Er wackelt wieder, der Grand-Slam-Rekord von Roger Federer. Noch hat kein Spieler mehr als seine 20 Major-Trophäen zuhause stehen. Aber Rafael Nadal hat mit 19 Titeln erstmals nur einen Rückstand – und die ganze Schweiz bangt schon dem French Open 2020 entgegen. Dort dürfte der Spanier mit dem Schweizer spätestens gleichziehen.
Verliert Federer den Major-Titel-Rekord, wird auch die Frage nach dem «Goat» wieder aktueller denn je. Wir zeigen hier die Entwicklung der Grand-Slam-Titel nach Alter der Spieler. Gewählt haben wir dafür die zehn Spieler mit den meisten Titeln, sowie Spieler, die sehr jung den ersten Major-Titel gewannen:
Nadal fing bereits mit 19 Jahren mit dem Füllen seiner Major-Vitrine an. Als Federer mit 21 Jahren und 10 Monaten in Wimbledon 2003 erstmals triumphierte, hatte der Mallorquiner im gleichen Alter schon deren drei Trophäen der höchsten Kategorie gewonnen.
Nadals Vorsprung wuchs bis zum Alter von 22 Jahren und 10 Monaten gar auf vier Titel an (6:2), erst im Alter von 25 Jahren und 5 Monaten glich Federer erstmals aus (10:10). Sechs Monate lag der Schweizer gar erstmals vor Nadal und mit 26 Jahren und einem Monat hatte er erstmals so viele Major-Titel wie sonst kein anderer Tennisspieler in diesem Alter.
Zwischen Nadal und Federer blieb es spannend, auch wenn der Schweizer meist die Nase vorne hatte und mit 30 Jahren und 11 Monaten drei Titel mehr als der Linkshänder (17:14) vereinte. Doch Nadal glich mit 32 Jahren zum 17:17 aus und übernahm ein Jahr später die Führung wieder. Jetzt mit 33 Jahren und 3 Monaten steht es 19:17 für den Spanier. Er hat also noch fast fünf Jahre Zeit, um Federers 20 Titel zu erreichen.
Aber wer weiss: Die beiden Tennisgiganten verzückten uns schon öfter mit unglaublichen Comebacks. Das letzte Wort wird hier also erst gesprochen sein, wenn Federer, Nadal und auch Djokovic ihre Karrieren beendet haben. Djokovic übrigens hatte zu keinem Alter mehr Titel als Federer oder Nadal – aber er ist mit 32 Jahren und 4 Monaten auch noch der jüngste der drei Cracks.
Als Schweizerin schlägt mein Herz natürlich für Fedi, aber Nadal ist auch ein sehr sympathischer Typ.
Letztendlich ist für mich als Zuschauerin zweitrangig, wer nun wie viele Titel holt. Hauptsache, sie liefern tolle Matches und gute Unterhaltung.
Es sei denn, wohlgemerkt, dass Federer an den vorher stattfindenden Australian Open seinerseits (endlich) wieder vorlegt. http://a