Meine Hände sind feucht. Die Finger zittern. Mir wird heiss und dann wieder kalt. Und wieder heiss. Mein Herz scheint aus meinem Hals herausrasen zu wollen. Und nein, es ist nicht wegen Ryan Gosling. Es ist dieses bleichgesichtige Scheusal, das vor mir steht. Und dann renne ich.
Die Coulrophobie ist die krankhafte Angst vor Clowns. Bei Kindern wird das Unbehagen vor den geschminkten «Spassmachern» als gesund erachtet. In einer Studie der britischen University of Sheffield aus dem Jahr 2008 wurden 250 Kinder zu den Clownsbildern befragt, die in einem Krankenhaus an den Wänden hingen. Von den 250 Kindern fand kein einziges die Bilder lustig. Bei Erwachsenen hingegen wird die Coulrophobie als Angststörung kategorisiert.
Die Ursachen dafür sind noch ungeklärt, aber es gibt drei Erklärungsversuche: Einerseits bleiben Mimik und Emotionen eines Clowns unter seinem überdimensionalen Lächeln verborgen. Zusätzlich befähigt ihn seine Maskerade dazu, sich abseits sozialer Normen zu bewegen. Und manche Psychologen glauben, dass vor allem die Horrorfilme ab den 90ern das Böse in den Clown hineingepflanzt haben. Sprich: Stephen King und sein «Es» sind an allem schuld.
Ich dachte wirklich, es würde schon nicht so schlimm werden. Ein bisschen dieses Virtual-Reality-Game «Until Dawn: Rush of Blood» zu spielen, das ginge problemlos. Diese hoffnungsvolle Zuversicht, sich direkt in die Katastrophe zu stürzen, hab ich wohl meiner eisernen Erziehung zu verdanken:
Das Einzige, was ich neben einem halbstündigen Zitteranfall aus dieser Erfahrung mitgenommen habe, ist die Überzeugung, dass ich wahrhaftig unter Coulrophobie leide:
PS: An die User Joël und Co., die gerne gesehen hätten, dass ich die Spitalclowns in Basel besuche: Nehmt dieses Video als Wiedergutmachungsversuch, dass ich nicht da war. Ihr wisst jetzt ja, wieso.