Der Deutschen Börse droht möglicherweise ein teurer Übernahmekampf um die London Stock Exchange (LSE). Der US-Rivale Intercontinental Exchange (ICE) prüfe ein Gegengebot, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf Insider.
ICE, dem die weltweit bekannteste Aktienbörse, die New York Stock Exchange, gehört, lasse sich dabei unter anderem von der US-Bank Morgan Stanley beraten. Die Deutsche Börse war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen. ICE, LSE und Morgan Stanley wollten keine Stellung nehmen. Bloomberg beschrieb seine Quellen als mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Nach 2000 und 2005 ist die vor wenigen Tagen verkündete Absicht der Deutschen Börse, die LSE zu übernehmen, der dritte derartige Versuch. Aktionäre beider Konzerne sollen dabei ihre bisherigen Anteile in Papiere des neuen Unternehmens tauschen, an dem die Deutschen dann mit 54,4 Prozent der Anteile die Mehrheit hätten.
Vor vier Jahren war eine Fusion der Deutschen Börse und des New York Stock Exchange geplatzt. Europas oberste Wettbewerbshüter hatten im Februar 2012 den geplanten Zusammenschluss wegen kartellrechtlicher Bedenken untersagt. Ende 2012 hatte dann die ICE zugeschlagen und die New Yorker Börse übernommen. (wst/sda/dpa)