Der Video-Berg hat eine Maus geboren. Aus den sechs Eingaben von Lausanne und Bern resultiert nur eine Sperre. Die beiden Sportchefs Sven Leuenberger (SCB) und Jan Alston (Lausanne) waren noch in der Nacht auf den Freitag fleissig und reichten bei Einzelrichter Reto Steinmann sage und schreibe sechs Videos ein.
Jannik Fischer (oben) wird vorerst für ein Spiel gesperrt. Bild: KEYSTONE
Der Einzelrichter hat nur Lausannes Verteidiger Jannik Fischer für den Check gegen den Kopf von SCB-Stürmer Michael Loïchat für vorerst ein Spiel gesperrt und ein Verfahren eröffnet. Daraus dürfte dann eine längere Sperre hervorgehen.
Warum hat Reto Steinmann alle anderen Begehren (u.a. wurden gegen Berns Tristan Scherwey, Thomas Ruefenacht und Alain Berger sowie Lausannes Caryl Neuenschwander und Cristobal Huet Verfahren verlangt) um Strafuntersuchung abgelehnt? Ganz einfach: Der Einzelrichter greift nur dann in die Entscheidungshoheit der Schiedsrichter ein, wenn er ein Vergehen sieht, das mindestens mit einem Restausschluss (Matchstrafe) hätte bestraft werden müssen.
Er eröffnet aber keine Verfahren, wenn ein Foul übersehen worden ist, das höchstens eine Zweiminutenstrafe Wert gewesen wäre. Dem Schiedsrichter wird also ein «Irrtums- Spielraum» gelassen. Das heisst: Die Checks von Caryl Neuenschwander (gegen Eric Blum) und von Tristan Scherwey (gegen Philippe Rytz) werden richtigerweise als hart, aber korrekt eingestuft. Obwohl Rytz und Blum bei diesen Checks eine Gehirnerschütterung erlitten, das Spiel abbrechen mussten und für die Partie am Samstag fraglich sind. (kza)
13. März 1986: Der SC Bern erkauft sich den Wiederaufstieg in die NLA im wahrsten Sinne des Wortes. Dieser grösste Betrugsfall und Skandal in der Geschichte unseres Eishockeys hat letztlich aber allen geholfen.
Skandal? Das Wort stammt aus dem spätlateinischen Scandalum und bedeutet Ärgernis. Doch eigentlich ist der grösste Skandal des Schweizer Eishockeys kein Ärgernis und kein Betrug. Sondern im Urteil der Geschichte ein Glücksfall. Es ist eine Geschichte, wie sie nur das Schweizer Eishockey schreiben kann. Im Mittelpunkt steht Peter Bossert, von 1976 bis 1986 Präsident des EHC Arosa, später auch beim EHC Kloten engagiert.
Sein Pech ist es, dass er 20 Jahre zu früh kommt. Dieser tüchtige, visionäre …