2019 lebten über 30% der Privathaushalte in der Schweiz in einem Wohneigentum (BFS, 2021), jedes zweite davon ist ein Einfamilienhaus. Laut der Wohntraumstudie 2020 wünschen sich zwei Drittel der in Mieterschaft lebenden ein Wohneigentum. Dabei sind die wichtigsten Gründe günstigere Wohnkosten (47%), Gestaltungsfreiraum (39%) und Absicherung im Alter (38%). Bei hohen Mietkosten und tiefen Hypothekarzinsen scheint es naheliegend, dass sich viele von uns mit dem Wunsch nach einem Eigenheim beschäftigen.
Für die meisten von uns ist der Kauf eines Eigenheims eine grundlegende und oft lebensprägende Entscheidung. Mich hat interessiert was dran ist am Traum von den eigenen vier Wänden und ob es Wege gibt, schneller ans Ziel zu kommen.
Hier einige Fakten und Tipps, die helfen können, wenn du dich mit dem Gedanken beschäftigst, dir deinen Traum zu erfüllen.
Gemäss hausinfo.ch kostet ein Einfamilienhaus in der Schweiz im Durchschnitt 1'050'000 Franken und eine Eigentumswohnung ca. 7’400 Franken pro Quadratmeter. Allerdings gibt es grosse regionale Unterschiede, so kostet ein Haus in Zürich ca. 3 Mio. Franken und der Quadratmeter-Preis für Eigentumswohnungen in Genf liegt bei stolzen 14'290/m2.
Trotzdem ist gemäss Studien die Nachfrage im Jahr 2020 gestiegen, besonders in Gebieten abseits der Zentren. Mit zunehmenden Home-Office-Möglichkeiten haben viele ihren Suchradius vergrössert. Für einen aktuellen Vergleich der Wohnmarktpreise kann dieser Rechner nützlich sein.
Gemäss der Wohntraumstudie 2020 wünschen sich 45% der Schweizerinnen und Schweizer eine ländliche Wohnumgebung. Das sind 4% mehr als bereits heute auf dem Land wohnen, zudem wollen 8% der Mietenden, die heute in der Stadt wohnen, raus aufs Land (5%) und in die Agglomeration (3%). Die beliebteste Wohnform ist das frei stehende Einfamilienhaus, 60% der 25-30 Jährigen und 45% der Mietenden träumen von einem eigenen Haus.
Laut der Studie Finanzierung von Wohneigentum für Familien sparen Schweizer Eltern im Durchschnitt 8 Jahre, bis sie sich eine Eigentumswohnung oder ein Haus leisten können. Die Immobilie wird oft aus mehreren Quellen finanziert: In der Deutschschweiz sind 48% des eingesetzten Eigenkapitals vom Sparkonto (Romandie 33%), 21% kommen von der Verwandtschaft (Romandie 27%), 13% aus Guthaben der dritten Säule (Romandie 7%) und 10% sind Pensionskassenvorbezüge (Romandie 18%).
Mit diesem Rechner kannst du ausrechnen bis zu welchem Kaufpreis im Vergleich zu deiner jetzigen Miete es sich lohnt, das Wohneigentum zu erwerben.
Illustratives Beispiel:
Wer heute 2'500 Franken Miete zahlt und eine 1. Hypothek mit 10 Jahren Laufzeit für 0,75% und eine 2. Hypothek mit 2,25% aufnehmen könnte, fährt mit einem Eigenheim bis zu 1'000’000 Franken gemäss Rechner besser und müsste ein Eigenkapital von 200'000 Franken mitbringen. Selbstverständlich gibt es da noch viele Variablen wie Grenzsteuersatz, Jahre bis zur Pensionierung etc. aber so kriegst du einen Anhaltspunkt.
Zur Berechnung gibt es verschiedene Hypothekenrechner. Für die Tragfähigkeit des Einkommens rechnen viele Banken nicht mit den gegenwärtig tiefen Hypothekarsätzen, sondern mit 5%.
Als illustratives Beispiel:
Für eine Immobilie mit Kaufpreis 1'000'000 Franken und Eigenmitteln von 200'000 müsstest du gemäss einem einfachen Bankrechner mind. ein Einkommen von 160'000 Franken im Jahr haben.
Wer gerne ausrechnen möchte, wie teuer die Immobilie beim gegenwärtigen Einkommen sein kann, hier ein praktischer Rechner dazu.
Da der Kapitalbedarf für ein Einfamilienhaus schnell 150’000-200'000 Franken betragen kann, kann es dauern, bis dein Traum Wirklichkeit wird. Wer schneller zum Ziel kommen möchte, sollte prüfen, ob es nicht Sinn machen könnte, das Geld nicht nur auf dem Sparkonto anzusparen, sondern mit einem passenden Risikoprofil anzulegen - illustratives Beispiel (ohne Inflation und Kosten):
Da beim Kauf einer Immobilie viele Sachen zu berücksichtigen sind, lohnt sich sorgfältige und frühzeitige Planung; einige Eckpunkte, die du klären solltest, sind:
Einer der häufigste Fehler sind Überhand nehmende Emotionen, die zu übereilten Fehlkäufen oder finanziellen Engpässen führen können, da man Unterhalt oder die Hypothek nicht tragen kann, wenn sich bspw. die Lebensumstände ändern. Wie diese Beispiele zeigen, ist in der Schweiz ein Eigenheim eine grosse Investition, die für viele von uns mit einigen Hürden verbunden ist, und gute Planung benötigt.
Wie seht ihr das und welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
1. Das die Debatte enorm emotional ist. Viele Leute kaufen sich Häuser, weil sie Häuser wollen und darüber hinaus machen sich die Wenigsten Gedanken.
2. Das Hausbesitzer ihre Investiton als super sicher und super rentabel erachten - und dabei gerne Mal gegen den Börsenmarkt wettern. Dass sie selber bei 20% Eigenkapital 5xgehebelt mit einem nicht-diversifizierten Immobilieninvestment unterwegs sind, merken dabei aber die wenigsten. :‘D