Mathias Flückiger hat an der Mountainbike-WM in Leogang die Ehre der Schweizer im olympischen Cross-Country gerettet. Der 32-jährige Berner gewann Silber hinter dem französischen Überraschungssieger Jordan Sarrou. Bronze ging mit Titouan Carod an einen weiteren Franzosen.
🇫🇷 WORLD CHAMPION 🇫🇷 @jordansarrou secures France’s third gold medal of the day! #Leogang2020 pic.twitter.com/oHrpZPFwxu
— UCI MTB (@UCI_MTB) October 10, 2020
Nino Schurter klassierte sich nach zuletzt fünf WM-Titeln in Folge als Neunter weit ausserhalb der Medaillenränge. Der 34-jährige Bündner kam von Beginn weg nicht auf Touren. Gleich am Start rutschte er aus dem Pedal. Im Bemühen, sich im ersten Anstieg nach vorne zu arbeiten, liess er viel Energie. Zwei Ränge hinter Filippo Colombo war Schurter am Ende nur der drittbeste Schweizer. «Ich fand nie richtig ins Rennen und zweifelte wegen den Bedingungen schon die ganze Woche ein bisschen», sagte Schurter.
Zusätzlich erschwert wurde die Aufgabe durch einen angekündigten Wetterumbruch. Man wusste vor dem Rennen nicht, ob und wann der Regen einsetzt. Thomas Frischknecht, Teamchef von Schurter bei Scott im Weltcup und SRF-Experte an der WM, sprach von «einem grossen Poker». Ein Poker, den Schurter verlor. Der achtfache Weltmeister ging mit einem Regensetup ins Rennen, das in verschiedenen Passagen einem Quer-Rennen glich. Der Regen setzte aber erst spät und weniger stark als vermutet ein. Dass Schurter nun nicht mit dem Regenbogentrikot ins Olympiajahr 2021 geht, kommt ihm indes nicht ungelegen: «Das nimmt etwas Druck von mir.»
Für Sarrou ist es der mit Abstand grösste Erfolg. Dreimal hat es der 27-Jährige aus Saint-Etienne im Weltcup bislang als Dritter auf das Podest geschafft. 2014 war er WM-Zweiter bei der U23, in diesem Jahr holte er seinen ersten nationalen Meistertitel bei der Elite. Flückiger, den vor einer Woche in Nove Mesto noch Magenkrämpfe und eine Erkältung geplagt hatten, sicherte sich zum dritten Mal an Weltmeisterschaften Edelmetall. Im Vorjahr war er Zweiter hinter Schurter, 2012 Dritter hinter Schurter und seinem älteren Bruder Lukas Flückiger. (pre/sda)