Die Grossbank UBS hat im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal einen Reingewinn von 0,9 Milliarden Franken geschrieben, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Schweizer Geschäft litt unter Negativzinsen und höheren Kosten.
Der Reingewinn wurde durch die Höherbewertung von latenten Steueransprüchen vor allem im US Wealth Management beeinträchtigt. Der Gewinn vor Steuern stieg im dritten Quartal mit 39 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken deutlich, wie die UBS am Freitag mitteilte.
Das internationale Vermögensverwaltungsgeschäft verbesserte sich in allen Ertragskategorien. Der operative Gewinn erhöhte sich von 504 Millionen Franken im Vorjahresquartal auf 587 Millionen Franken.
Das US-Vermögensverwaltungsgeschäft verzeichnete Nettogeldabflüsse von 2,3 Milliarden Dollar, weil bewusst weniger Vermögensverwalter (Broker) rekrutiert wurden. Der operative Gewinn sank um 5 Millionen auf 315 Millionen Franken im dritten Quartal.
Satt waren die Gewinne der Investmentbank. Der Vorsteuergewinn von Juli bis September betrug 269 Millionen Franken (Vorjahr 161 Millionen Franken). Hohe Einnahmen generierten Geschäfte mit Aktienderivaten. Die Marktvolatilität blieb weiter niedrig – was sich negativ auf das Geschäft auswirkte.
Das Schweizer Geschäft mit Privat-, Firmen- und institutionellen Kunden litt weiterhin unter den Negativzinsen. Wegen hohen Technologieausgaben stiegen zudem die Kosten. Der operative Gewinn sank von 453 Millionen Franken im Vorjahresquartal auf 411 Millionen Franken.
Wie die Bank weiter mitteilte, hatte sich die Situation bei den Risikopuffern wieder verbessert. Nachdem die harte Kernkapitalquote (CET1) im zweiten Quartal auf 13,5 Prozent schrumpfte, stieg sie per Ende September auf 13,7 Prozent.
«Wir erzielten gute Resultate in allen Unternehmensbereichen, mit Asien/Pazifik als einem wichtigen Treiber des profitablen Wachstums», kommentiert CEO Sergio Ermotti die Leistung.
Für das Gesamtjahr gab sich die UBS verhalten optimistisch: Geopolitische Spannungen stellten nach wie vor ein Risiko für die Anlegerstimmung dar. Zudem setzten tiefe und negative Zinsen, insbesondere in der Schweiz und der Eurozone, die Nettozinsmarge unter Druck, wobei die Normalisierung der US-Geldpolitik dies teilweise kompensieren könnte. (sda)