Der Auftritt des ältesten Sohns des Präsidenten an den Trump-Festspielen – auch Parteitag der Grand Old Party genannt – verlief ganz nach Plan: Joe Biden gebasht, Untergang der USA in Aussicht gestellt, sollten die Demokraten gewinnen, den Vater als Retter des Vaterlandes gepriesen.
Auch Dons Freundin, die ehemalige Fox-News-Moderatorin Kimberly Guilfoyle, durfte mittun und apokalyptische Warnungen in die TV-Kameras brüllen. Von seiner ersten Frau und Mutter seiner fünf Kinder hat er sich scheiden lassen.
Dass Donald Jr., inzwischen 42 Jahre alt, überhaupt einen solch prominenten Platz am Parteitag der Republikaner einnehmen würde, war nicht unbedingt voraussehbar. Die Hierarchie der drei Trump-Kinder aus erster Ehe schien lange klar: Darling des Vaters und die klare Nummer eins ist Tochter Ivanka.
Die beiden Jungs Don Jr. und Eric hingegen sind nicht nur das beliebte Ziel bösartiger Witze der Late-Night-Komiker. Selbst Trump Senior soll gemäss dem Magazin «Atlantic» über seinen ältesten Sohn einst gesagt haben: «Er ist nicht das schärfste Messer in der Schublade.»
Das Verhältnis der beiden Donalds war lange Zeit problematisch. Das zeigt ein ausführliches Porträt von Don Jr. in der «New York Times». Schon der Name war einst ein Problem. Als Mutter Ivana Trump Donald Jr. vorschlug, soll der Vater besorgt gefragt haben: «Und was, wenn er ein Versager wird?»
Die Befürchtungen sollten sich zunächst bewahrheiten. Im Wahlkampf 2016 fiel Donald Jr. primär durch seine Flops auf. Er war es, der das fatale Treffen mit einer russischen Anwältin, die «Dreck über Hillary Clinton» versprach, im Trump Tower aufgegleist hatte und dabei eine verhängnisvolle E-Mail-Spur hinterliess.
Dem verzweifelten Trump-Wahlkampfteam blieb nichts anderes übrig, als den Zwischenfall mit dem Argument abzutun, Donald Jr. sei kein Verräter, sondern bloss ein Idiot. Zu diesem Schluss sollte später auch Sonderermittler Robert Mueller kommen.
Wahlkampf-Manager Steve Bannon soll gar gespottet haben: «Donald Jr. ist der einzige Mensch, der alles glaubt, was Breitbart berichtet.» Breitbart ist das konservative Online-Newsportal, das Bannon einst geleitet hat. Der entnervte Vater soll derweil seinem Sohn geraten haben: «Don, du kannst endlich etwas Nützliches für mich tun – geh jagen.»
Die Leidenschaft für die Jagd hat Don Jr. viel Ärger bei den Linken eingebracht, vor allem wenn er zusammen mit seinem Bruder Eric Löwen und anderes Grosswild erlegte. Doch in konservativen Kreisen hat es ihm Tür und Tor geöffnet. Der Trump-Sohn gilt deswegen nicht als «City Slicker», als verweichlichter Stadt-Hipster, sondern als bodenständiger Landbursche.
Don Jr. ist das Trump-Kind, das sich am meisten für Politik interessiert, mehr noch als Tochter Ivanka. Während diese gerne in liberalen Kreisen verkehrt, umgibt sich Don Jr. mit Freunden aus dem knallhart rechten Lager. Sie nennen sich das «Wolfsrudel».
Dazu gehört etwa Andy Surabian, ein ehemaliger Mitarbeiter von Steve Bannon. Mit von der Partie ist auch der republikanische Abgeordnete Matt Gaetz, der am äussersten Rand der GOP agiert, oder Arthur Schwartz, ein wichtiger Meinungsmacher der Konservativen. Er ist Autor des Buches «Clinton Cash», das eine wichtige Rolle im Wahlkampf 2016 gespielt hat.
Es ist daher kein Wunder, dass Don Jr. keinerlei Berührungsängste gegenüber der äussersten Rechten kennt. So hat er einst Pepe the Frog, ein bekanntes Symbol der Alt-Right-Bewegung, retweetet. «Ich dachte, der Frosch sei lustig», rechtfertigte er sich später.
Oder er hat ein Foto auf Instagram gepostet, auf dem er mit einer AR-15 zu sehen ist. Dieses halbautomatische Gewehr ist in der rechten Szene sehr beliebt. Dass sein Gewehr mit einem Symbol der White-Supremacists-Szene geschmückt war und sein Magazin ein Foto von Hillary Clinton hinter Gittern trug, macht die Sache nicht wirklich besser.
Eigentlich sollte Donald Jr. zusammen mit seinem Bruder Eric die Geschäfte der Trump Group leiten. De facto ist er jedoch zu einem Berufspolitiker mutiert. Er spielt nun eine wichtige Rolle im Trump-Team und wird inzwischen gar von seinem Vater akzeptiert. «Er ist wirklich gut geworden», soll der Präsident kürzlich zu einem Mitarbeiter gesagt haben. «Er hat die richtigen Instinkte, er hat die Talente seiner Familie.»
Steht den Amerikanern nach den Kennedys, den Bushs, den Clintons mit den Trumps eine neue Polit-Dynastie ins Haus? Am Ehrgeiz von Donald Jr. wird es nicht scheitern. An den Wahlkampfveranstaltungen wird er bereits mit «46, 46» begrüsst, will heissen, dass seine Fans ihn bereits als Nachfolger des 45. Präsidenten, Donald Trump, sehen.
Dazu müsste Trump Senior jedoch zunächst die Wiederwahl schaffen – und dann müsste der Sohn aus dem Schatten seines Vaters treten. Beides sind grosse Hürden. Sorgen muss sich Donald Jr. jedoch keine machen. Für einen gut bezahlten Job bei Fox News wird es alleweil reichen.
Da dieses „Lob“ von Trump kommt, kann man getrost sagen: Don Junior ist immer noch ein Trottel. Jetzt halt einfach zusätzlich ein korrupter, krimineller Trottel
Zu doof, ein Krimineller zu sein.
Bzw. keine Skills, um bei der Mafia anzuheuern.
Der kleine Donald gleist das Treffen mit einer russischen Anwältin, die «Dreck über Hillary Clinton» versprach, im Trump Tower auf, UND ist so dämlich, eine verhängnisvolle E-Mail-Spur zu hinterlassen.
So bekloppt zu sein, erlaubt nicht mal sein Vater.
Genau solche Undifferenziertheiten spielen den Populisten in die Hände!
#notallpepes