field Goal von Kicker Boswell, dann fumbelte Tight End Xavier Grimble den Ball an der One-Yard-Linie aus der Endzone, statt Touchdown hiess es Touchback. Und am Ende war es die zweite Interception von Roethlisberger an der Three-Yard-Linie, die den Unterschied machte.
Das war ganz nah an der Perfektion: Beim 45:10-Kantersieg der Los Angeles Chargers gegen die Arizona Cardinals brachte Chargers-Quarterback Philip Rivers alle seiner ersten 25 Pässe erfolgreich an den Mann. Erst der 26. Pass des Spiels im dritten Viertel auf Runningback Austin Ekeler misslang dem 36-jährigen Spielmacher. Am Ende brachte Rivers 28 von 29 Pässen für 259 Yards an seine Mitspieler, 3 davon waren Touchdown-Pässe.
No big deal... Philip Rivers just tied the @NFL all-time record for consecutive completions with 25 ... pic.twitter.com/LTpszjvziV
— Los Angeles Chargers (@Chargers) 25. November 2018
Die letzte perfekte Halbzeit mit mehr als 15 erfolgreichen Pässen war zuletzt Warren Moon im Spiel der Seattle Seahawks gegen die Oakland Raiders am 1. November 1998 gelungen. 25 perfekte Pässe in Folge schaffte vor Rivers erst ein einziger Quarterback: Ryan Tannehill von den Miami Dolphins legte die Serie 2015 aber in zwei aufeinander folgenden Spielen hin. Die längste Serie innerhalb eines Spiels waren bislang 22 erfolgreiche Pässe von Mark Brunell im Spiel der Washington Redskins gegen die Houston Texans vor zwölf Jahren.
Die New England Patriots haben dank eines Meilensteins von Tom Brady den achten Sieg in Woche zwölf eingefahren. Beim 27:13-Sieg bei den New York Jets durchbrach der «GOAT» die Marke von 79'280 Passing-Yards (Regular Season und Playoffs zusammen) und übertraf damit den Rekord seines alten Rivalen Peyton Manning. In der reinen nach Regular-Season-Rangliste ist Brady aktuell Vierter – hinter Drew Brees, Manning und Brett Favre.
Insgesamt brachte der Patriots-Quarterback gegen die Jets 20 seiner 31 Passversuche für 283 Yards Raumgewinn an den Mann und warf 2 Touchdown-Pässe. Den schönsten über 34 Yards zum 6:7 auf Tight End Rob Gronkowski, der gestern nach überstandener Knöchel- und Rückenverletzung sein Comeback gab.
Die Cleveland Browns fahren dank eines 35:20 bei den Cincinnati Bengals den vierten Saisonsieg ein. In der ersten Hälfte brannten sie ein Offensiv-Feuerwerk ab und brachten 28 Punkte aufs Scoreboard – so viele wie seit 1991 nicht mehr.
Wie entschlossen die Browns auftraten, zeigte vor allem der dritte Touchdown zum 20:0. Tight Ende David Njoku springt kurz vor der Endzone in den Verteidiger rein, Runningback Duke Johnson schiebt ihn anschliessend mit voller Wucht über die Goal Line.
War's das mit den Playoffs für die Green Bay Packers? Im Duell der grossen Erzrivalen gegen die Minnesota Vikings setzte es für Aaron Rodgers und sein Team eine 17:24-Niederlage ab. Rodgers erwischte mit 198 Passing-Yards, 1 Touchdown-Pass und 4 Sacks einen schwarzen Abend.
Mehr zu jubeln hatten die Vikings: Bereits nach dem ersten Touchdown durch einen Super-Lauf von Dalvin Cook zum 6:7 gab's den Höhepunkt zu bestaunen. Mit Wide Receiver Adam Thielen als Querlatte führte die Offense ein Limbo-Tänzchen auf.
Mit ihrem sechsten Saisonsieg wahrten die Vikings ihre Playoff-Chancen. Die Packers blieben dagegen auch im sechsten Auswärtsspiel der Saison sieglos und müssen ihre Playoff-Träume mit einer 4-6-1-Bilanz wohl endgültig begraben.
Die Seattle Seahawks wahrten beim 30:27-Sieg gegen die Carolina Panthers ihre Playoffchancen in extremis. Erst ein Field Goal durch Kicker Sebastian Janikowski in letzer Sekunde brachte die Entscheidung. Für das artistische Highlight des Tages sorgte Seahawks-Runningback Chris Carson, der bei einem Übersprung-Versuch an den Beinen erwischt wurde, nach einem Salto aber eine perfekte Landung hinlegte.
Kurioses gab es beim 34:17-Heimsieg der Baltimore Ravens gegen die Oakland Raiders zu bestaunen. Linebacker Matthew Judon verabschiedete sich nach dem dritten erfolgreichen Sack hintereinander gegen Raiders-Quarterback Derek Carr schnurstracks Richtung Garderobe. Warum er das gemacht habe? «Einfach nur, um zu feiern», sagte Judon nach der Partie. «Ich ging nur in den Tunnel und wieder zurück. Beinahe wäre ich noch ausgerutscht.»
Beim 24:21-Sieger der Buffalo Bills im Kellerduell mit den Jacksonville Jaguars kam es im dritten Viertel zu einem grösseren Handgemenge. Nach einem weiten Pass von Jaguars-Quarterback Blake Bortles glaubten Receiver Donte Moncrief und Cornerback Levi Wallace, den Ball an der One-Yard-Linie gefangen zu haben. Mit aller Kraft klammerten sie sich an den Football.
Jaguars-Runningback Leonard Fournette und Bills-Defensive-End Shaq Lawson gerieten sich deshalb in die Haare und lieferten sich einen Faustkampf, der bald in einer Massenschlägerei endete. Beide wurde schliesslich vom Spiel ausgeschlossen.
Beim College Football schreiben Texas A&M und LSU Geschichte. Die «Aggies» besiegten die «Tigers» in der siebten (!) Verlängerung mit 74:72. Sieben Mal Overtime – das hat es in der NCAA zuvor noch nie gegeben. Erstmals überhaupt skorten beide Kontrahenten über 70 Punkte, zum Rekord reichten die kombinierten 146 Zähler aber nicht. 2008 endete die Partie zwischen Abilene Christine und West Texas A&M 93:68.