Joël Vermin entschied das Spiel der Runde in der National League. Vermin führte den Genève-Servette Hockey Club zum 4:0-Erfolg über Zug.
Die Zuger verloren erst zum zweiten Mal in dieser Meisterschaft und zum ersten Mal auswärts. Auch wenn die Entscheidung nach 47 Minuten aus Zuger Optik unglückhaft zu Stande kam – Servette gewann diese Partie verdientermassen.
Die Servettiens wären schon nach 80 Sekunden durch Vermin fast in Führung gegangen (Pfostenschuss). Das 1:0 fiel indessen erst nach 29 Minuten. Vermin schien den Schuss von Linus Omark noch abzufälschen; das Goal behielt aber bis Spielschluss Omark. Keine Zweifel mehr gab es beim 2:0. Vermin zog auf und davon, wurde von Yannick Zehnder zu Fall gebracht, und nach Vermins Kollision mit Zugs Goalie Leonardo Genoni rutschte der Puck hinter die Linie.
Bitter für Zug war dieses vorentscheidende Gegentor, weil Sekunden vorher Dario Simion nach einem brillanten Zuspiel von Gregory Hofmann den Ausgleich verpasst hatte. Anschliessend fehlte Verteidiger Simion hinten. Zwölf Sekunden nach dem 2:0 erhöhte Michael Völlmin mit seinem ersten Saisontor auf 3:0 für Genf.
Bei Servette kam Gauthier Descloux mit 28 Paraden zum ersten Shutout in dieser Saison. Descloux hütete das Tor, weil Daniel Manzato, der andere Genfer Keeper, immer noch in Quarantäne sass. Manzato wohnt im Freiburgischen, und der dortige Kantonsarzt ordnete für ihn eine längere Quarantäne an als für den Rest des Genfer Teams, das seit Dienstag wieder trainierte.
Genève-Servette - Zug 4:0 (0:0, 1:0, 3:0) 1 Zuschauer. - SR Wiegand/Hungerbühler, Cattaneo/Kehrli.
Tore: 29. Omark 1:0. 47. (46:51) Vermin 2:0. 48. (47:03) Völlmin 3:0. 57. Omark (Mercier) 4:0 (ins leere Tor).
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 2mal 2 plus 10 Minuten (Albrecht) gegen Zug.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Maurer; Völlmin, Le Coultre; Mercier; Smirnovs, Fehr, Winnik; Damien Riat, Vermin, Omark; Moy, Richard, Rod; Arnaud Riat, Berthon, Vouillamoz; Fritsche.
Zug: Genoni; Geisser, Diaz; Cadonau, Alatalo; Wüthrich, Stadler; Thürkauf, Zgraggen; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, McLeod, Bachofner; Leuenberger, Albrecht, Zehnder; Martschini, Senteler, Thorell.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Miranda und Patry (beide verletzt), Zug ohne Schlumpf (verletzt), Gross und Langenegger (beide krank). Zug von 54:36 bis 56:58 ohne Torhüter.
Der Schlittschuhclub Bern rutschte in Ambri weiter in die Krise. Die Berner führten bis zur 34. Minute mit 3:0, fielen nach dem ersten Gegentor aber komplett ein und verloren 3:4 nach Penaltyschiessen.
Mehr als 30 Minuten lang deutete alles darauf hin, dass den Bernern der Befreiungsschlag gelingt. Gleich auf zwei «Baustellen» stellten sich Fortschritte ein. In den ersten neun Partien gelangen dem SCB nur zwei Powerplay-Tore (aus 25 Chancen). In der Leventina erzielte Bern in den ersten 26 Minuten aus den ersten zwei Überzahlgelegenheiten die Tore zum 1:0 (durch Ramon Untersander) und 3:0 (durch Gaëtan Haas).
Nach dem ersten Gegentor war nichts Positives bei Bern mehr auszumachen. Noele Trisconi und Julius Nättinen (Saisontore 9 und 10) glichen aus. Ambri hätte die Partie schon in der regulären Spielzeit gewinnen können.
Im Penaltyschiessen reüssierten für Ambri-Piotta aus vier Versuchen Jiri Novotny, Brian Flynn und Dominic Zwerger. Für Bern traf einzig Untersander.
Ambri-Piotta - Bern 4:3 (0:1, 1:2, 2:0, 0:0) n.P.30 Zuschauer. - SR Hebeisen/Piechaczek (GER), Altmann/Dreyfus.
Tore: 5. Untersander (Scherwey, Jeffrey/Powerplaytor) 0:1. 26. (25:12) Jeremi Gerber (Jeffrey) 0:2. 26. (25:50) Haas (Blum/Powerplaytor) 0:3. 34. Trisconi (Fohrler) 1:3. 41. (40:36) Nättinen (Novotny) 2:3. 43. Nättinen (Novotny, Zwerger) 3:3. - Penaltyschiessen: Haas -, Novotny 1:0; Pestoni -, Nättinen -; Untersander 1:1, Flynn 2:1; Jeffrey -, Zwerger 3:1.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 5mal 2 Minuten gegen Bern.
Ambri-Piotta: Ciaccio; Fora, Ngoy; Hächler, Fischer; Fohrler, Pezzullo; Zaccheo Dotti; Nättinen, Novotny, Zwerger; Kneubuehler, Flynn, Horansky; Trisconi, Kostner, Grassi; Dal Pian, Goi, Mazzolini; Joël Neuenschwander.
Bern: Wüthrich; Untersander, Henauer; Thiry, Blum; Colin Gerber, Beat Gerber; Burren; Scherwey, Jeffrey, Pestoni; Sciaroni, Heim, Moser; Praplan, Brithén, Jeremi Gerber; Berger, Haas, Bader; Jan Neuenschwander.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Bianchi, D'Agostini, Isacco Dotti und Müller (alle verletzt), Bern ohne Ruefenacht (verletzt). Ambri-Piotta von 19:58 bis 20:00 ohne Torhüter. Bern von 62:11 bis 62:12 ohne Torhüter.
Der EHC Biel hofft, dank dem 2:1-Heimsieg über Davos endlich aus der Krise gefunden zu haben. Die Seeländer gewannen nach fünf Niederlagen (inklusive Cup) in Folge erstmals wieder. Und vor allem hielt ihre Abwehr erstmals seit der Startrunde (6:0 gegen Lausanne) wieder stand.
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— MySportsCH (@MySports_CH) November 13, 2020
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Stets kassierte Biel seit dem Spiel gegen Lausanne vier oder mehr Gegentreffer. Gegen Davos geriet Biel nach weniger als vier Minuten in Überzahl (!) zwar in Rückstand, mehr liess Biel aber nicht mehr zu. Joren van Pottelberghe, letzte Saison bei Davos, glänzte mit 31 Paraden. Marc-Antoine Pouliot (36.) und Fabio Hofer (57.) realisierten mit ihren Toren die Wende.
Der HC Davos fällt in der Tabelle wieder auf Platz 11 zurück. Die Bündner gewannen in dieser Saison noch nie zweimal hintereinander.
Biel - Davos 2:1 (0:1, 1:0, 1:0) 1 Zuschauer. - SR Tscherrig/Mollard, Obwegeser/Burgy.
Tore: 4. Ambühl (Hischier, Mayer/Unterzahltor!) 0:1. 36. Pouliot (Rajala/Powerplaytor) 1:1. 57. Hofer (Künzle) 2:1.
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
Biel: van Pottelberghe; Rathgeb, Fey; Kreis, Moser; Lindbohm, Forster; Ulmer, Sartori; Fuchs, Pouliot, Rajala; Hofer, Cunti, Künzle; Kohler, Nussbaumer, Hügli; Kessler, Gustafsson, Tanner.
Davos: Mayer; Nygren, Jung; Barandun, Paschoud; Kienzle, Heinen; Meyer, Buchli; Ambühl, Corvi, Herzog; Baumgartner, Lindgren, Turunen; Marc Wieser, Thornton, Hischier; Frehner, Egli, Knak.
Bemerkungen: Biel ohne Brunner, Lüthi und Ullström (alle verletzt), Davos ohne Du Bois, Guerra, Palushaj, Rubanik, Stoop und Dino Wieser (alle verletzt). Davos ab 58:24 ohne Torhüter.
Die SCL Tigers müssen weiter auf den zweiten Saisonsieg warten. Die Emmentaler kassierten gegen Lugano mit 2:4 die vierte Niederlage im fünften Heimspiel. Die Entscheidung fiel im Schlussabschnitt innerhalb von 27 Sekunden.
Bis zur 48. Minute hielten die Langnauer dank Toren von Julian Schmutz und Flavio Schmutz ein 2:2 - obwohl Lugano die Partie kontrollierte. Ivars Punnenovs, der Keeper der SCL Tigers, parierte zwar 34 Schüsse (von 38), im entscheidenden Moment verspekulierte sich der Lette mit Schweizer Lizenz aber. Mark Arcobello profitierte mit dem 3:2. 27 Sekunden später stellte Elia Riva mit seinem ersten Saisontor Luganos Sieg sicher.
SCL Tigers - Lugano 2:4 (1:1, 1:1, 0:2) 37 Zuschauer. - SR Salonen/Fluri, Progin/Duarte.
Tore: 2. Julian Schmutz (Flavio Schmutz) 1:0. 19. Bertaggia 1:1. 25. Morini (Powerplaytor) 1:2. 28. Flavio Schmutz 2:2. 48. (47:48) Arcobello 2:3. 49. (48:15) Riva 2:4.
Strafen: 7mal 2 plus 10 Minuten (Earl) gegen SCL Tigers, 6mal 2 plus 10 Minuten (Arcobello) gegen Lugano.
SCL Tigers: Punnenovs; Glauser, Brännström; Blaser, Leeger; Grossniklaus, Schilt; Guggenheim, Lardi; Earl, Maxwell, Weibel; Neukom, Flavio Schmutz, Julian Schmutz; Sturny, Diem, Berger; Andersons, In-Albon, Kuonen.
Lugano: Schlegel; Heed, Riva; Loeffel, Wellinger; Nodari, Chiesa; Traber, Wolf; Bödker, Arcobello, Fazzini; Bürgler, Kurashev, Carr; Lammer, Herburger, Suri; Walker, Morini, Bertaggia.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Salzgeber (verletzt), Lugano ohne Lajunen, Sannitz und Zurkirchen (alle verletzt). SCL Tigers von 54:56 bis 55:16 und ab 56:58 ohne Torhüter.
Einen Lauf legen die Rapperswil-Jona Lakers hin. Die St. Galler, die seit 2013 alle ihre Saisons in der National League auf dem letzten Platz abschlossen, besiegten das formstarke Fribourg-Gottéron mit 4:1 und feierten den dritten Sieg hintereinander.
Steve Moses (23.) und Andrew Rowe (34.) stellten im zweiten Abschnitt die Weichen auf Sieg für die St. Galler. Eine Hauptrolle übernahm auch Goalie Noël Bader (24), der zum ersten Mal diese Saison an Stelle von Melvin Nyffeler vor dem Tor stand und mit 35 Paraden zum dritten Mal in seiner Karriere ein Spiel in der obersten Liga gewann (nach zwei Siegen letzte Saison).
Siegesserien besitzen für die Rapperswil-Jona Lakers Seltenheitswert: Nur einmal in diesem Jahrzehnt gewannen die Lakers mehr als drei Spiele de suite. Im September 2019 siegten sie viermal hintereinander.
Rapperswil-Jona Lakers - Fribourg-Gottéron 4:1 (0:0, 2:0, 2:1) 50 Zuschauer. - SR Dipietro/Manuel Nikolic, Huguet/Wermeille.
Tore: 23. Moses 1:0. 34. Rowe 2:0. 51. (50:43) Profico (Cervenka, Rowe/Powerplaytor) 3:0. 52. (51:59) Bykow (Aebischer, Jecker) 3:1. 56. Rowe (Profico, Moses/Powerplaytor) 4:1.
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
Rapperswil-Jona Lakers: Bader; Jelovac, Profico; Egli, Randegger; Sataric, Maier; Vukovic, Dufner; Clark, Cervenka, Eggenberger; Moses, Rowe, Lehmann; Wick, Dünner, Lhotak; Forrer, Wetter, Rehak.
Fribourg-Gottéron: Hughes; Sutter, Jecker; Gunderson, Chavaillaz; Aebischer, Abplanalp; Bougro, Kamerzin; DiDomenico, Schmid, Herren; Brodin, Desharnais, Mottet; Rossi, Walser, Jörg; Sprunger, Marchon, Bykow.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Payr (verletzt), Fribourg-Gottéron ohne Berra (krank), Furrer, Jobin (beide verletzt) und Stalberg (überzähliger Ausländer).
(rst/sda)
Bader hat beste Werbung für sich gemacht und gezeigt, dass Nyff auch mal das Türchen bedienen kann. 😉🥅