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Swiss zahlt Manager-Boni für 2019 aus

Swiss zahlt Manager-Boni für 2019 aus

27.10.2020, 13:47
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ARCHIVBILD ZUR BEWILLIGUNG DER STAATSHILFE FUER DIE SWISS UND EDELWEISS DURCH DEN DEUTSCHEN STABILISIERUNGSFONDS, AM MONTAG, 17. AUGUST 2020 - coVIDE Photo Set - Grounded "Swiss" and "E ...
Die Flugzeuge stehen, das Geld fliesst.Bild: keystone

Die Swiss-Manager erhalten demnächst ihre Boni für 2019. Es sind aber vorerst die letzten Zahlungen. Im Zuge der Pandemie stellt sich die Swiss nämlich auf weiter schwierige Zeiten ein.

Die Geschäftsleitungsmitglieder erhielten die variable Vergütung für 2019 per Ende Oktober ausbezahlt, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Er bestätigte damit einen Bericht der Tamedia-Zeitungen vom Dienstag.

Laut dem Sprecher handelt es sich nicht um einen Bonus im Sinne einer Gratifikation, sondern um eine variable Lohnkomponente, die fester und verbindlicher Bestandteil der Arbeitsverträge ist. Diese werde beim Überschreiten von bestimmten Kennzahlen fällig. Aufgrund des sehr guten Jahresergebnisses 2019 seien diese Auszahlungsschwellen überschritten worden.

Klühr verschiebt Auszahlung

Die Auszahlung war zunächst zurückgestellt worden, bis die Liquidität sichergestellt war. Letzteres sei mit der Unterzeichnung des Kreditvertrags mit dem Bankenkonsortium Mitte August erfüllt, so der Sprecher. Der Kredit wurde im Rahmen eines Rettungspakets für die Fluglinie vom Bund garantiert.

ARCHIV --- SWISS-CHEF THOMAS KLUER GIBT FUEHRUNG DER LUFTGESELLSCHAFT ENDE 2020 AB --- Thomas Kluehr, CEO Swiss International Air Lines, spricht beim 70-Jaehrigen Jubilaeum des Flughafen Zuerich am Sa ...
Thomas KlührBild: keystone

Einzig Swiss-Chef Thomas Klühr lässt seine Auszahlung verschieben, bis dieser Kredit zurückbezahlt ist. Dazu entschieden hat er sich laut dem Sprecher, weil er die Swiss Ende Jahr 2020 verlassen wird und somit künftig keinen Beitrag zur Kostenreduktion mehr leisten könne. Klühr und seine Geschäftsleitungskollegen sowie Führungskräfte hätten zudem bereits auf bis zu 20 Prozent ihres Lohnes während sechs Monaten im Jahr 2020 verzichtet.

Für das aktuelle Jahr und bis auf Weiteres verzichten die Manager auf eine variable Lohnkomponente und auf eine Erhöhung des Salärs. Sie haben eine entsprechende Verzichtserklärung unterschrieben.

Noch ein Viertel der Vorjahreskapazität

Die Pandemie macht der Swiss und ihrem gesamten Mutterkonzern Lufthansa weiter das Leben schwer. Die verschiedenen Reiserestriktionen zur Eindämmung des Virus bremsen das Geschäft massiv aus. Die Lufthansa erwarte für das Winterhalbjahr weniger als ein Fünftel der Vorjahrespassagierzahl, berichteten verschiedene Medien mit Verweis auf ein Schreiben des Konzerns an seine Mitarbeitenden.

Diese Passagierprognose treffe auch auf die Swiss zu, sagte eine Sprecherin gegenüber AWP. Die Swiss gehe zudem aktuell davon aus, im Winterflugplan maximal ein Viertel der Vorjahreskapazität anzubieten. Damit korrigiert die Airline ihre Erwartungen ein weiteres Mal nach unten. Auf der reduzierten Kapazität erwarte die Airline jedoch vor allem für Europa eine Auslastung in der Grössenordnung des Vorjahres. (aeg/sda/awp)

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Diese Airlines sind wegen Corona gegroundet (Auswahl)
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Da blutet das Aviatiker-Herz: Gegroundete Swiss-Airbusse stehen auf dem Flughafen Dübendorf herum.
quelle: keystone / ennio leanza
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So werden Passagierflugzeuge für Frachtflüge genutzt
Video: srf
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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Helvetiavia Philipp
27.10.2020 14:59registriert Februar 2018
Swiss kann doch gar nicht anders. Bei Lohnkomponenten handelt es sich um Lohn. Der ist für geleistete Arbeit geschuldet und kann auf dem Betreibungsweg eingefordert werden. Es sind keine Geschenke.
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demian
27.10.2020 14:46registriert November 2016
Moralisch fragwürdig wenn man auf Staatshilfe angewiesen ist.
Andererseits ist der Bonus für die Zeit vor Corona und die Leute haben sich das eigentlich verdient.
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Noob
27.10.2020 14:11registriert Januar 2015
1... 2... 3... EMPÖRUNG! Und in ein bis zwei Jahren ist alles wieder vergessen... vielleicht sogar schon nächsten Monat. Tragisch...
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