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Fleisch von gequälten Pferden landet immer noch in Schweizer Tellern

Brutales Zusammentreiben von Pferden in Argentinien.Bild: © Tierschutzbund Zürich
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Fleisch von gequälten Pferden landet immer noch in Schweizer Tellern

Ein Jahr nach dem Pferdefleischskandal berichtet der Tierschutzbund Zürich (TSB) noch immer von gequälten Pferden. Neuste Kontrollen hätten ergeben, dass die Situation «unverändert inakzeptabel» sei, schreibt der TSB. 
11.03.2014, 19:26
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Vor einem Jahr berichtete der Tierschutzbund Zürich (TSB) über schlechte Bedingungen der Pferdefleischproduktion in den USA, Kanada, Mexiko und Argentinien. Noch immer würden Pferde «systematisch gequält, vernachlässigt und nicht ausreichend versorgt». Am Abend wird auch der «Kassensturz» darüber berichten.

An die Detailhändler Aldi, Avec, Denner, Migros und Spar richtet der TSB deshalb die Forderung: Sie sollen nur Pferdefleisch aus Ländern importieren, welche die EU- und Schweizer Standards bezüglichHaltung, Transport und Schlachtung einhalten. 

Eine typische TransportverletzungBild: © Tierschutzbund Zürich

Volg und Lidl verzichten ganz auf Pferdefleisch

Die rechtliche Einflussnahme auf die Produktionsländer in Übersee sei unrealistisch, schreibt der TSB. Er schlägt deshalb den Schweizer Detailhändlern vor, entweder ganz auf Pferdefleisch zu verzichten wie Volg und Lidl oder aber auf einen europäischen Lieferanten auszuweichen wie Coop.

Migros baut eigenen Mastbetrieb

Wie eine Migros-Sprecherin auf Anfrage sagte, genügen die Bedingungen des heutigen Lieferanten in Kanada den Anforderungen des Tierschutzes tatsächlich nicht. Seit letztem Jahr baue man deshalb vor Ort einen neuen Pferdemastbetrieb auf, der im Sommer fertig sei. 

Interne Fachleute und externe Kontrollstellen würden prüfen, ob das Tierwohl den Anforderungen entspreche, heisst es in einer Mitteilung. Sollten die Vorgaben bezüglich Tierhaltung, Transport, Schlachtung und Rückverfolgbarkeit nicht erreicht werden, werde Migros «die Verbindung nach Kanada abbrechen». 

Spar stoppt Import bis auf weiteres

Spar hat gemäss einer Mediensprecherin nach den Hinweisen vor einem Jahr Abklärungen getätigt und «keine gravierenden Mängel festgestellt». Aufgrund der neuen Vorwürfe sei nun der Pferdefleisch-Import bis auf weiteres gestoppt worden. Pferdefleisch sei ohnehin nicht im Standardangebot gewesen, sondern nur vier bis fünf Mal jährlich bei Aktionen verkauft worden.

Aldi will nur noch zertifiziertes Pferdefleisch

Ein Sprecher von Aldi Suisse erklärte auf Anfrage, es werde «so bald als möglich und spätestens im Sommer 2014» ausschliesslich Pferdefleisch importiert, das von der unabhängigen Organisation SGS zertifiziert ist. Der kanadische Schlachthof Viande Richelieu werde dann eingehend, wiederkehrend und unangemeldet kontrolliert. 

In den Avec-Läden werden gemäss einer Valora-Sprecherin in äusserst kleinem Umfang Pferdefleischprodukte verkauft, die von der Skin Packing SA geliefert werden. Seit letztem Februar seien vor Ort verschiedene Kontrollen durchgeführt worden, um zu garantieren, dass die Tiere gut behandelt werden. (whr/sda)

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