Wendy Holdener schafft es erstmals in diesem Winter auch im Slalom aufs Podium. Die Schwyzerin belegt am Semmering hinter Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova Platz 3.
0,38 Sekunden lag Holdener letztlich hinter Shiffrin, 9 Hundertstel fehlten ihr zu Vlhova. Nach dem ersten Lauf hatte Holdener als Vierte noch knapp eine Sekunde zurückgelegen, doch dank Bestzeit im voll auf Angriff gefahrenen zweiten Lauf kam die Innerschweizerin noch nahe heran.
Im letzten Winter war die Schwyzer Olympia-Zweite praktisch Dauergast auf dem Podium, doch in dieser Saison war sie erst ein einziges Mal unter die ersten drei platziert: beim Parallelslalom von St. Moritz als Dritte. In den Spezialslaloms zuvor resultierten die Ränge 5, 6 und 4.
«Das Selbstvertrauen war mir zuletzt etwas abgegangen», gab Holdener hinterher zu. Deshalb war wichtig, dass ihr die Aufholjagd im zweiten Lauf glückte. Die 25-Jährige setzte dabei alles auf eine Karte. Mehr Risiko geht kaum mehr. Ein paar Mal war sie nahe dem Ausscheiden, aber akrobatisch hielt sie sich jeweils im Rennen.
Dominik Paris triumphiert in Bormio nach seinem Abfahrtssieg vom Freitag auch im Super-G. Der Italiener gewinnt eine Hundertstelsekunde vor dem Österreicher Matthias Mayer.
Auf der vereisten und extrem unruhigen Piste im Veltlin fand Paris wie schon 24 Stunden zuvor die schwierigen Verhältnisse vor, wie sie der Kraftriegel aus dem Südtirol liebt. Am Ende aber benötigte der 29-Jährige auch Glück. Bei der letzten Zwischenzeit lag Paris noch satte 33 Hundertstel hinter Super-G-Olympiasieger Mayer zurück, doch dank einem grossartigen Finish sprach letztlich eine einzige Hundertstelsekunde für ihn.
Damit war für Paris Weltcupsieg Nummer 11 Tatsache. Im Super-G jedoch war es erst sein zweiter Erfolg. Den bisher einzigen Sieg in dieser Disziplin hatte der Italiener vor knapp vier Jahren in Kitzbühel errungen. Er und Mayer gingen die anspruchsvolle Aufgabe aggressiver an als alle ihre Gegner. Der dritte Mann auf dem Podium, der Norweger Aleksander Kilde, büsste bereits 0,46 Sekunden auf den entfesselten Paris ein.
Beat Feuz, tags zuvor Dritter in der Abfahrt, zeigte seinen besten Super-G des Winters. Der Emmentaler, der in den ersten drei Rennen der Saison nie einen Spitzenplatz belegte, erreichte in Bormio Platz 6. Geschlagen wurde Feuz auch noch von den beiden Österreichern Vincent Kriechmayr und Max Franz. Zu einem Podiumsplatz fehlten Feuz vier Zehntel. «Der Super-G ist einfach nicht meine Parade-Disziplin. Ich spüre nicht denselben Fluss wie in der Abfahrt», gab sich der Berner kritisch. Zufrieden war er am Ende dennoch.
Neben Feuz schafften es auch der überraschende Marco Odermatt und Mauro Caviezel in die Top 10. Der 21-jährige Odermatt erreichte mit Nummer 34 als Achter sein zweitbestes Resultat im Weltcup, nachdem er im Riesenslalom von Val d'Isère Platz 7 belegt hatte. Sein bisheriger Bestwert im Super-G war Rang 11, den er im März des letzten Winters in Are erreichte. Caviezel, in dieser Saison im Super-G schon zweimal auf dem Podest landete, belegte den 10. Schlussrang. Ein gutes Rennen zeigte als 15. auch der Zürcher Gilles Roulin.