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Bilder: Die schrägsten Autos der Rallye Dakar 2020

Hey, habt ihr mal die schrägen Göppel der Dakar-Rallye gesehen?

Bild: EPA
Wie geil sind die denn??!
16.01.2020, 15:06
Oliver Baroni
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Schon mitbekommen? Es läuft derzeit die Rallye Dakar. So genannt, weil das Rennen ja ursprünglich mal «Paris-Dakar» hiess und es darum ging, die Strecke zwischen den beiden namensgebenden Städten zu bezwingen. Dies bedeutete freilich, dass die grösste Teilstrecke durch die grösste Wüste der Welt, der Sahara, führte. Kein leichtes Unterfangen für Mensch und Maschine.

Aufgrund Sicherheitsbedenken (Lies: Krieg in Mauretanien) wurde die Rallye die letzten zehn Jahre in Südamerika abgehalten (verwirrenderweise bei gleichbleibendem Namen). Heuer, aber, findet sie zum ersten Mal im Königreich Saudi Arabien statt, womit endlich wieder für die Rallye-Dakar-typische Wüsten-Ikonografie gesorgt ist.

Bild: EPA

Saudi Arabien als Austragungsort ist freilich sehr kontrovers. Die Vermutung, dass die totalitäre Ölmonarchie mit ihrer jüngsten Investition in Motorsport ausländische Berichterstattung von ihren Menschenrechten ablenken will, liegt auf der Hand. Weiter ist die aktuelle Rallye noch von einem Todesfall erschüttert worden – etwas, das leider keine Ausnahme darstellt, kommt das Rennen auf durchschnittlich einen Toten pro Jahr. Heuer war es der portugiesische Motorrad-Pilot Paulo Goncalves, der nach einem schweren Unfall seinen Verletzungen erlag.

Somit schaut man vorerst mal mit gemischten Gefühlen die Bilder aus der arabischen Wüste an ... um alsbald von komplettem Erstaunen überwältigt zu werden. Denn einige der Fahrzeuge sind schlicht ... na, schlicht WEIRD. Und geil. Hier einige, die auffallen:

Die chinesischen Staatslimousinen

Bild: AP

Ein chinesisches Team namens Qian'an Jiu Jiang Landsail Racing Club (!) ist mit drei Hongqi CA770 (!!) am Start. Hongqi? Jap – genau diese Repräsentationslimousinen der Führung der kommunistischen Partei der Volksrepublik Chinas, wie sie in den Siebzigerjahren gebaut wurden (und auf US-Karosserien aus den Fünfzigerjahren basierten):

Und drei solche Dinger kurven nun in der arabischen Wüste herum! Staatsfähnchen inklusive!

epa08124825 Yuqiao Zhao of China (Qian'an Jiu Jiang Landsail Racing Club) drives his Chevrolet during stage eight of the Rally Dakar 2020 in Wadi Al-Dawasir, Saudi Arabia, 13 January 2020. EPA/AN ...
Bild: EPA

Okay, an den Dimensionen lässt's sich erahnen: Unter der Retro-Karosserie verbirgt sich ein topmoderner Chevrolet-Offroad-Renn-Chassis mit Chevy-V8-Power. Ganz und gar nicht kommunistisch, also.

epa08127453 Chinese driver Aidong Li of the Qian'an Jiu Jiang Landsail Racing Club team in action during stage nine of the Rally Dakar 2020 between Wadi Al-Dawasir and Haradh, Saudi Arabia, 14 Ja ...
Bild: EPA

Aber grossartig aussehen tun sie, die Göppel!

epa08108588 Chinese Yuqiao Zhao (Qian'an Jiu Jiang Landsail Racing Club) drives his Chevrolet during the stage two of the Rally Dakar 2020 between Al Wajh and Neom, in Saudi Arabia, 06 January 20 ...
Bild: EPA
epa08127465 Chinese driver Aidong Li of the Qian'an Jiu Jiang Landsail Racing Club team (R) passes the site of an accident of Dutch driver Peter van Merksteijn of the Overdrive Toyota team and hi ...
Bild: EPA

Eine ganze Schwette an Minis

Driver Stephane Peterhansel, of France, and co-driver Paulo Fiuza, of Portugal, race their Miniduring stage nine of the Dakar Rally between Wadi Al Dawasir and Haradth, Saudi Arabia, Tuesday, Jan. 14, ...
Bild: AP

In den Anfangsjahren der Rallye Paris-Dakar war das typische teilnehmende Auto von Vorteil ein Land Rover oder ein Toyota Landcruiser – Fahrzeuge, die bereits fürs Gelände konzipiert waren, die man lediglich mit leistungsstärkeren Motoren und grösseren Benzintanks ausstattete, um sie renntauglich zu machen. Dass ein Mini jemals in einer Wüstenrallye vorne mitmischen könnte, wäre undenkbar.

epa08123102 Saudi Yasir Seaidan (Race Wolrd Team) drives his Mini during the stage seven of the Rally Dakar 2020 between Riyadh and Wadi Al-Dawasir in Saudi Arabia, 12 January 2020. The Rally Dakar ta ...
Bild: EPA

Jaja, schon klar: Über die Jahrzehnte wurde aus dem Ur-Mini ein Auto, das eher maxi als mini war und ausserdem haben die aktuellen Dakar-Autos mit den Produktionsversionen höchstens den Namen und eine entfernt ähnliche Karosserie gemeinsam (siehe oben). Trotzdem, die Bilder von «Minis» (setzen wir das mal in Anführungszeichen), die durch die Sanddünen bolzen, sind grandios!

Bild: AP

Der altehrwürdige Praga-Truck

epa08127527 Czech driver Ales Loprais, co-driver Petr Pokora and Mechanic Khalid Alkendi from UAE (instaforex Loprais Team) in action during stage nine of the Rally Dakar 2020 between Wadi Al-Dawasir  ...
Bild: EPA

Praga? Nie gehört? Das ordentlich retro anmutende Markenlogo auf der Kühlerhaube dürfte ein Hinweis sein: Praga ist eine der ältesten Automarken der Welt. 1907 wurde die Firma in der Tschechoslowakei gegründet. Heute stellt sie LMP-Rennwagen her (und strassenzugelassene Hypercar-Versionen davon), Motorräder, Flugzeuge und Militärtrucks. Der hier gezeigte V4S ist der Nachfolger des Militärlastwagens V3S, der mehr als drei Jahrzehnte lang produziert wurde.

epa08112476 Czech driver Ales Loprais, co-driver Petr Pokora and Mechanic Khalid Alkendi from UAE (instaforex Loprais Team) in action during stage four of the Rally Dakar 2020 between Neom and Al Ula  ...
Bild: EPA

Der chinesische Borgward

Bild: EPA

Wie bitte? Borgward? Du meinst das hier?

Jein. Das ist eine Borgward Isabella Coupe, das wohl bekannteste Modell des deutschen Herstellers aus den Fünfzigerjahren. Das, hingegen, ...

Driver Nani Roma, of Spain, and co-driver Daniel Oliveras, of Spain, race their Borgward during stage eight of the Dakar Rally in Wadi Al Dawasir, Saudi Arabia, Monday, Jan. 13, 2020. (AP Photo/Bernat ...
Bild: AP

... ist ein Crossover-SUV, das unter dem altehrwürdigen Namen in China hergestellt wird. Weil eben 2020 ist. Aber irgendwie ist's eben cool, dass dieser Name in der Rangliste auftaucht.

Die afrikanische Autoindustrie

Driver Mathieu Serradori, of France, and co-driver Fabian Lurquin, of Belgium, race their Century during stage eight of the Dakar Rally in Wadi Al Dawasir, Saudi Arabia, Monday, Jan. 13, 2020. (AP Pho ...
Bild: AP

Okay, «Industrie» ist die falsche Bezeichnung, handelt es sich beim hier gezeigten Century CR6 nämlich um eine zweckbestimmte Rennmaschine aus einer kleinen südafrikanischen Manufaktur ... doch wie geil ist denn das Ding hier??!

epa08117207 French Mathieu Serradori (SRT Racing) drives his Buggy Century during stage six of the Rally Dakar 2020 from Ha'il to Riyadh in Saudi Arabia, 10 January 2020. EPA/ANDRE PAIN
Bild: EPA

In der Hinterradantriebs-Klasse vorne mit dabei, wird der Century von einem 7-Liter-Chevrolet-V8-Motor angetrieben, was ihn ordentlich flink macht – und mitunter für Bondfilm-ähnliche Schnappschüsse wie den hier sorgt:

Bild: AP

Grosses Kino!

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12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
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HartinderHard
16.01.2020 15:43registriert Mai 2019
Der Hongqi repräsentatiert China ideal, kummunitische Hülle, kaptialistischer Kern, begleitet von masslosen CO2-Ausstoss
13912
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AfterEightUmViertelVorAchtEsser___________________
16.01.2020 15:31registriert August 2017
Beim Hongqi CA770 müsste noch Winnie Puuh aus dem Dachfenster herausschauen. 😂😂😂
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Forest
16.01.2020 16:51registriert April 2018
Darf man in Zeiten des Klimawandel und Klimastreik das Unwort "V8" in den Mund nehmen? Ja man darf :) Danke Baroni.
6512
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