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Lauberhorn: Wengen-OK-Chef Urs Näpflin schiesst gegen Swiss-Ski

Urs Naepflin, OC President and Technical Race Director, speaks during a press conference to inform about the damages due the storm yesterday and last night and the next steps of the Alpine Skiing FIS  ...
Urs Näpflin hat die Hoffnung auf Lauberhorn-Rennen auch nach 2021 noch nicht aufgegeben.Bild: KEYSTONE

«Ein Verhalten wie aus dem Mittelalter» – Wengen-OK-Chef Näpflin schiesst gegen Swiss-Ski

21.05.2020, 08:4321.05.2020, 13:04
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Am Mittwoch ist der Streit zwischen dem OK der Rennen von Wengen und Swiss-Ski eskaliert. Der Schweizer Verband will den Klassiker ab 2022 aus dem Kalender streichen lassen. Grund dafür sind Uneinigkeiten bezüglich der Frage, wie viel Geld die Organisatoren des Rennens erhalten sollen.

Ein Schock für den Wengener OK-Chef Urs Näpflin, wie dieser im Interview mit dem Blick erklärt. «Wir wurden zwar vororientiert von der FIS vor zwei Tagen, aber ich habe das nicht für möglich gehalten», so Näpflin.

Swiss-Ski habe ihm dann erklärt, man stecke mitten in einem Verfahren. So lange dieses andauert, sollen keine Rennen am Lauberhorn stattfinden. Das will Näpflin allerdings nicht akzeptieren. «Das ist zu hundert Prozent Erpressung», beschwert er sich, «Man knickt ein und stellt das Verfahren ein, sonst wird man einen Kopf kleiner macht. Das ist ein Verhalten wie aus dem Mittelalter.» Das sei schlechter Stil, wirft Näpflin dem langjährigen Partner vor.

Swiss-Ski sieht kein Fehlverhalten

Swiss-Ski weist die Vorwürfe allerdings zurück. «Von schlechtem Stil kann keine Rede sein», so Geschäftsführer Bernhard Aregger gegenüber dem «Blick». Man habe den Antrag am offiziellen Termin gestellt und sich damit an die Regeln gehalten.

Auch von Erpressung will Aregger nicht sprechen: «Wenn man in einem Verfahren ist, gibt es Rechtsmittel, die man ergreifen kann. Wir haben diesen Schritt, die Rennen aus dem Kalender zu nehmen, im Vorfeld den Wengenern angekündigt. Und nun haben wir das unaufgeregt vollzogen.»

Ob ab 2022 tatsächlich keine Rennen mehr am Lauberhorn stattfinden können, ist aber nach wie vor unsicher. Er habe keine Angst, sagt Urs Näpflin und ergänzt, man werde weiterhin um die Rennen kämpfen. «Die Verträge des Verbandes wären ohne Lauberhorn um einiges weniger Wert. Es ist also auch im Interesse von Swiss-Ski, dass die Rennen stattfinden», so der OK-Chef. (dab)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MikeT
21.05.2020 09:49registriert Januar 2016
Da müssen wir Steuerzahler wegen Corona unglaubliche Summen für den Tourismus und auch den Sport aufwenden, und dann versenken ein paar Typen auf ihrem Egotrip ein derartig grossartiges Aushängeschild! Eine skandalöse Dummheit, die wohl kaum jemand für möglich gehalten hätte.
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Lai Nair
21.05.2020 09:44registriert Dezember 2016
"Von schlechtem Stil kann keine Rede sein», sagt Swiss-Ski-Geschäftsführer Bernhard Aregger. Natürlich nicht, Herr Aregger, denn Sie und Ihr Vorgesetzter, Urs Lehmann, haben bis anhin noch nie Stil gezeigt und wollen doch nur ihr Ego aufpolieren.
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techiesg
21.05.2020 09:31registriert März 2018
Bekanntlich braucht es zum Streiten immer zwei. Aber so wie es scheint ist hier wirklich SwissSki auf dem falschen Dampfer - schämt euch. Wollt ihr wirklich dieses Bild des Schweizer Nationalsports zeichnen? Peinlich!
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