Der in Genf geborene Fuglsang siegte in Como solo, 31 Sekunden vor dem Neuseeländer George Bennett und 51 Sekunden vor dem Russen Alexander Wlassow. Der Däne entschied sein zweites Radsport-Monument für sich, nachdem er vor einem Jahr bereits bei Lüttich-Bastogne-Lüttich triumphiert hatte. Als bester Schweizer klassierte sich Matteo Badilatti mit 10:25 Minuten Rückstand im 23. Rang.
Im Finale besass Fuglsang die besten Beine, nachdem die Favoriten bereits früh in die Offensive gegangen waren. Gut sechs Kilometer vor dem Ziel setzte der 35-Jährige vom Team Astana am letzten Anstieg hinauf nach San Fermo di Battaglia die entscheidende Attacke. Mit einem trockenen Antritt löste er sich rasch von seinem letzten Konkurrenten Bennett.
Fuglsang gehörte zum Kreis der Favoriten. Der Olympia-Zweite von 2016 gewann in diesem Jahr die Ruta del Sol, wurde Fünfter an der Strade Bianche und belegte vor einer Woche hinter Remco Evenepoel Platz 2 an der Polen-Rundfahrt.
Ebendieser Evenepoel sorgte knapp 50 Kilometer vor dem Ziel für einen grossen Schreckmoment, als er einen Abhang hinunter fiel. Der 20-Jährige fuhr auf einer Brücke mit vollem Tempo in eine Begrenzungsmauer und stürzte mehrere Meter in die Tiefe. Nach bangen Minuten des Wartens wurde der Belgier geborgen und mit dem Krankenwagen ins Spital von Como gefahren.
VIDEO - Verschrikkelijke val #RemcoEvenepoel in de #RondevanLombardije in afdaling Sormano.#Evenepoel valt meters de diepte in van een brug, hij is bij bewustzijn, maar zwaar gewond. pic.twitter.com/SZ9XRlxzjq
— Dutch Disruption || lees het premium nieuws gratis (@DutchDisruption) August 15, 2020
Nähere Informationen zum Zustand des Seriensiegers gab es vorerst nicht. Ein Sprecher seines Teams Deceuninck-QuickStep sagte gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Ansa: «Remco hat ein starkes Trauma am rechten Bein erlitten, aber er hat nie das Bewusstsein verloren und auf alle Fragen des Arztes antworten können.»
Evenepoel gewann in diesem Jahr insgesamt bereits vier Rundfahrten bei ebenso vielen Starts. In der Lombardei bestritt er sein erstes sogenanntes Radsport-Monument. Erst vor zehn Tagen war Evenepoels Teamkollege Fabio Jakobsen an der Polen-Rundfahrt schwer gestürzt. Der Niederländer hatte mit schweren Kopfverletzungen zwei Tage im künstlichen Koma verbracht. (zap/sda)