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Postfinance will Gebühren erhöhen

20 Franken mehr pro Kunde: Postfinance will Gebühren erhöhen

08.06.2018, 05:3208.06.2018, 06:20
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Die Postfinance will ihre Ertragslage mit höheren Kunden-Gebühren verbessern. Das Tochterunternehmen der Post plant nach Angaben seines Chefs Aufschläge in der Dimension von total gegen 50 Millionen Franken. Das wären im Schnitt gegen 20 Franken mehr pro Kunde.

«Wir sparen nicht nur beim Personal, wir sehen uns auch gezwungen, Gebührenerhöhungen vorzunehmen», sagte Postfinance-Chef Hansruedi Köng in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» vom Freitag. Auf die Frage, ob die Gebührenerhöhung so viel einbringen soll wie die angekündigten Personalkürzungen – also rund 50 Millionen Franken – sagte er: «Das wird sicherlich in dieser Dimension sein».

Hansruedi Koeng, CEO Postfinance, spricht waehrend einer Medienkonferenz, am Donnerstag, 7. Juni 2018 in Bern ueber die geplanten Entlassungen bei der Postfinance. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Postfinance-CEO Hansruedi KöngBild: KEYSTONE

Postfinance zählt rund 2.5 Millionen Kunden. Welche Produkte teurer werden, und ob auch die Gratis-Konti davon betroffen sind, sagte Köng nicht. Die genauen Pläne will die Bank «im dritten oder vierten Quartal» bekannt geben.

Keine Dividende

Den Sparkurs von Postfinance zu spüren bekommen soll auch die Eigentümerin, die Post. «Für das laufende Geschäftsjahr und die darauf folgenden Jahre rechne ich damit, dass die Dividende ausfallen wird», sagte Köng weiter. Man könne nicht Stellen im geplanten Ausmass abbauen und gleichzeitig eine Dividende an den Eigner auszahlen.

Postfinance reichte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Bilanzgewinn von 136 Millionen Franken als Dividende an die Post weiter. Das Mutterunternehmen wiederum lieferte im letzten Jahr 200 Millionen Franken als Dividende beim Bund ab.

Postfinance hatte am Dienstag aus Kostengründen den Abbau von bis zu 500 Vollzeitstellen bis Ende 2020 bekanntgegeben. Der Post-Tochter im Bankengeschäft machen laut eigenen Angaben unter anderem wegen den Niedrigzinsen gesunkene Einnahmen und gesetzliche Regulierungen zu schaffen. (sda)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P. D.
08.06.2018 07:00registriert Oktober 2015
Hoi Postfinance

Was denkt Ihr, wieso Ihr 2.5 Millionen Kunden habt ? Ich will es gerne wieder mal in Erinnerung rufen. Nein, nicht weil Ihr die Farbe gelb habt und auch nicht wegen der Postautos.
Weil ihr bis vor ein paar Jahren alles gratis angeboten habt. Im Moment drücke ich einen 5er ab. Und jetzt gehts also wieder rauf ?
Wegen 50 Millionen verärgert Ihr alle Kunden und verpasst euch notabene das gleiche schlechte Image wie die Grossbanken es haben.

Eure Entscheidung
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govolbeat
08.06.2018 09:01registriert Dezember 2016
Ich bin seit über 30 Jahren Kunde von PF. Habe bis jetzt eigentlich nichts gross zu meckern gehabt, auch bei der Software-Umstellung gab es bei mir keine Probleme.

Früher hat PF gezeigt, dass es auch ohne grosse Gebührenabzockerei geht. Heute bezahle ich 60.-- pro Jahr für die Kontoführung, was bedeutend mehr ist als z. Bsp. bei einer Kantonalbank. Habe ich bis jetzt geschluckt, da mir der Aufwand für die Wechslerei zu gross war. Wenn jetzt PF nochmals aufschlägt, dann bin ich aber subito weg und löse alle meine Konten auf. Habe keinen Bock, das Doppelte für die Kontoführung zu bezahlen...
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Ökonometriker
08.06.2018 07:19registriert Januar 2017
Zuerst sich von einem indischen Software-Unternehmen hunderte von Millionen abzocken lassen und nachher Leute entlassen und Kunden zahlen lassen.
Sorry Jungs, aber wenn das kommt, saldier' ich.
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