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French Open: Nadal triumphiert in Paris zum 11. Mal

French Open, Männer-Final
Nadal – Thiem 6:4 6:3 6:2
Spain's Rafael Nadal holds the trophy as he celebrates winning the men's final match of the French Open tennis tournament against Austria's Dominic Thiem in three sets 6-4, 6-3, 6-2, at ...
Rafael Nadal kann die Tränen nach seinem 11. French-Open-Triumph nicht zurückhalten.Bild: AP/AP

Nadal triumphiert zum 11. Mal beim French Open: «Ein unglaublicher Moment»

10.06.2018, 18:49
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Rafael Nadal lässt sich auch von Dominic Thiem nicht stoppen. Mit einem ungefährdeten 6:4, 6:3, 6:2 im Final sichert sich der spanische Sandkönig seinen 11. Triumph am French Open.Mit nun 17 Grand-Slam-Titeln verkürzte Nadal seinen Rückstand in der Allzeit-Bestenliste gegenüber Roger Federer, der in Paris wie in den letzten beiden Jahren nicht antrat, wieder auf drei Einheiten.

Zudem bleibt der 32-jährige Mallorquiner vor dem Schweizer die Nummer 1 der Weltrangliste. Insgesamt steht Nadal bei seinem Lieblingsturnier jetzt bei unglaublichen 86:2 Siegen. Nadal ist und bleibt der Herrscher von Paris, Thiem hat sich womöglich als Kronprinz in Stellung gebracht.

Der Matchball im Video.Video: streamable

Rafael Nadal:

«Das ist unglaublicher Moment, ich bin überglücklich. Ich kann meine Gefühle nicht beschreiben, weil ich es niemals für möglich gehalten habe, hier 11 Mal zu gewinnen. Ich möchte Dominic gratulieren, er hat ein unglaubliches Turnier gespielt. Er ist einer dieser Spieler, welcher die Tour braucht. Gratuliere zu dieser Leistung, irgendwann wirst du dieses Turnier gewinnen. »

Für den Weltranglisten-Achten war es der erste Final bei einem Grand-Slam-Turnier. Der Österreicher hielt über weite Strecken gut mit und trug viel zur hochklassigen Partie bei. Die entscheidenden Punkte gewann aber Nadal, der kurze Schwächeperioden des acht Jahre jüngeren Thiem konsequent ausnützte. Dieser zeigte aber auf, dass er aktuell mit Sicherheit der zweitbeste Sandplatzspieler ist.

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Darf bei Nadal nicht fehlen: Der obligate Biss in den Siegerpokal.Bild: EPA/EPA

Ein schlechtes Game von Thiem am Ende des ersten Satzes genügte, um Nadal den letztlich vorentscheidenden Vorteil zu überlassen. Bei 4:5 spielte der Niederösterreicher ein miserables Game und schenkte dem Spanier den ersten Satz mit vier Fehlern geradezu. Und wenn Nadal, vor allem auf Sand, erstmal führt, ist er erst recht kaum zu stoppen. Er nahm Thiem auch im zweiten Satz gleich den Aufschlag zum 2:0 ab und war in der Folge näher an einem zweiten Break als am Ausgleich.

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Dominic Thiem erweist sich als fairer Verlierer.Bild: EPA/EPA

Dominic Thiem:

Das ist eine der aussergewöhnlichsten Leistungen, die es jemals in diesem Sport gegeben hat. Ich hatte trotzdem zwei gute Wochen. Als Rafa 2005 seinen ersten Titel hier geholt hat, war ich elf Jahre alt und habe das im Fernsehen gesehen. Nie hätte ich gedacht, dass ich selbst hier irgendwann im Endspiel stehen würde.»

Tennisspieler mit mindestens zwei Grand-Slam-Titeln (seit 1968)

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Tennisspieler mit mindestens zwei Grand-Slam-Titeln (seit 1968)
Novak Djokovic (2008 bis 2023): 24 Grand-Slam-Titel (10-mal Australian Open, 7-mal Wimbledon, 4-mal US Open, 3-mal French Open).
quelle: keystone / thibault camus
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Schreckmoment kurz vor dem Ende

Überhaupt agierte Nadal bei eigenem Aufschlag deutlich stärker als auf dem Weg in den Final. Das einzige Break gestand er Thiem im ersten Satz zum 2:1 zu, nachdem er selber mit einem Blitzstart in Führung gegangen war. Letztlich biss sich der Österreicher aber an den Konterqualitäten und der Spielübersicht der Weltnummer 1 die Zähne aus. Nadal hatte auf fast alles eine Antwort, so dass Thiem oft zu viel Risiko eingehen musste. Im dritten Satz wehrte der Fussball- und Skisprungfan zunächst noch fünf Breakbälle ab, ehe er den Service zum 1:2 doch abgeben musste.

Etwas Spannung kam nochmals auf, als Nadal beim Stand von 2:1 und 30:0 urplötzlich klagte, er könne den Mittelfinger der linken Hand nicht mehr bewegen. «Ich hatte einen Krampf und grosse Angst», verriet der Spanier danach. Nach kurzer Massage konnte er aber weiterspielen.

Rafael Nadal:

«Im dritten Satz kam ich schon etwas ins Zittern, als ich einen Krampf in der Hand kriegte. Aber das ist Sport. Wenn du von einem Gegner bis ans Limit gepusht wirst, kann so etwas passieren.»
Spain's Rafael Nadal bend his finger in the men's final match of the French Open tennis tournament against Austria's Dominic Thiem at the Roland Garros stadium in Paris, France, Sunday, ...
Nadal kämpft drei Games vor Schluss mit seltsamen Fingerkrämpfen.Bild: AP/AP

Danach schlug er zwar merklich langsamer auf, in Bedrängnis geriet er aber nicht mehr. Im Gegenteil: Nach einem zweiten Break verwertete er nach 2:42 Stunden seinen fünften Matchball. (pre/sda)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Luca Brasi
10.06.2018 18:00registriert November 2015
Der Thiem hatte nie eine Chance. Nadal ist einfach zu stark. Paris hat wieder seinen König und wie jedes Jahr fragt man sich, wer Nadal auf Sand stoppen kann und irgendwie kommt da niemand. Der härteste Gegner Nadals ist seine Gesundheit. Die anderen sind doch nur Statisten.
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Temeraire
10.06.2018 13:33registriert August 2017
Ich würde mich freuen, wenn Thiem heute gewinnen würde.
Ich denke es wäre sehr wichtig für ihn, zu sehen, dass er konstant gut spielen kann. Sein Problem bisher war ja oft, dass er nach einem guten Spiel (z.B. einem Sieg gegen Rafa) im nächsten Match gegen einen vermeindlich schwächeren Gegner verlor. Darum konnte er ja auch noch kein 1000er Turnier gewinnen, obwohl schon winige Chancen da waren.

Ich freue mich auf die Begegnung. Möge der bessere gewinnen!
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