Die Lehrstellensituation in der Schweiz ist nach Angaben des Bundes trotz angespannter Wirtschaftslage aufgrund der Corona-Pandemie insgesamt weitgehend stabil. Gesamtschweizerisch wurden per Ende Mai vier Prozent weniger Lehrverträge abgeschlossen als vor einem Jahr.
In der ganzen Schweiz sind per Ende Mai 2020 knapp 48'000 Lehrverträge unterzeichnet worden, wie das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) am Dienstag mitteilte.
Trendmeldungen seitens der Kantone zeigten für die Deutschschweizer Kantone eine insgesamt stabile Lehrstellensituation. Ein grosser Teil der Lehrstellen habe bereits vergeben werden können. Mehrere Kantone verzeichneten wie in früheren Jahren sogar einen Lehrstellenüberschuss.
Traditionell später beginnt der Rekrutierungsprozess in der lateinischen Schweiz. Zurzeit ist die Anzahl abgeschlossener Lehrverträge hier im Vergleich zum Vorjahr deutlich tiefer. Aufgrund des Lockdowns ist es laut SBFI zu Verzögerungen in der Rekrutierung von Lernenden gekommen.
Das Staatssekretariat hält zudem fest, dass es gesamtschweizerisch aufgrund der wirtschaftlichen Situation der Arbeitgeber momentan nur in Einzelfällen zu Auflösungen von Lehrverträgen gekommen sei.
Die Kantone würden den Lehrstellenmarkt gezielt verstärken, etwa durch intensivierte Berufsberatung, Brückenangebote und individuelle Begleitung von Jugendlichen. Verschiedene Kantone planten zudem in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sogenannte Last-Minute-Lehrstellenbörsen oder ermöglichten Lehrvertragsunterzeichnungen bis im Herbst 2020.
Im Rahmen des vom Bund Ende Mai neu eingerichteten Förderschwerpunktes «Lehrstellen Covid-19» sind laut Mitteilung bereits aus allen Landesteilen erste Gesuche und Anfragen zur Finanzierung neuer Massnahmen eingegangen. Das SBFI hat bereits einzelne Projekte bewilligt. (aeg/sda)