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Diesen Trend sollten wir nicht aufnehmen: im Restaurant mit schlechten Tripadvisor-Reviews drohen, um gratis zu essen

Nicht die feine Art

Diesen Trend sollten wir nicht aufnehmen: im Restaurant mit schlechten Tripadvisor-Reviews drohen, um gratis zu essen

10.05.2014, 11:2710.05.2014, 11:42
Kian Ramezani
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Millionen in der ganzen Welt vertrauen bei der Auswahl eines passenden Hotels oder Restaurants auf Tripadvisor. Die Popularität des Portals bringt leider einige Kunden auf dumme Ideen: Sie drohen mit negativen Erfahrungsberichten, wenn sie nicht gratis essen oder ein teureres Zimmer bekommen. 

In Grossbritannien ist das Problem bereits derart ausgeprägt, dass sich die Branchenverbände mit Tripadvisor an einen Tisch setzen und nach Lösungen suchen. «Leute, die Hotels und Restaurants mit schlechten Reviews drohen, um so kostenlose Leistungen zu erpressen, werden zunehmend zum Problem», sagte Martin Couchman, Chef des britischen Gastgewerbeverbands, gegenüber dem «Telegraph».

Er rät betroffenen Betrieben, nicht auf die Drohungen einzugehen und Tripadvisor zu kontaktieren. «Wirte können sich bei uns melden, bevor ein solcher Erfahrungsbericht online geht», versichert eine Sprecherin des Portals.

Steakhausbetreiber Craig Savage erklärt, wie dreist die Schlaumeier vorgehen: «Meistens kommt die Person an die Bar und behauptet, ein Restaurantkritiker bei Tripadvisor zu sein. Dann weisst du, dass du Ärger bekommst.» Die vermeintlichen Kritiker würden sich dann über das Essen beklagen. Auf die Frage des Personals, wie man die Situation bereinigen könne, folgt stets die Bitte nach einer kostenlosen Mahlzeit.

Hierzulande noch kein Thema

Auch hierzulande erfreut sich Tripadvisor grosser Beliebtheit. Doch die fiesen Erpressermethoden aus Grossbritannien stellen höchstens ein Randphänomen dar: «In der Schweiz sind Androhungen von Gästen, auf Tripadvisor schlechte Bewertungen zu posten, falls sie keine Vergünstigung erhalten, kein wachsendes Problem», erklärt Eva Strebel von Hotelleriesuisse auf Anfrage.

Beim Rechtsdienst von Gastrosuisse, an den sich betroffene Verbandsmitglieder wenden könnten, sind bisher keine entsprechenden Meldungen eingegangen.

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