Wirtschaft
Digital

Darum ist Bill Gates wieder der reichste Mensch der Welt

FILE - In this Aug. 24, 1995, file photo, Microsoft Chairman Bill Gates sits on stage during a video portion of the Windows 95 Launch Event on the company's campus in Redmond, Wash. One of the bi ...
Microsoft-Mitbegründer Bill Gates hat neu ein Vermögen von 110 Milliarden US-Dollar. Bild: AP

Darum ist Bill Gates wieder der reichste Mensch der Welt

Reich sind sie alle – und zwar sehr reich. Doch nur einer kann der Erste sein. Nun hat Bill Gates wieder die Spitzenposition übernommen. Und dafür gibt es Gründe.
23.11.2019, 16:48
Sabrina Manthey / t-online
Mehr «Wirtschaft»
Ein Artikel von
t-online

Nach mehr als zwei Jahren hat Bill Gates, Mitgründer des Technologiekonzerns Microsoft, wieder die Spitze der reichsten Menschen der Welt erklommen und Amazon-Gründer Jeff Bezos vom Thron gestossen. Dabei ist es nahezu ein Kopf-an-Kopf-Rennen, denn beide trennt nur eine Milliarde US-Dollar. Den 110 Milliarden von Gates stehen 109 Milliarden von Bezos gegenüber.

Das hört sich nicht nur nach viel an, sondern ist auch sehr viel Geld. Unvorstellbar viel Geld.

Doch bei einem Vermögen von 110 Milliarden US-Dollar von Gates und 109 Milliarden US-Dollar von Bezos, kann sich das Rennen an der Spitze auch schnell wieder drehen.

Bei Gates könnte der Geldzähler noch weit höher stehen: Der Microsoft-Mitbegründer hat bislang über 45 Milliarden US-Dollar der von ihm und seiner Frau gegründeten Bill & Melinda Gates Foundation gespendet. Sie setzt sich für die Ärmsten der Welt ein, fördert Wissenschaft und Technologie oder finanziert Bildungseinrichtungen. Ein grosser Teil der Spenden kommt Schweizer Organisationen zugute.

Bezos, der Bad Boy der Tech-Welt, versuchte sich zuletzt ebenfalls als Philanthrop. Er spendete 2018 zwei Milliarden Dollar an Obdachlose. Wie Gates versucht auch Bezos gesellschaftliche Probleme auf privater Basis zu lösen.

Die reichsten Menschen der Welt

Bild

Acht der zehn reichsten Menschen kommen aus den USA, zwei aus Europa. Bernard Arnault, auf dem dritten Platz, ist Franzose und Mehrheitseigner von Christian Dior und des Luxusgüterkonzerns LVMH. Amancio Ortega kommt aus Spanien. Der Textilunternehmer ist Gründer und Mehrheitsaktionär der Inditex-Unternehmensgruppe. Julia Flesher Koch, die einzige Frau unter den zehn, hatte im Sommer ihren Ehemann David Koch beerbt.

Bezos verliert

Es gibt einige Gründe, warum Bezos die Top-Position räumen musste. So hat Amazon trotz boomender Online-Käufe und florierender Cloud-Dienste im dritten Quartal des Jahres weniger verdient. Hohe Ausgaben liessen den Nettogewinn verglichen mit dem Vorjahreswert um knapp 28 Prozent auf 2.1 Milliarden Dollar (1.9 Mrd. Euro) sinken. Es war das erste Mal seit 2017, dass Amazons Quartalsgewinn im Jahresvergleich sank.

FILE - In this March 4, 2018 file photo, Jeff Bezos and wife MacKenzie Bezos arrive at the Vanity Fair Oscar Party in Beverly Hills, Calif. The founder of Amazon and his wife have made their largest p ...
Seine Scheidung kam Bezos 2019 teuer zu stehen.Bild: AP Invision

Im Zuge der Scheidung von MacKenzie Bezos, mit der Jeff Bezos 25 Jahre verheiratet war, ging zudem ein Teil seiner Anteile an Amazon an sie über. MacKenzie Bezos, die einen wesentlichen Anteil am Aufbau des Online-Riesen hatte, ist mit einem Vermögen von 35 Milliarden US-Dollar eine der reichsten Frauen der Welt und auf der Bloomberg Billionaires Liste der reichsten Personen auf Platz 24 zu finden.

Gates gewinnt

Auf der anderen Seite hatte zuletzt ein milliardenschwerer Grossauftrag des US-Verteidigungsministeriums die Aktien von Microsoft in die Höhe klettern lassen. Der Software-Riese hatte Ende Oktober 2019 überraschend den Rivalen Amazon bei dem Auftrag zur Modernisierung der IT-Systeme der Behörde (Joint Enterprise Defence Infrastructure Cloud, kurz: «Jedi») ausgestochen.

Der Auftrag habe ein Volumen von zehn Milliarden Dollar und sehe ein Cloud-System für vertrauliche Militärdaten vor, so das US-Verteidigungsministerium. Amazon galt lange Zeit als Favorit für den Aufbau des Cloud-Systems. Zuvor waren der Software-Konzern Oracle und der IT-Dienstleister IBM aus dem Bieterrennen ausgeschieden.

Blick ins Allerheiligste: watson besucht das gigantische Hauptquartier von Microsoft in Seattle

1 / 68
Blick ins Allerheiligste: watson besucht das gigantische Hauptquartier von Microsoft in Seattle
Für watson besuchte ich zwei Tage den Microsoft-Campus bei Seattle: 42’220 Menschen arbeiten hier in 125 Gebäuden auf einer Fläche von rund 100 Fussballfeldern.

Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das Surface Studio ist Microsofts erster All-in-one-PC
Das könnte dich auch noch interessieren:
24 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Le_Urmel
23.11.2019 17:19registriert Juni 2014
Putin wird auf 200 Milliarden geschätzt
11227
Melden
Zum Kommentar
avatar
Beat-Galli
23.11.2019 19:09registriert Januar 2019
Er hat sie nicht gespendet. Also offiziell schon aber ich sehe es anders.
In ein Fonds parken, wo man eigentlich Besitzer davon ist, aber gemäss jeweils örtlichen Gesetzgebenden doch nicht, die Gewinnekassieren, beziehungsweise Steuern die man darob nicht zahlen muss einbehalten und dann den Armen geben, welche nicht arm wären, wenn der Staat mit den nicht Steuern seine Aufgaben erledigen könnte...
Ich habe dieses Märchen nie geglaubt und werde es auch nie glauben.

Ich gebe einzig zu, dass andere das System ausquetschen, und nichts abgeben. Oder alles horten. Einzig da ist er besser.
10935
Melden
Zum Kommentar
avatar
DerTaran
23.11.2019 18:54registriert Oktober 2015
Natürlich haben Gates und co Milliarden zur freien Verfügung, aber ein Grossteil ihres Vermögens ist virtuelle und an den Wert der Unternehmen gekoppelt, die sie gegründet haben.
8213
Melden
Zum Kommentar
24
Thiam, Rohner und Co.: CS-Bosse müssen ihre Boni wohl nicht zurückzahlen

Die ehemaligen Führungskräfte der untergegangenen Grossbank Credit Suisse (CS) dürfen ihre Boni behalten. Bei der derzeitigen Rechtslage dürfte eine Rückforderung kaum erfolgreich sein, teilte das Finanzdepartement am Sonntag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Zur Story